Marc Marquez wurde seiner Favoritenrolle auf dem Sachsenring gerecht

(Motorsport-Total.com) – Der rote Express #93 mit Marc Marquez rollt unaufhörlich weiter von Erfolg zu Erfolg.

Nun hat der Spanier vier Rennwochenenden in Folge dominiert und jeweils Sprint und Grand Prix gewonnen: in Aragon, Mugello, Assen und nun auf dem Sachsenring. Auf seiner Paradestrecke triumphierte Marc Marquez zum neunten Mal in der Königsklasse und zum zwölften Mal insgesamt.

Es war bei seinem 200. MotoGP-Start sein 69. Sieg. Damit überholte der Spanier Giacomo Agostini und ist nun hinter Valentino Rossi (89 Siege) der zweitbeste Fahrer in der Geschichte der Königsklasse. „Ja, natürlich bin ich super glücklich“, freut sich Marc Marquez.

Denn: „Das hier war eine der Strecken, die ich im Kalender markiert hatte, um anzugreifen. Die letzten beiden waren eher zum Verteidigen, aber diese hier – das wissen wir alle – ist eine besondere Strecke für mich. Und ja, wir haben ein perfektes Wochenende abgeliefert.“

„Ich war super fokussiert, besonders gestern – das war der wichtigste Tag mit den Regenbedingungen. Und heute im Trockenen wusste ich, dass mein Rhythmus etwas schneller war als der der anderen, also habe ich einfach versucht, nicht zu übertreiben und im Flow zu bleiben.“

Was bedeutet es ihm, ausgerechnet auf dem Sachsenring sein 200. MotoGP-Rennen gefahren zu haben und auf dieser besonderen Strecke an Agostini vorbeigezogen zu sein? „Natürlich ist es super wichtig, dass ich den Spaß am Fahren beibehalte.“

„Und wenn du gewinnst, bedeutet das, dass du Spaß hast. Diese Saison macht mir unglaublich viel Freude. Meinen 200. Grand Prix mit einem Sieg zu feiern, zeigt, dass wir immer noch auf einem sehr hohen Level sind. Ich will einfach weitermachen – vor allem mit derselben Leidenschaft.“

Den Grundstein dafür legte Marc Marquez bereits im Freitagstraining, als er nur einen Qualifying-Versuch absolvierte, um sicher in Q2 zu sein. Anschließend arbeitete er mit dem Medium-Hinterreifen mit Blick auf den Sonntag weiter.

„Ich habe das Rennen vorbereitet, weil der Wetterbericht angedeutet hat, dass die nächste trockene Session direkt das Rennen sein würde. Also bin ich mit dem Medium-Hinterreifen gefahren, vor allem um die Elektronik-Mappings zu optimieren – die sind auf dieser Strecke entscheidend.“

Deswegen überließ er am Freitag Fabio Di Giannantonio einen neuen Rundenrekord auf dem Sachsenring. Nach dem vielen Regen am Samstag waren die Gripverhältnisse im Grand Prix nicht ideal – schlechter als noch am Freitag.

Wenig Grip wieder ideal für Marc Marquez
Die Fahrer mussten sich anpassen und dabei spielte Marc Marquez seine Stärke aus: „Heute waren es sogar perfekte Bedingungen für mich, weil es etwas rutschig war und ich das mag – dann fährt man präziser“, verrät er nach dem Rennen.

„Ich war in jeder Kurve auf der perfekten Linie, weil ich nicht am Limit war. Mein Limit lag bei 1:20,4 oder 1:20,3, wie ich im Training gezeigt habe. Heute habe ich von Anfang an die Reifen geschont, weil ich wusste, dass das Rennen sehr lang wird.“

„Am Ende haben die Reifen mehr abgebaut, als ich erwartet hatte, aber trotzdem habe ich mich wohlgefühlt. Ich habe Respekt vor allen Fahrern, ich pushe und bin hochkonzentriert. Es ist nicht so, als würde ich mit einer Hand fahren – so ist es nicht.“

„Ich pushe, wir sind in der MotoGP. Hier am Sachsenring, ja – da lief es heute richtig gut. Aber auf anderen Strecken, zum Beispiel in Assen, war ich nicht der Schnellste. Ich habe dort zwar gewonnen, aber ich war nicht der Schnellste.“

„Hier habe ich mich von FT1 an super gefühlt. Die Ducati fährt sich hier ganz anders als die Honda. Aber auch meine Armverletzung und alles drumherum haben dazu geführt, dass ich meinen Stil angepasst habe – ich fahre jetzt geschmeidiger und weniger körperlich.“

Am Samstag im nassen Sprint fuhr Marc Marquez bei der Jagd nach Bezzecchi zwar nach Instinkt und riskierte viel, aber weil er ein optimales Gefühl hatte, konnte er dieses Risiko kontrollieren. Im Grand Prix fuhr er ohne direkten Gegner geschmeidig und kontrolliert.

„Ich versuche zwar präzise zu sein, aber das ist nicht die größte Stärke meines Fahrstils. Ich kann eine Kurve auf zwei verschiedene Arten fahren und dabei ungefähr dieselbe Rundenzeit erzielen – mit mehr oder weniger Risiko“, so der WM-Führende.

„Heute war ich präzise, weil ich nicht am absoluten Limit war. In Assen war ich am Limit – da habe ich auch Fehler gemacht, bin mal etwas weiter oder enger gefahren. Aber heute konnte ich so sauber fahren, weil ich einfach im Fluss war.“

Der Sachsenring war das elfte von 22 Saisonrennen und somit Halbzeit. In der Fahrer-WM hat Marc Marquez 83 Punkte Vorsprung auf seinen Bruder Alex. Ducati-Teamkollege Francesco Bagnaia liegt bereits 147 Zähler zurück.

Text von Gerald Dirnbeck

Motorsport-Total.com
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter

Dieser Beitrag wurde unter Racing abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert