(Motorsport-Total.com) – Marc Marquez hat den Grand Prix von Ungarn 2025 souverän gewonnen. Auch wenn das Endergebnis nach einem ungefährdeten Sieg aussieht, prägte vor allem die Anfangsphase das Rennen: ein intensives Duell mit Marco Bezzecchi, inklusive einer brenzligen Berührung in Kurve zwei.

Marco Bezzecchi und Marc Marquez duellierten sich in der Anfangsphase

Marquez erklärt nach dem Rennen, dass es für ihn insgesamt einer der angenehmsten Siege der Saison gewesen sei: „Schon das Sprintrennen am Samstag war sehr komfortabel. Im Grand Prix – abgesehen von den ersten zwei Kurven – habe ich, sobald ich das Rennen anführte, meinen Rhythmus gefunden.“

„Alles hat perfekt funktioniert, mein Fahrstil passte hervorragend hierher.“ Seit Samstag habe er spürbar Fortschritte gemacht und sei immer besser in den Flow gekommen.

Beinahe-Crash kurz nach dem Start
Der Schlüssel zum Rennen lag für Marquez allerdings in der turbulenten Startphase. Über die Berührung mit Bezzecchi sagt er: „In Kurve 1 wusste ich, dass Marco innen war. Ich habe die Bremse etwas gelöst, auch wenn ich die Position verlor, um eine Kollision zu vermeiden. In Kurve zwei aber habe ich einen Fehler gemacht. Eigentlich muss immer der Hintermann die Situation kontrollieren.“

„Ich erwartete, dass er mit mehr Kurvenspeed herauskommt, und als ich ans Gas ging, schloss er die Linie noch weiter. Ich konnte den Kontakt nicht verhindern.“ Der achtfache Weltmeister räumt ein, dass die Situation „ziemlich gefährlich“ war.

Bezzecchi, der das Rennen zunächst anführte, schildert die Szene aus seiner Sicht: „Ich habe gesehen, dass Marc mich in der ersten Kurve bemerkt und die Bremse leicht gelöst hat. Diese Passage ist extrem eng. Beim Rausbeschleunigen war ich dann vorne und habe die Linie etwas geschlossen.“

„In Kurve zwei war ich aber langsamer, weil ich den Eingang anders anfuhr. Als er vorbeiging, war er in der Mitte der Kurve viel schneller und flüssiger. Für mich war es nur eine leichte Berührung, kein Problem – zum Glück ist alles gutgegangen.“

Bezzecchi wehrt sich mit Händen und Füßen
Sowohl Bezzecchi als auch Marquez konnten weiterfahren, auch wenn Letzterer durch den Kontakt zunächst auf Platz drei zurückfiel. Er konzentrierte sich nun voll auf seinen Rhythmus und die richtige Temperatur seines Medium-Hinterreifens.

So war die nächste Attacke auf Bezzecchi nur eine Frage der Zeit. Beide lieferten sich ab Runde acht ein enges Duell um Platz eins, das Marquez erst noch mehreren Versuchen für sich entschied. Einmal in Führung war der Ducati-Pilot dann aber auf und davon. Bezzecchi konnte das Tempo des Spaniers nicht halten.

„Ein paar Runden vorher habe ich schon gespürt, dass die linke Flanke meines Hinterreifens durch war. Das Problem war, dass ich den weichen Reifen brauchte, um die Maschine besser zu stoppen. Als ich dann auf der Boxentafel sah, dass Marc näher kam, wusste ich, dass er mich schnell einholen würde. Ich habe versucht, mich so gut es ging zu wehren, aber er war einfach stärker“, so der Italiener.

Am Ende verlor Bezzecchi nicht nur gegen Marquez, sondern auch gegen Pedro Acosta. Dennoch zieht er ein positives Fazit: „Wenn ich sehe, wie schlecht das Wochenende am Freitag angefangen hat, bin ich mit diesem Podium zufrieden.“

„Die erste Reihe war entscheidend. Im Vergleich zu Österreich war ich langsamer, hatte aber die Chance, ein paar Runden zu führen. Das war mehr, als ich erwartet hatte.“

Es fehlt die Konstanz übers Wochenende
Denn während Marquez bereits am Samstag alles unter Kontrolle hatte und in jeder Phase gezielt an seinem Rennrhythmus arbeiten konnte, musste Bezzecchi nach einem schwierigen Start ins Rennwochenende erst wieder aufholen. Diese fehlende Konstanz sieht der Aprilia-Pilot als entscheidenden Unterschied.

„Wir müssen es schaffen, ein ganzes Wochenende sauber durchzuziehen. Wenn du von einem schwachen Freitag kommst, konzentrierst du dich am Samstag zu sehr aufs Qualifying und zu wenig auf die Rennpace. Genau da macht Marc den Unterschied: Er ist immer perfekt vorbereitet“, analysiert Bezzecchi.

Text von Juliane Ziegengeist

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