(Motorsport-Total.com) – Marc Marquez steht kurz vor seinem neunten Weltmeistertitel. Schon beim kommenden Grand Prix in Motegi könnte der Spanier die Entscheidung herbeiführen. Dafür muss er lediglich drei Punkte mehr holen als sein Bruder Alex.
Doch trotz der Aussicht auf seinen neunten Titel, den ersten seit seiner Verletzung, spürt Marquez noch keinen Druck. „Nein, im Moment nicht“, sagte er am Rande des offiziellen MotoGP-Tests in Misano am vergangenen Montag. „Ich würde ihn gerne spüren. Ich mag Druck, besonders am Sonntag im Rennen.“
„Heute beim Test war es anders, da habe ich mich entspannt und bin prompt in Kurve 2 gestürzt, nach dem Mittag, schon in der zweiten Runde. Da habe ich die Konzentration verloren. Also werde ich jetzt ein paar Tage ausruhen und dann in Japan den Druck wieder spüren, um besser zu fahren“, berichtete er.
Marc Marquez: Titelgewinn in Japan wird „nicht leicht“
Dass Marquez seinen ersten Matchball dort in einen vorzeitigen Titelgewinn verwandeln wird, sieht er nicht als selbstverständlich an. „Viele denken, dass ich in Japan Weltmeister werde. Aber dafür muss ich mehr Punkte holen als Alex“, weiß er.
„Das ist keine leichte Aufgabe. Er ist Zweiter in der WM, er fährt konstant, er kommt von zwei guten Rennen, und hier in Misano haben wir beide 25 Punkte geholt. Also werden wir versuchen, in Japan mit der gleichen Mentalität weiterzumachen.“
Und die lautet: Alles auf Sieg! „Ich mag die Strecke, sie war für mich immer gut, aber auch für Alex. Mein Ziel ist es, um den Sieg zu kämpfen, auch wenn der Titel auf dem Spiel steht.“
Neben Motegi sieht der achtfache Weltmeister vor allem Mandalika und Sepang als die schwierigsten Rennen der restlichen Saison: „In Mandalika habe ich noch nie ein Rennen beendet. Das will ich ändern. Aber generell ist jedes Wochenende jemand extrem schnell. Wichtig ist, bei den Topjungs dabei zu sein.“
Misano-Test: Schwingen, Aero und GP24 vs. GP25
Beim offiziellen Montagstest in Misano absolvierte Marquez 60 Runden und fuhr mit 1:30.871 Minuten die sechstschnellste Zeit. Getestet wurden vor allem Schwingen und unterschiedliche Aero-Pakete, um Daten für den Valencia-Test zu sammeln.
„Wir haben die Aero vom Saisonstart mit der aktuellen verglichen. Das Ziel war, die Richtung für die Zukunft zu verstehen.“ Gerüchte über ein neues Ride-Height-Device dementierte er: „Nein, das war das Gleiche wie immer, nur die Schwinge war neu.“ Dazu verglich der Spanier auch die GP24 mit der GP25.
„Mit beiden habe ich die gleiche Zeit gefahren – 1:31.0. Die eine bringt mehr Kurvenspeed, die andere mehr Stabilität beim Bremsen. Es hängt vom Fahrstil ab, beide funktionieren.“
In dem Zusammenhang hob Marquez hervor, dass er seinen Fahrstil flexibel anpassen kann: „Ich habe die Fähigkeit, mich schnell umzustellen. Das ist eine meiner Stärken. Ich hole so das Maximum aus meinem Fahrstil und dem Motorrad.“
Ducati-Box: Ruhe bei Marquez, Trubel bei Bagnaia
Weniger gut klappte das zuletzt bei Teamkollege Francesco Bagnaia, der sich mit der GP25 sichtlich schwertat. Um eine Lösung zu finden, wurde er am Montag von Ingenieuren, Michelin-Leuten und sogar Casey Stoner unterstützt, während es auf Marquez‘ Seite der Ducati-Box vergleichsweise ruhig blieb.
Darauf angesprochen, verriet der WM-Leader: „Ich habe Casey am Donnerstag kurz gesprochen, aber am Wochenende und heute habe ich nur mit meinem Team gearbeitet.“
Angesichts des Andrangs in Bagnaias Garage könnte man denken, dass man sich mit so vielen Stimmen leicht verliert. Doch Marquez wertet das nicht negativ. „Ich glaube, sie suchen eher nach dem richtigen Weg, als dass sie vom Weg abkommen.“
„Am Ende ist es die Aufgabe des Fahrers und der Techniker, die Informationen gemeinsam mit den Ingenieuren zu filtern und den Weg zu finden. Aber je mehr Meinungen du hast, desto besser. Und man hat gesehen, dass Pecco im Test zeitlich einen Schritt nach vorne gemacht hat“, so die Einschätzung von Marquez.
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: German Garcia Casanova
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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