(Motorsport-Total.com) – Alex Marquez konnte beim Grand Prix von Japan nicht verhindern, dass sein älterer Bruder Marc den vorzeitigen Gewinn der Weltmeisterschaft perfekt machte. In Motegi kämpfte Alex Marquez damit, ein optimales Gefühl für das Vorderrad seiner Gresini-Ducati zu finden.

Alex Marquez gratuliert seinem Bruder nach dem Rennen

Im Sprint verpasste er als Zehnter die Punkteränge, am Sonntag lief es im Grand Prix etwas besser: Alex Marquez kam als Sechster ins Ziel. Damit hat Marc Marquez 201 WM-Punkte Vorsprung und seinen siebten MotoGP-WM-Titel in der Tasche.

„Ganz ehrlich“, sagt Alex Marquez, „als ich die Zielflagge gesehen habe, habe ich auch für mich durchgeatmet. Es war, als wäre eine Last von meinen Schultern gefallen. Jetzt ist es erledigt. Dieses Wochenende war für mich nicht einfach.“

„Ich stand extrem unter Spannung, ständig vor der Kamera und im Fokus – und wie jeder weiß, mag ich das nicht besonders. Wenn dann alle Augen auf dich gerichtet sind und du dich gleichzeitig auf dem Motorrad nicht wohlfühlst, wird der Druck immer größer und größer.“

„Jetzt habe ich durchgeatmet und bin ruhiger“, sagt der Spanier nach dem Rennen. Mit dem sechsten Platz gelang Alex Marquez nach einem extrem schwierigen Freitag ein solides Ergebnis. Mit seinen Ingenieuren konnte er die Probleme schrittweise in den Griff bekommen.

„Ja, ich meine, wir haben am Sonntag einen weiteren Schritt gemacht. Es fühlte sich an, als wären wir erst beim Samstag, nicht beim Sonntag wie alle anderen. Uns hat noch ein Tag gefehlt, um alles auf den Punkt zu bringen und die richtige Position zu finden. Aber insgesamt war es okay.“

„Es war ein Rennen, in dem ich einfach nur überlebt habe. Einfach versuchen, keine Fehler zu machen. Denn ich wusste, die Jungs vor mir hatten mehr Pace. Ich wollte nur einen kleinen Abstand halten, um den Vorderreifen nicht zu überhitzen – einfach durchkommen.“

„Das sind nicht die Rennen, die sich ein Fahrer wünscht. Aber es sind Rennen, die man fahren muss, wenn man in der Meisterschaft etwas erreichen will. Ich habe an diesem Wochenende viel gelernt.“

„Wir wissen, wo wir den Fehler gemacht haben – wo ich den Fehler gemacht habe“, gesteht Alex Marquez ein. „Ich bin das Wochenende nicht mit der Intensität angegangen, mit der ein Fahrer es angehen muss. Daraus habe ich gelernt.“

Alex Marquez hat Francesco Bagnaia auf der Rechnung
„Jetzt müssen wir mit einer neuen Mentalität nach Mandalika fahren.“ In der WM hat er 66 Punkte Vorsprung auf Francesco Bagnaia. Nach dessen Sieg kündigte der Ducati-Werksfahrer an, dass er in den restlichen Rennen noch versuchen will, Alex Marquez einzuholen.

Nach der WM-Entscheidung könnte es in den restlichen Grands Prix ein offenes Rennen um die Siege werden. „Marc wird wieder anfangen zu gewinnen, so wie er es die ganze Saison getan hat“, blickt Alex Marquez voraus.

„Und wir werden versuchen, um den zweiten Platz in der Meisterschaft zu kämpfen. Dann wird es wieder die normale Meisterschaft sein – nicht so wie hier in Japan. Marc wird Risiken eingehen, Marc wird freier sein, so ist es eben. Ich denke, genau so muss es laufen.“

„Es stimmt, dass ‚Pecco‘ hier einen Schritt gemacht hat – dank des Misano-Tests. Das ist normal: Wenn du in einem Werksteam bist, hast du 100 Ingenieure, die sich alles ansehen. Am Ende musst du eine Lösung finden.“

„Es ist unmöglich, die ganze Saison über Probleme zu haben. Offenbar haben sie nun eine Lösung gefunden. Er wird jetzt schneller und konstanter sein. Und wir müssen unsere Arbeit über die ganze Saison hinweg so erledigen, dass wir mit ihm mithalten können.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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