(Motorsport-Total.com) – Aprilia konnte den Grand Prix von Japan am Sonntag nur mit zwei Motorrädern bestreiten. Trackhouse-Fahrer Ai Ogura musste nach dem Warm-up aufgeben. Bei seinem Sturz in Misano zwei Wochen zuvor hatte er sich die rechte Hand angeschlagen. Da die Schmerzen im Laufe des Wochenendes zunahmen, verzichtete er auf den Start.
Jorge Martin und Marco Bezzecchi unmittelbar nach dem Unfall im Sprint
Jorge Martin flog nach dem Startunfall im Sprint zurück nach Spanien, wo am Dienstag eine Operation des gebrochenen rechten Schlüsselbeins geplant ist. Auch Marco Bezzecchi hatte als Folge des Startunfalls Schmerzen im rechten Bein.
Trotzdem konnte er den Grand Prix bestreiten. „Nun, ich fühle mich ziemlich schlecht“, sagt Bezzecchi nach dem Rennen. „Ich habe mir das rechte Bein verletzt, vor allem das Knie. Dort hatte ich schon zuvor eine Verletzung.“
„Aber auch die Hand, mein Rücken, mein Nacken – alles tut weh wegen des Sturzes. Am schlimmsten war natürlich das Bein, vor allem der Oberschenkelmuskel. Er ist komplett voller Blutergüsse, und natürlich auch das Knie. Das Beugen des Beins war sehr schwierig.“
Samstagabend gab es im Aprilia-Büro eine Aussprache zwischen Martin, der den Startunfall ausgelöst hatte, und Bezzecchi. „Ich hatte nie ein Problem mit Jorge“, betont der Italiener, dass es trotz des Unfalls kein böses Blut zwischen beiden gibt.
„Natürlich habe ich ihm gesagt, dass ich den Fehler ein bisschen zu heftig fand – vor allem, wenn man bedenkt, von wo er im Vergleich zu mir gestartet ist. Ich bin mir sicher, dass er das sofort realisiert hat. Aber wir hatten nie irgendwelche Schwierigkeiten miteinander.“
„Ich bin direkt nach dem Sturz zu ihm gegangen, um nachzusehen, wie es ihm geht, weil ich ziemlich schnell gemerkt habe, dass ich mir nichts gebrochen habe. Ich hatte Schmerzen, aber ich konnte verstehen, dass grundsätzlich alles in Ordnung war.“
„Ich habe gesehen, wie Jorge seine Hand auf die Schulter gelegt hat. Da wusste ich, dass er starke Schmerzen hatte, also habe ich nach ihm gesehen. Als er nach den medizinischen Checks zurückkam, war es sehr schön, noch kurz mit ihm zu sprechen.“
„Er hat sich entschuldigt, aber ehrlich gesagt brauchte ich das gar nicht. Für mich war sowieso schon alles okay“, betont Bezzecchi. Trotz der Schmerzen zeigte er von Startplatz acht ein starkes Rennen und fuhr als Vierter ins Ziel.
„Ich bin ein ordentliches Rennen gefahren. Ich bin nicht glücklich, aber es war das Maximum, was ich unter den Umständen erreichen konnte.“ In der WM wuchs sein Rückstand auf den drittplatzierten Francesco Bagnaia auf 32 Punkte an.
Auch Raul Fernandez in den Top 10
Raul Fernandez fuhr als Siebter ebenfalls in die Top 10. „Ich bin sehr glücklich“, freut sich der Trackhouse-Fahrer über seine Leistung. „Wir konnten im Rennen erneut zeigen, welch gute Arbeit wir das ganze Wochenende über geleistet haben.“
„Wir haben gesehen, dass wir das Potenzial haben, um diese Positionen zu kämpfen, und ich habe mich während des Rennens sehr wohlgefühlt. Besonders in der Mitte des Rennens hatte ich das Gefühl, ein kleines bisschen mehr zu haben als Alex Marquez.“
„Ich habe versucht, den Rückstand auf ihn zu schließen. Als ich bis auf drei, vier Zehntel dran war, war es aber sehr schwierig, diese letzte Lücke noch zuzufahren. Ich bin zufrieden, aber wir müssen verstehen, wie wir uns im Qualifying noch ein kleines Stück weiter vorn positionieren können.“
Weiter geht es am kommenden Wochenende in Indonesien. Dort wird entschieden, ob Ogura in Mandalika fahren wird. Bezüglich Martin wird es von Aprilia ebenfalls Updates geben, wie es ihm nach der Operation geht. Laut Reglement muss er in Indonesien nicht von Testfahrer Lorenzo Savadori vertreten werden.
In der Herstellerwertung hat Aprilia im Duell um Platz zwei 26 Punkte Vorsprung auf KTM.
Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol Puigdemont
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf
Neueste Kommentare