Motorradmagazin » Racing » Marc Marquez über Montmelo: Warum er seine Heimstrecke eigentlich hasst
(Motorsport-Total.com) – Marc Marquez könnte am kommenden Wochenende der dritte Fahrer werden, der mehr als zweimal in der Königsklasse auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya gewinnt, und der vierte, dem dies mit zwei verschiedenen Herstellern gelingt.
Das Paradoxe daran: Für den Fahrer aus Cervera, einer Stadt nur 85 Kilometer von Montmelo entfernt, war die katalanische Strecke schon immer ein Ärgernis.
Er konnte sich dort nie voll entfalten, auch wenn er 2014, dem Jahr, in dem er die ersten zehn Rennen der Saison in Folge gewann, und 2019, als er auf Honda nahezu unschlagbar war, seinen Heim-Grand-Prix für sich entscheiden konnte. Doch für den erfolgsverwöhnten Spanier bleibt Montmelo ein Dorn im Auge.
Ein Heim-Grand-Prix mit Hürden
„Ich mag Montmelo, weil es meine Heimstrecke ist, aber wenn nicht, würde ich sie hassen“, sagte der WM-Führende am Rande des Ungarn-Grand-Prix. „Wenn die Strecke am anderen Ende der Welt läge, wäre es die letzte, zu der ich fahren würde.“
„Aber da es mein Heimrennen ist, ist es immer ein ganz besonderer Grand Prix“, räumte Marquez trotz der Probleme, die er dort in der Vergangenheit hatte, ein. „Es ist nicht so, dass die Strecke hässlich wäre, im Gegenteil. Sie gehört zu den schönsten im Kalender, aber für mich war sie immer eine der schwierigsten.“
Schon in den Nachwuchsklassen gelang dem Spanier in Barcelona nur ein Sieg, 2010 im 125er-Rennen. In der Königsklasse trat er bis 2024 auf Honda an. Letzte Saison, mit der Ducati GP23 des Gresini-Teams, holte er in Montmelo Platz drei bei der ersten Ausgabe im Mai und Rang zwei beim Saisonfinale.
Was ist auf der Ducati möglich?
Dieses Jahr, auf der Ducati GP25 und mit einer überwältigenden Dominanz in der Saison, zweifelt niemand daran, dass Marc auf jeder Strecke der Favorit ist – wie in Österreich, wo er zuvor noch nie gewonnen hatte und direkt nach der Sommerpause siegte.
„Barcelona ist eines jener Wochenenden, die ich in jedem anderen Jahr rot markiert hätte mit dem Gedanken, dass wir leiden werden, aber dieses Jahr gehe ich mit offenem Blick hinein, um zu sehen, wie weit wir kommen können“, sagt Marquez selbst.
Aktuell führt er die Weltmeisterschaft mit 455 Punkten an. Er hat zehn Rennen gewonnen, darunter die letzten sieben in Serie, dazu 13 Sprintrennen (von 14 möglichen) und acht Polepositions. Mit solchen Zahlen ist ein weiterer Sieg kaum auszuschließen.
„Es könnte ein Wochenende werden wie in den Niederlanden, wo ich zwar gewann, aber nicht der Schnellste war“, gibt sich der Ducati-Pilot bescheiden, um die Erwartungen zu dämpfen. „Wir werden sehen, was in Barcelona möglich ist, aber ein Podium wäre ein großartiges Ergebnis“, blickt Marquez voraus.
Mit 175 Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten Alex Marquez könnte der ältere der beiden Brüder, falls er an diesem Wochenende in Barcelona zehn oder mehr Punkte auf den Gresini-Fahrer gutmacht, seine „verfluchte“ Strecke mit der realen Chance verlassen, bereits in Misano Weltmeister zu werden.
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: German Garcia Casanova
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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