(Motorsport-Total.com) – Der Crash zwischen Marco Bezzecchi und Marc Marquez in der Startrunde des MotoGP-Rennens beim Grand Prix von Indonesien am vergangenen Sonntag in Mandalika hat für Marquez die weitreichenderen Folgen.
Während Bezzecchi, der den Unfall in Kurve 7 ausgelöst und die Schuld dafür auf sich genommen hat, ohne Verletzungen davongekommen ist, muss Marquez mit verletzter Schulter mindestens die kommenden zwei Rennwochenenden – Phillip Island und Sepang – auslassen.
Im MotoGP-Fahrerfeld macht man nicht zuletzt die Art des Kiesbetts verantwortlich dafür, dass Marquez Verletzungen davongetragen hat. So äußert sich etwa Honda-Werkspilot Joan Mir, der den Unfall mit eigenen Augen vor sich sah.
Joan Mir: „Nur Asphalt wäre deutlich sicherer“
„Anhand dessen, was ich gesehen habe, war das sehr gefährlich. Ich vermute, dass sich Marc wohl aufgrund der Stufe [zwischen Asphalt und Kiesbett] das Schlüsselbein gebrochen hat“, sagt Mir.
Wie die medizinische Untersuchung bei Marquez am Montag in Madrid ergeben hat, liegt eine Knochenfraktur und eine Bänderverletzung vor. Immerhin: Es gibt keine signifikante Knochenverschiebung, weshalb man derzeit nicht mit einer Operation plant.
„Aber“, setzt Joan Mir fort, „ich habe mir auch Sorgen um Bezzecchi gemacht, denn er saß noch auf dem Motorrad, als er die Stufe [zwischen Asphalt und Kiesbett] voll erwischt hat und mit hohem Tempo ins Kiesbett gerauscht ist. Um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht ganz, warum wir dort Kies haben. Wenn es nur Asphalt wäre, wäre das deutlich sicherer für uns“.
Alex Marquez übt Kritik nicht nur an der Strecke
Ganz ähnlich wie Mir klingt auch Alex Marquez. „Habt ihr euch mal die Art des Kiesbetts an dieser Stelle angeschaut?“, so der Gresini-Ducati-Pilot beim Betrachten der Wiederholung des Unfalls. „Das ist eine Katastrophe. Und es ist immer das Gleiche: Unternommen wird erst etwas, nachdem etwas passiert ist.“
„So groß wie die Steine dort sind, ist es unmöglich, dass man sich nicht verletzt“, wettert der jüngere Bruder von Marc Marquez über das Kiesbett in Kurve 7 des Mandalika International Circuit. Aber das Kiesbett ist für Alex Marquez nicht der einzige Grund, dass es am Sonntag eine Verletzung gegeben hat.
„Ich will nicht Bezzecchi kritisieren. Mit Sprints haben wir 44 Rennen. Da ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man einen Fehler macht. Im Verlauf der Saison macht jeder mal einen Fehler. Bei der hohen Anzahl an Rennen ist das unumgänglich, es ist ganz normal“, meint der aktuelle WM-Zweite.
„Jetzt, da wir fast am Ende der Saison angekommen sind“, setzt Alex Marquez fort, „sind alle Fahrer körperlich und mental am Limit. Ich finde, das ist etwas, was wir mit Blick auf die Zukunft bedenken sollten. Es ist ja kein Zufall, dass es so viele Verletzungen gibt. Sie häufen sich. Ja, wir wollen eine gute Show abliefern, aber die Sicherheit muss verbessert werden“.
Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Rachit Thukrat
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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