(Motorsport-Total.com) – Marc Marquez ist überzeugt: Sein jüngerer Bruder Alex würde in der MotoGP-Saison 2025 deutlich mehr Anerkennung für seine Leistungen erhalten, wenn er nicht denselben Nachnamen tragen würde wie der achtfache Motorrad-Weltmeister.
Der Gresini-Pilot erlebt derzeit seine bislang stärkste Saison. Auf der Ducati GP24, dem Vorjahresmotorrad des Weltmeisters, hat Alex Marquez bereits zwei Grands Prix gewonnen und sieben weitere Podestplätze eingefahren.
Mit dieser Konstanz hat er sich auf den zweiten Platz in der Fahrerwertung vorgeschoben – fast 100 Punkte vor Werksfahrer und Zweifach-Champion Francesco Bagnaia.
Marc Marquez sieht Bruder Alex unterschätzt
Lange Zeit stand Alex im Schatten seines Bruders. Als er 2020 in die Königsklasse aufstieg, war Marc bereits sechsmaliger MotoGP-Weltmeister. Nach einem ordentlichen Rookie-Jahr bei Honda folgten schwierige Saisons bei LCR-Honda, ehe er 2023 mit dem Wechsel zu Gresini wieder zurück aufs Podium fand.
Sein Bruder Marc, aktuell auf dem Weg zu seinem siebten Titel in der Königsklasse, betont, dass die Leistungen von Alex in diesem Jahr unterschätzt würden.
„Ich bin überzeugt, dass seine Saison höher bewertet würde, wenn er einen anderen Nachnamen hätte“, sagt der 32-Jährige. „Viele sehen es als Vorteil, ein Marquez-Bruder zu sein. In Wahrheit ist es aber eine Last. Auch wenn ich dieses Jahr sogar besser fahre, als ich erwartet habe. Alex liefert eine makellose Saison ab.“
Einen Rückschlag musste der 28-Jährige im Juli hinnehmen: Bei einem Sturz in Assen kollidierte er mit KTM-Talent Pedro Acosta und brach sich die linke Hand. Zwar verpasste er kein Rennen, doch seine Form litt jedoch unter der Verletzung.
Drei Wochenenden lang blieb er ohne Podest. Doch beim Heimrennen in Katalonien meldete er sich eindrucksvoll zurück und knüpft seither an seine starke Frühform an.
Marc Marquez würdigt die Saisonleistung seines Bruders: „Nach der Handverletzung wurde es ein bisschen kompliziert, mit Strafen und anderen Umständen. Aber abgesehen von drei, vier Rennen fährt er ein Jahr, das absolut weltmeisterwürdig ist.“
Alex Marquez „arbeitet härter als viele andere“
Während Marc selbst kurz davorsteht, mit Valentino Rossi gleichzuziehen und seinen siebten MotoGP-Titel einzufahren, ist Alex der einzige, der ihn 2025 in puncto Konstanz ernsthaft herausfordern konnte. Bagnaia steckt in Schwierigkeiten, andere Ducati-Fahrer schaffen es nur vereinzelt aufs Podium.
Besonders beeindruckt zeigt sich Marc vom Einsatzwillen seines Bruders: „Alex gehört zu den härtesten Arbeitern im Feld. Er hat vielleicht nicht das gewisse Extra-Talent, das manche andere haben, aber er arbeitet härter als viele von ihnen. Namen nenne ich keine“, zieht der aktuelle WM-Leader den Vergleich.
„Talent allein reicht nicht, wenn man nicht hart arbeitet. Umgekehrt kommt man mit weniger Talent, aber ohne Arbeit, auch nicht weit.“ Alex‘ Karriere zeigt zeige genau das.
„Er hat bereits Titel in Moto3 und Moto2 gewonnen. Jetzt ist er Zweiter in der MotoGP, nur geschlagen von einer Werksmaschine, die ebenfalls eine nahezu perfekte Saison fährt. Das beweist, dass er zu allem fähig ist“, lobt der stolze Bruder.
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: German Garcia Casanova
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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