(Motorsport-Total.com) – Nach einer längeren Verletzungspause kehrt Jorge Martin beim MotoGP-Saisonfinale in Valencia zurück, jedoch unter erschwerten Bedingungen. Denn neben den körperlichen Folgen wartet in Valencia zusätzlich eine doppelte Long-Lap-Strafe auf ihn. Dennoch zeigt sich Martin kämpferisch und gelassen.
„Es ist schön, hier in Valencia zu sein, beim letzten Rennen der Saison“, sagte der Aprilia-Pilot. „Ich liebe diese Strecke, ich liebe die Fans und die Atmosphäre an diesem Wochenende.“ Trotzdem sei die Rückkehr für ihn alles andere als einfach.
„Es ist nicht schön, zum dritten Mal zurückzukommen – nach der vierten Verletzung“, blickt er auf seine diesjährige Verletzungshistorie zurück. „Ich bin hier, um mich auf 2026 vorzubereiten. Ich will anfangen, wieder Vertrauen aufzubauen. Ich wollte nicht bis Februar warten, um zurückzukehren. Deshalb bin ich hier.“
Martin akzeptiert Strafe für Motegi-Unfall
Der Spanier hatte sich in Motegi bei einer selbstverschuldeten Kollision, bei der auch Teamkollege Marco Bezzecchi zu Boden ging, das Schlüsselbein gebrochen. Mit der Strafe dafür zeigt sich Martin absolut einverstanden: „Es war mein Fehler.“
Auf die Frage, ob die Doppel-Long-Lap ihm vielleicht sogar ein wenig Druck nehme, antwortet der Weltmeister von 2024: „Ja, aber selbst vor der Strafe gab es keinen Druck.“
Zwar zählt Valencia traditionell zu seinen besten Strecken: „Ich stand hier in den letzten acht oder neun Jahren fast immer auf dem Podium“, betont Martin. Doch diesmal geht es für ihn nicht um Ergebnisse. Sein Fokus liegt bereits auf 2026.
„Es ist seltsam, zu einem Rennen zu kommen, wenn man weiß, dass man nicht bei 100 Prozent ist. Ich werde einfach meine Runden drehen, ohne Druck, meine Long-Laps absolvieren und versuchen, Informationen zu sammeln, um für den Test am Dienstag bereit zu sein. Das wird ein wichtiger Tag, um neue Teile zu probieren und mich auf die kommende Saison vorzubereiten“, richtet er den Blick nach vorn.
Bisher noch kein Training auf einem Motorrad
Seine Verletzung hatte Martin sofort als schwerwiegend erkannt. „Ich habe direkt verstanden, dass das Schlüsselbein gebrochen war. Aber die Verletzung war schlimmer, als wir zunächst dachten, mit beschädigten Bändern und Muskeln“, erklärt er.
„Anfangs dachte ich, ich könnte vielleicht schon in Australien wieder zurückkommen, aber das war zu optimistisch. Es war sogar schwierig, überhaupt hier in Valencia zu sein“, gibt der Spanier zu. Ich bin bisher nur den Scooter im Paddock gefahren. Es wird also ein guter Test, wieder auf ein MotoGP-Bike zu steigen.“
Trotz der wiederholten Rückschläge sieht Martin die Saison nicht verbittert. „Ich habe nie gedacht: ‚Warum passiert mir das?‘ Es ist, wie es ist. Wichtig ist, dass ich aus allem lerne.“
„Ich will die Saison mit einem klaren Verständnis beenden, warum Dinge passiert sind, damit sie sich nicht wiederholen. Ich will nicht zu viel darüber nachdenken, sondern nach vorne schauen und mich auf die nächste Saison vorbereiten.“
Martin schließt vorzeitigen Rückzug nicht aus
Sollte die Schulter im Training zu sehr schmerzen, will er deshalb auch kein Risiko eingehen. „Wenn ich Schmerzen habe, höre ich auf“, kündigt der Aprilia-Fahrer an. Denn sein aktueller Gesundheitszustand sei noch nicht ideal: „Ich bin immer noch weit von 100 Prozent entfernt, aber ausreichend fit, um zu fahren.“
Zur Vorbereitung verbrachte der Spanier – wie auch Maverick Vinales – einige Tage im Red Bull Performance Center in Österreich. „Es war wirklich gut, einen strukturierten Tagesplan für die Regeneration zu haben. Das Team dort ist extrem professionell. Ich werde sicher zurückkehren, um meine Genesung fortzusetzen.“
Dass er in Valencia zum vorerst letzten Mal mit der Startnummer 1 auflaufen wird, nimmt Martin gelassen. „Es war schön, die Nummer 1 zu fahren, aber ich freue mich ehrlich gesagt darauf, wieder die 89 auf der Verkleidung zu haben“, betont er.
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: German Garcia Casanova
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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