Der MotoE-Kalender umfasst 2025 sieben Stationen zu je zwei Rennen

(Motorsport-Total.com) – Seit der Saison 2019 gibt es die Elektrorennserie MotoE bei einigen MotoGP-Wochenenden in Europa im Rahmenprogramm.

Nachdem zunächst Einheitsmotorräder von Energica zum Einsatz kamen, rüstet Ducati die Serie seit 2023 aus. Seither hat die MotoE das Prädikat einer FIM-Weltmeisterschaft.

Das Interesse an der MotoE hielt sich über die Jahre in Grenzen. Auch MotoGP-Promoter Dorna Sports reduzierte die Promotion für die Rennserie deutlich. So gibt es zum Beispiel keinerlei Pressekonferenzen mit Fahrern oder Teamchefs der MotoE mehr.

Auch auf der offiziellen MotoGP-Webseite sind zur MotoE – abgesehen von Ergebnissen – nur wenige Informationen zu finden. Stattdessen wird das Rahmenprogramm im nächsten Jahr mit einer Harley-Davidson-Rennserie ergänzt – das komplette Gegenteil zu einer Elektrorennserie.

Es stellt sich die Frage, wie die Zukunft der MotoE aussehen wird und ob es überhaupt eine Zukunft für die Serie gibt. Der italienische Konzern Enel hat sich Ende 2024 nicht nur als Hauptsponsor, sondern auch als Partner für die Ladeinfrastruktur zurückgezogen.

In diesem Jahr stammen die Ladesysteme vom niederländischen Anbieter Evesco, der zur US-amerikanischen Firma Power Sonic gehört. Im Gegensatz zur Infrastruktur von Enel, die für die MotoE entwickelt worden war, handelt es sich um handelsübliche Ladegeräte.

Die Evesco-Infrastruktur ist etwas einfacher als die bisherige von Enel. Die Motorräder werden jetzt direkt über die Stromversorgung der Rennstrecke aufgeladen. Ducati hat das Gewicht der V21L für dieses Jahr um acht Kilogramm auf 216 Kilogramm gesenkt.

Der Vertrag mit Ducati gilt noch bis Ende 2026. Wie die Zukunft der MotoE danach aussehen wird, ist derzeit offen. „Ja, das ist ein wenig komplizierter“, sagt Ducati-CEO Claudio Domenicali, „weil sich die Elektrowelt, sagen wir, noch in einer Art Übergangsphase befindet.“

„Wir haben stark in die MotoE investiert, weil wir die Technologie entwickeln wollten und wirklich die Umsetzung in die Realität anstreben. Es war für uns sehr wichtig, genau zu sehen, was man mit leistungsstarken elektrischen Motorrädern bereits machen kann und was noch nicht möglich ist.“

Ducati gibt die Leistung der V21L mit 110 kW und einem Drehmoment von 140 Nm an. Die Batterie wiegt rund 110 Kilogramm und verfügt über eine Kapazität von 18 kWh. Dieses Motorrad wurde speziell für die MotoE entwickelt und ist nicht im Handel erhältlich.

Ob Ducati auch 2027 die Rennserie mit diesem Motorrad ausrüsten wird, kann Domenicali noch nicht sagen: „Derzeit befinden wir uns in einer eher strategischen Phase, um die Zukunft neu zu gestalten, die noch nicht vollständig festgelegt ist.“

„Daher ist es noch etwas zu früh, um über die Zukunft zu sprechen“, so der Ducati-Chef. Ob es einen alternativen Hersteller gibt, der sich für die MotoE interessiert, ist derzeit nicht bekannt. Die Klassen Moto3, Moto2 und MotoGP fahren 2027 mit 100 Prozent fossilfreiem Kraftstoff.

Text von Gerald Dirnbeck

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