(Motorsport-Total.com) – Pedro Acosta wird gemeinhin als einer der Topfahrer der MotoGP-Saison 2025 angesehen, doch ein Sieg blieb dem Spanier bislang verwehrt. KTM-Testfahrer Pol Espargaro sieht darin weniger ein Problem des Talents als vielmehr der Technik.
Der 21-Jährige könne mit einem konkurrenzfähigeren Motorrad bereits um Siege kämpfen, ist Espargaro überzeugt. „Es ist schmerzhaft mitanzusehen“, räumt er ein. „Es ist schön zu sehen, dass er konstant ist, aber es tut weh zu sehen, dass er konstant außerhalb der Podiumsplätze landet. Er ist viel schneller als das.“
Im Laufe der Saison hat sich Acosta stetig gesteigert. Nachdem er zu Beginn des Jahres selbstkritisch von „zu vielen Fehlern“ gesprochen hatte, zeigt er inzwischen mehr Stabilität. Bei den letzten drei Grands Prix fuhr er konstant unter die Top 5, belegte zweimal den zweiten Platz, zuletzt hinter Alex Marquez in Sepang.
In der Gesamtwertung belegt der KTM-Pilot derzeit Rang fünf und hat fast doppelt so viele Punkte gesammelt wie Teamkollege Brad Binder, der nächstbeste KTM-Fahrer.
Trotz dieser starken Bilanz bleibt der Premierensieg aber aus – ein Punkt, den Kritiker immer wieder anführen. Espargaro, der Acostas Entwicklung als KTM-Testfahrer aus nächster Nähe verfolgt, sieht die Ursache dafür klar im Material.
Espargaro: „Er würde auf einem anderen Bike gewinnen“
„Auf einem anderen Motorrad würde er Rennen gewinnen, aber wir können diese Leistung mit unserem Bike derzeit noch nicht liefern“, erklärt der 33-Jährige.
Er lobt Acostas fahrerische Entwicklung ausdrücklich: „Er fährt wirklich sehr gut. Im Qualifying fuhr er eine 1:57.3. Beim Versuch, das noch zu toppen, stürzte er. Meine ideale Rundenzeit wäre 1:57.6 gewesen, und ich bin hier in Sepang auf eine Runde ziemlich schnell. Er war also drei bis vier Zehntel schneller als ich.“
Trotz Acosta purer Geschwindigkeit reiche es aber momentan nicht für regelmäßige Podestplätze, was Espargaro sichtlich frustriert: „Er ist sehr schnell, und es ist tut weh zu sehen, dass er mit diesem Speed nicht in jedem Rennen auf dem Podium steht.“
„Aber wir werden versuchen, das Motorrad schneller zu machen, zumindest für das nächste Jahr, damit wir ihn öfter glänzen sehen“, blickt der KTM-Testfahrer voraus.
Während KTM also weiter um den Anschluss kämpft, sorgten in dieser Saison zwei neue Namen auf dem Siegerpodest für Schlagzeilen: Fermin Aldeguer gewann in Indonesien, Raul Fernandez feierte in Australien seinen ersten MotoGP-Sieg.
Aldeguer ist noch Rookie in der Königsklasse, Fernandez bestreitet bereits seine vierte Saison. Beide fahren jedoch Motorräder, die derzeit konkurrenzfähiger sind als die RC16.
Acosta: „Ich fahre gerade auf meinem höchsten Niveau“
Acosta selbst reagiert gefasst auf die jüngsten Erfolge seiner Landsleute: „Es ist, wie es ist. Am Ende möchte ich das auch – ein Premierensieger sein“, sagte er nach dem Rennen in Sepang, wo er zum dritten Mal in dieser Saison Zweiter wurde.
Der Spanier zeigt sich überzeugt, dass er derzeit auf seinem sportlichen Höhepunkt fährt: „Ich fahre derzeit auf meinem höchsten Niveau. Man sieht, dass ich keine dummen Fehler mehr mache und in wichtigen Momenten nicht die Konzentration verliere. Ich bin immer in den Top 5. Jetzt finde ich diese Konstanz.“
Gleichzeitig weiß der 21-Jährige, wo die Defizite liegen. „In der Box wissen wir, was uns fehlt. Wir brauchen etwas, das uns ein bisschen mehr Leistung gibt. Wir wissen, dass Ducati immer noch die Nummer eins ist. Aprilia ist jetzt der zweitbeste Hersteller in der Meisterschaft und Honda pusht, um zurückzukommen.“
„Jetzt muss das Werk einen Schritt nach vorne machen. Uns fehlt nicht viel, aber das Problem ist, dass uns in entscheidenden Momenten viel fehlt“, erklärt KTMs Speerspitze.
Die aktuelle Phase sieht er dennoch als wichtigen Lernprozess: „Jetzt ist mein Moment gekommen, ein besserer Fahrer zu werden. Es ist meine Zeit, in allem präziser zu sein. Ich muss schnell sein. Ich sammle mehr Erfahrung, weil ich viele neue Dinge ausprobiere. Ich teste einfach alles, was ich zur Verfügung habe.“
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Rachit Thukral
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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