(Motorsport-Total.com) – Mit dem Sieg im Misano-Sprint hat Aprilia-Speerspitze Marco Bezzecchi in der MotoGP-Saison 2025 gleich mehrere Serien unterbrochen. Erstmals gewann nicht einer der Marquez-Brüder das Samstagsrennen und somit erstmals in diesem Jahr auch kein Ducati-Fahrer.

Marco Bezzecchi jubelte mit einem Holzbein auf dem Sprintpodium

Für Bezzecchi war es der erste Sieg überhaupt bei seinem Heimrennen an der italienischen Adria-Küste. Da er unweit der Strecke wohnt und die VR46-Akademie diese regelmäßig zum Superbike-Training mietet, kann man von einem echten Heimvorteil sprechen.

Aber Bezzecchi will dem nicht zu viel Bedeutung beimessen: „Das stimmt nicht, was alle sagen. Jeder spricht so, als würden wir hier leben, als würden wir in der Box schlafen. Aber es sind dreimal im Jahr, für jeweils drei Stunden. Natürlich ist es mehr als null, aber es ist nicht verrückt viel.“

rotzdem zeigte der Italiener einen perfekten Samstag. Am Vormittag eroberte er nach Österreich seine zweite Poleposition als Aprilia-Fahrer und kämpfte am Nachmittag mit Marc Marquez um den Sieg, bis der Ducati-Fahrer in der sechsten Runde stürzte.

„Vor allem habe ich das Überholmanöver nicht erwartet“, schildert Bezzecchi, „aber ich habe ein paar aufeinanderfolgende Fehler gemacht – einen in Kurve 14 und einen in Kurve 4. Ich hatte einen Vorsprung von 0,4 oder 0,3 Sekunden, und sofort war er direkt an meinem Hinterrad.“

„Ich habe das Überholmanöver dort nicht erwartet. Ich dachte, er würde es in Kurve 8 versuchen, also habe ich den Ausgang für die Gerade dahinter gut vorbereitet, aber stattdessen ist er dort hineingestochen.“

„Ich wusste jedoch, dass ich immer noch schnell sein konnte, um zumindest zurückzukämpfen. Mit Marc ist es natürlich immer hart, aber ich fühlte mich etwas wohler, um es zumindest zu versuchen. Natürlich tat es mir leid, als er gestürzt ist.“

„Nun, es ist schwierig zu sagen, warum er gestürzt ist. Ich weiß es nicht. Natürlich habe ich selbst sehr stark gepusht, also nehme ich an – und hoffe -, dass er ebenfalls sehr stark gepusht hat. Die Bedingungen unterschieden sich deutlich von den vorangegangenen Sessions.“

Nach dem Sturz von Marc Marquez musste Bezzecchi nach hinten auf Alex Marquez achten, der allerdings nie nahe genug für einen Überholversuch herankam. „Ja, deshalb habe ich versucht, in jeder Runde alles zu geben.“ Den Sieg holte er sich mit exakt einer Sekunde Vorsprung.

Nach dem Sprint sagte Marc Marquez klar, dass Bezzecchi auch für den Grand Prix am Sonntag der Favorit ist, „weil er der schnellste Fahrer ist“. Bezzecchi selbst will die Erwartungen im Vorfeld allerdings dämpfen, denn er meint: „Wir müssen alles analysieren.“

„Am Sonntag – ich weiß es nicht. Es ist mit beiden Reifen möglich, auf jeden Fall. Ich habe ehrlich gesagt sehr gut mit dem weichen Reifen gearbeitet. Aber nach dem Sprint möchte ich alles analysieren.“ Auf die Frage, was er verbessern muss, antwortet er: „Alles.“

In der Auslaufrunde bekam Bezzecchi ein Holzbein in die Hand gedrückt, das er auch zur Siegerehrung mitnahm. Passend dazu zeigte sein Helm ein Holz-Design. Es ist eine Hommage an die italienische Filmkomödie „Tre uomini e una gamba“ (Deutsch: „Drei Männer und ein Bein“).

Es ist ein Film aus seiner Kindheit. „In der Geschichte bringen sie dieses Bein quer durch Italien, um zu einer Hochzeit zu fahren. Er ist superlustig und ein Teil meiner Kindheit“, lacht Bezzecchi. „Also habe ich beschlossen, einen besonderen Helm zu machen.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Matteo Nugnes

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