(Motorsport-Total.com) – Ende September dominierte Francesco Bagnaia den Grand Prix von Japan, aber anschließend lief in Indonesien und Australien gar nichts zusammen. Er blieb an beiden Wochenenden ohne WM-Punkte. Nun fand der Ducati-Werksfahrer in Malaysia zurück zu alter Stärke.

Francesco Bagnaia jubelte über seinen zweiten Sprintsieg in diesem Jahr

Im Qualifying musste er in Q1 antreten und meisterte diese Hürde als Zweiter. Anschließend eroberte Bagnaia nach Brünn und Motegi seine dritte Poleposition in diesem Jahr. Diese Ausgangsposition verwandelte er im Sprint in einen souveränen Start-Ziel-Sieg.

Wie ordnet er diese Leistung im Vergleich zu Motegi ein? „Ich denke, dieses Ergebnis ist eher konkreter. Denn ich glaube, Japan war ehrlich gesagt der Zeitpunkt der Saison, an dem ich das beste Gefühl mit meinem Motorrad hatte.“

„Dort war mein Gefühl jenem vom vergangenen Jahr sehr ähnlich. Hier ist das noch nicht der Fall. Aber Japan hat uns eher noch mehr verwirrt. Heute war wichtiger, weil wir am Gefühl gearbeitet haben. Seit Indonesien haben wir nur kleine Dinge geändert.“

„Der Sonntagabend auf Phillip Island hat uns ziemlich geholfen, weil ich das Rennen von hinten begonnen habe und mein Tempo dort ziemlich gut war. Hier haben wir gestern ebenfalls recht gut begonnen, aber ich hatte keine Kontrolle.“

„Heute haben wir dann etwas am Motorrad geändert, das geholfen hat. Für das Qualifying war es ein weiterer Schritt nach vorn. Und im Rennen nochmals ein weiterer. So bauen wir Schritt für Schritt mehr Performance und Geschwindigkeit auf.“

„Vielleicht beginnen wir zu verstehen, was passiert, doch für das Team und mich ist es noch nicht wirklich klar. Diesen Sieg hat vor allem das Team verdient, für die harte Arbeit, die es leistet. Ehrlich gesagt bin ich nur hier, um zu pushen.“

„Wenn ich mich gut fühle, fahre ich Rennen wie dieses. Und wenn es nicht gut läuft, schreie ich in der Box nur. Also sie sind diejenigen, die den härteren Job machen“, verweist Bagnaia auf seine Crew. Schon nach der Poleposition gratulierte Gigi Dall’Igna in der Box mit einer Umarmung.

Lag diese Performance daran, dass sich die Desmosedici wieder mehr wie sein Motorrad anfühlte, oder weil er sich auf das Verhalten des Motorrads besser anpassen konnte? „Ehrlich gesagt bin ich kein guter Anpasser an Dinge, die ich nicht mag“, gibt Bagnaia zu. „Das ist meine Schwäche.“

„Selbst wenn ich daran arbeite, ist es schwer, das zu verbessern. Ich versuche daher, dem Team immer das bestmögliche und detaillierteste Feedback zum Fahrgefühl zu geben. Ich denke, wir arbeiten gut zusammen.“

„Ich glaube, es lag heute eher daran, dass ich mich besser fühlte, als dass ich mich dem Motorrad angepasst habe.“ So wie in Motegi fuhr Bagnaia im Sepang-Sprint an der Spitze des Feldes sein eigenes Rennen.

Sieg nur möglich, weil er vorne sein Rennen fuhr?
Seit Saisonbeginn sagte er, dass er im Pulk chancenlos ist, nicht überholen und nichts ausrichten kann. War es für den Sprintsieg entscheidend, dass er von der Poleposition gleich vorne an der Spitze des Feldes lag?

„Ja, absolut. Aber auch in Brünn bin ich von der Pole gestartet und habe trotzdem Positionen verloren – auch auf anderen Strecken. Im Laufe der Saison habe ich immer gesagt: Wenn ich hinten starte, bleibe ich dort hängen.“

„Heute hätte ich nicht gewonnen, wenn ich hinten gestartet wäre“, glaubt Bagnaia. „Ich denke, ich hätte stärker kämpfen können, weil ich derzeit etwas konkurrenzfähiger bin als sonst. Aber eine solche Performance wäre sicher nicht möglich gewesen.“

„Das müssen wir wissen, daran arbeiten wir und versuchen, uns in diesem Punkt zu verbessern.“ Denn er spricht zwar von Fortschritten, doch das Rätsel um die immer wieder auftretenden Probleme – wie in Mandalika und auf Phillip Island – scheint noch nicht endgültig gelöst zu sein.

„Seit Österreich habe ich mehr Unruhe im Motorrad. Und es ist ziemlich schwierig zu verstehen, woher das kommt. Wir haben verschiedene Dinge ausprobiert, aber nie eine Lösung gefunden. Manchmal tritt es auf, manchmal nicht. Das ist das wirklich Schwierige daran.“

„Wenn das Motorrad anfängt, sich zu schütteln, drehe ich das Gas zu und reduziere die Geschwindigkeit. Für das Team ist es schwierig, daran zu arbeiten. Aber schon heute Morgen, als ich mich besser fühlte, habe ich gesagt: Wenn wir die richtigen Dinge am Motorrad umsetzen, können wir um den Sieg kämpfen. Das ist uns zum Glück gelungen.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Rachit Thukral

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