(Motorsport-Total.com) – Nach einem schwierigen Einstieg in die MotoGP-Saison 2025 scheint Pedro Acosta gemeinsam mit KTM wieder die richtige Spur gefunden zu haben. Der junge Spanier, der zu Saisonbeginn noch mit den Eigenheiten der aktuellen RC16 zu kämpfen hatte, zeigte in den letzten Grands Prix eine deutliche Formsteigerung.
So stand er – Sprints inklusive – seit Brünn viermal auf dem Podest und etablierte sich neben Aprilia-Pilot Marco Bezzecchi als einer der ersten Verfolger von Marc Marquez.
Und das, nachdem es zeitweise ordentlich knirschte zwischen Acosta und KTM. Er beschwerte sich über das Formtief und flirtete mit anderen Teams. KTM monierte, der Spanier solle weniger pessimistisch sein und seine Emotionen besser kontrollieren.
Doch gemeinsame intensive Gespräche glätteten die Wogen, und die jüngsten KTM-Updates trugen auf der Strecke endlich Früchte. Testfahrer Pol Espargaro, selbst langjähriger KTM-Werkspilot, hat aus erster Hand Einblick in die Entwicklung Acostas und die Fortschritte innerhalb des Teams und betont vor allem einen Punkt.
Pol Espargaro: „Pedro macht diesen Schritt gerade“
„Gute Kommunikation ist in allen Bereichen des Lebens entscheidend, und manchmal fehlt uns genau das in den Teams“, erklärt er. Zwischen Management, Technikern und Fahrern müsse ein klarer Austausch stattfinden, damit alle am gleichen Strang ziehen. Für Acosta sei dieser Prozess besonders wichtig gewesen.
„Ich verstehe ihn vollkommen. Er ist jung, unglaublich talentiert, und dann sieht er, wie Fahrer mit weniger Talent vor ihm ins Ziel kommen. Das fühlt sich unfair an, und das ist es in gewisser Weise auch. Aber MotoGP ist nun einmal kein fairer Sport.“
„Manchmal musst du dich mit Platz sechs zufriedengeben, und das zu akzeptieren, ist ein Teil des Erwachsenwerdens“, weiß der erfahrene Spanier, mittlerweile KTM-Testpilot.
Dieser Reifeprozess scheint bei Acosta mittlerweile eingesetzt zu haben. Während er in den ersten Rennen des Jahres noch mit Frust und hohen Erwartungen kämpfte, hat er in der zweiten Saisonhälfte gelernt, Ergebnisse aufzubauen, auch wenn nicht jedes Wochenende ein Podium möglich ist.
„Das ist ein Lernweg, den jeder Fahrer gehen muss. Pedro macht diesen Schritt gerade, und man sieht es in seinen Ergebnissen“, so Espargaro. Einen entscheidenden Anteil an der jüngsten Leistungssteigerung schreibt der KTM-Testfahrer dabei aber auch den technischen Upgrades an der RC16 zu.
KTM hat an Updates gearbeitet, und das mit Erfolg
Beim Privattest in Barcelona in der Sommerpause habe das Werk spürbare Fortschritte gemacht: „Wir hatten schwierige Phasen, aber die Fabrik arbeitet unermüdlich. Inzwischen liefern wir den Jungs sehr gutes Material.“ So etwa das neue Aero-Paket.
„Wenn du lange kämpfst und dann endlich Verbesserungen bekommst, fällt es plötzlich leichter, gute Resultate einzufahren, und das motiviert alle“, betont Espargaro. Gerade im direkten Vergleich mit Ducati habe KTM den Rückstand deutlich verringern können.
Für Acosta bedeutet das: bessere Voraussetzungen, um sein außergewöhnliches Talent zu zeigen. Nach den Rückschlägen zum Saisonstart hat er bewiesen, dass er bereit ist, sich durchzubeißen und an den notwendigen Details zu arbeiten. Auf die Frage, was zum ersten Saisonsieg fehlt, gibt er sich vor allem selbstkritisch.
„Im Moment fehlt uns noch ein komplettes, fehlerfreies Wochenende. Am Freitag in Ungarn waren wir zum Beispiel richtig schnell, aber dann habe ich im Qualifying am Samstag alles vermasselt. Und genau solche Dinge sind es, die ich verbessern muss, um wirklich konstant zu sein“, sagt Acosta am Balaton.
„Wir haben jetzt den Weg gefunden, regelmäßig in den Top 5 zu sein, aber wenn du das ganze Wochenende in den Top 5 bist und dir im Qualifying so ein grober Fehler passiert, dann wird es jedes Mal schwieriger, wieder nach vorne zu kommen.“
„In den letzten paar Grands Prix, seit Brünn, habe ich zwar immer gute Aufholjagden gezeigt, aber man kann sich nicht immer darauf verlassen, dass eine Aufholjagd das Wochenende rettet. Deshalb müssen wir jetzt schauen, wie wir das Qualifying besser in den Griff bekommen und weiter vorne starten“, so der Spanier.
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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