(Motorsport-Total.com) – Die MotoGP-Saison 2025 wird weiter von Marc Marquez dominiert. Doch dahinter spitzt sich der Kampf um die Verfolgerrolle zu. Alex Marquez galt lange als erster Herausforderer seines Bruders, musste zuletzt aber durch Verletzungen, Stürze und teils empfindliche Strafen auf der Strecke Federn lassen.

Alex Marquez hat noch Puffer, aber die Konkurrenz kommt näher

„Wir dürfen jetzt nicht in Panik verfallen“, beschwichtigte der Spanier nach dem Rennen in Ungarn und erinnerte an Österreich: „Dort stand ich in der ersten Reihe und kämpfte um den Sprintsieg, obwohl es eine meiner schlechteren Strecken ist.“

Im langen Rennen warf ihn eine Long-Lap-Strafe dann jedoch zurück. Und in Ungarn bremste eine Gridstrafe die Ambitionen des Gresini-Piloten aus. Dennoch betont er: Es sei jetzt lediglich ein kleiner „Reset“ nötig, dann komme Barcelona: „Eine meiner besseren Strecken, da müssen wir zurückschlagen.“

„Über ein langes Jahr kann so etwas passieren, es geht auf und ab. Wir müssen unser Niveau zurückgewinnen, und ein solides Ergebnis in Barcelona wird uns helfen.“

Alex Marquez: „Wir fahren das Vorjahresbike“
Auf die Frage, wer sein härtester Gegner im Kampf um WM-Rang zwei sei, antwortet Marquez klar: „Im Moment Pecco (Francesco Bagnaia; Anm. d. R.), weil er uns am nächsten ist. Aber Bezzecchi ist von Anfang an super schnell gewesen, nur in der Quali hat ihm etwas gefehlt. Jetzt ist er auch da besser.“

Zugleich räumt er ein, dass die Konkurrenz im Entwicklungsrennen größere Schritte gemacht habe: „Wir sind mit einem Vorjahresbike unterwegs. Ehrlich gesagt: Da kommt nicht mehr viel. Die Basis, die wir haben, ist mehr oder weniger dieselbe.“

„Wir haben im Test ein paar unterschiedliche Set-ups ausprobiert, aber die haben nicht zu unserem Stil gepasst“, verrät Marquez. Mit Blick auf seine Verfolger aus dem Aprilia- und KTM-Lager sagt der Spanier: „Ich denke, dieses Jahr kann es auch eine seltsame Situation sein, weil viele Fahrer die Hersteller gewechselt haben.“

„Deshalb war Aprilia zu Beginn mit Bezzecchi nicht schnell, weil ihm in der Quali etwas fehlte, aber im Rennen waren sie von Anfang an super schnell. Dasselbe bei KTM mit Enea und Maverick. Ab dem Moment, als KTM mit Maverick einen Schritt gemacht hat, haben alle anderen Fahrer ebenfalls einen Schritt gemacht.“

Bezzecchi punktet zuletzt mit am stärksten
Besonders Aprilias Marco Bezzecchi entpuppte sich in den letzten Rennwochenenden als wahrer Punktesammler. Im Vergleich zu den 19 Punkten, die Alex Marquez in den vergangenen drei Grands Prix holte, waren es bei Bezzecchi satte 67 Zähler.

Bezzecchi selbst bestätigte am Balaton die Fortschritte seiner Aprilia: „Vor allem an der Stabilität haben wir gearbeitet. Das war unser Hauptproblem, seit ich das Motorrad letztes Jahr in Montmelo getestet habe. Da haben wir einen großen Schritt gemacht, aber es geht immer weiter. Verbessern muss man sich ständig.“

Angesprochen auf die WM und den Fakt, dass er sich Bagnaia auf Platz drei nähert, winkt der Italiener jedoch ab. „Um ehrlich zu sein, schaue ich nicht so sehr auf die Tabelle.“

„Natürlich wirft man am Ende, wenn man nach Hause kommt, einen Blick darauf, um zu sehen, wie die Situation ist. Aber im Moment ist das nicht mein Hauptziel. Wenn ich den dritten Platz erreichen kann, ist das natürlich besser“, räumt Bezzecchi ein.

„Aber mein Fokus liegt darauf, das Motorrad weiterzuentwickeln und eine solide Basis für die nächste Saison aufzubauen. Gleichzeitig möchte ich die aktuelle Saison in dieser Art fortsetzen, denn bisher läuft es eigentlich ganz gut. Das sind im Moment meine beiden Hauptziele“, so der Aprilia-Pilot abschließend.

Pedro Acosta hält die Top 4 für realistisch
Pedro Acosta von KTM steht ihm, was den jüngsten Formanstieg betrifft, in kaum etwas nach. Er sammelte seit Brünn 65 Punkte und ist WM-Fünfter. Wie Aprilia konnte auch KTM die Lücke zu Ducati in den letzten Rennen zusehends verkleinern, wenngleich Marc Marquez allen weiter einen Schritt voraus ist.

„Marc hat einen großen Schritt gemacht, aber auch wir sind näher dran. Realistisch ist für uns aber eher ein Top-4-Ergebnis“, sagt Acosta über die Verfolgersituation in der WM. „Aber immerhin: Am Anfang der Saison war das noch viel weiter weg.“

Alex Marquez hält derweil an seinem Ziel fest. Seine aktuelle Schwächephase sei „mehr den Umständen“ geschuldet. „Wir sind im Training konkurrenzfähig, aber die Resultate sind nicht auf unserer Seite.“ Ein starkes Wochenende in Barcelona, so der Jüngere der Marquez-Brüder, könne das Blatt wieder wenden.

„Es wird interessant sein zu sehen, ob wir uns noch ein bisschen verbessern können, aber wenn nicht, denke ich, dass wir ein gutes Tempo haben. Wenn wir alles zusammenbringen, wie wir es das ganze Wochenende in Österreich bis zum Sonntag gemacht haben, können wir wieder um Podien kämpfen“, so Marquez.

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

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