(Motorsport-Total.com) – Pedro Acosta hat beim Grand Prix von Ungarn nach einem für ihn turbulenten Wochenende einen starken zweiten Platz eingefahren. Musste er im Qualifying und im Sprint am Samstag noch zwei Stürze verkraften, meldete er sich der KTM-Pilot am Sonntag mit einer kontrollierten Vorstellung zurück.
Schon am Freitag hatte sich Acosta schnell und konkurrenzfähig gefühlt. Es reichte sogar für die knapp Bestzeit vor Dominator Marc Marquez. „Alles war ziemlich einfach, ich hatte sofort ein gutes Gefühl“, blickt der Spanier zurück.
Doch am Samstag lief nichts zusammen. „Es war ein komplettes Desaster. Ich musste erst mal runterkühlen und versuchen, überhaupt ein normales Ergebnis zu holen.“
Arbeit in der Box bis 2 Uhr nachts
Nach den beiden Crashes mussten die Mechaniker zwei neue Motorräder aufbauen. Wie viel Einsatz dahintersteckte, macht Acosta nach dem Rennen deutlich: „Das Team hat es geschafft, mir nach dem Sprint ein komplett neues Motorrad hinzustellen. Ich möchte jedem einzelnen danken, denn gestern haben sie bis zwei Uhr morgens gearbeitet, um zwei komplett neue Motorräder für mich vorzubereiten.“
Doch auch an sich selbst hat der 21-Jährige gearbeitet, um die Fehler aus dem Qualifying und Sprint nicht zu wiederholen. Vor allem ein Gespräch mit Carmelo Morales habe ihm geholfen, seine Emotionen besser in den Griff zu bekommen.
„Wir hatten ein ernstes Gespräch über meine Fehler und wie ich mit meinen Emotionen umgehe. Und heute sieht es so aus, als hätte ich auf ihn gehört. Also: Danke an KTM, Red Bull, an ihn, an Dani [Pedrosa], der vor dem Fernseher zuschaut, und an alle, die versuchen, das KTM-Projekt noch besser zu machen.“
Lücke zu Ducati: „Wir kommen näher“
Im Rennen selbst zeigte sich Acosta angriffslustig und macht direkt am Start einige Positionen gut. Anschließend setzte er entscheidende Manöver gegen Franco Morbidelli und Marco Bezzecchi, ums aufs Podest zu fahren. „Die Pace hat gestimmt.“
Auf Seriensieger Marc Marquez fehlten am Ende aber trotzdem mehr als vier Sekunden. Auf die Frage, wie nah er dem ersten Saisonsieg sei, bleibt Acosta daher zurückhaltend. „Marc ist im Moment super stark. Wir dürfen keine Erwartungen haben, sondern müssen ruhig bleiben und die Rennen sauber managen.“
Der Spanier weiß, dass es für den Sieg vor allem mehr Konstanz braucht: „Wir verpassen noch zu oft ein komplettes Wochenende.“ Am Freitag sei er zwar schnell gewesen, doch das Qualifying am Samstag habe alles erschwert. Es komme also darauf an, sich in der Startaufstellung besser zu positionieren. „Denn man kann nicht immer darauf vertrauen, dass ein Comeback das Wochenende rettet“, weiß er.
Was Acosta explizit lobt, sind die jüngsten technischen Fortschritte in der Arbeit von KTM. Seit dem Aerodynamik-Update beim Heim-Grand-Prix in Österreich sei das Motorrad „ruhiger und leichter zu fahren“. Früher habe schon ein kleiner Fehler zum Sturz führen können, nun habe er „mehr Spielraum“.
Dennoch sei er noch nicht auf Ducati-Niveau. „Es fehlt noch etwas. Wie gesagt, ich muss ruhiger werden und versuchen, im Qualifying mitzuhalten. Aber wir kommen näher.“
Text von Juliane Ziegengeist
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