(Motorsport-Total.com) – Das MotoGP-Wochenende zum Grand Prix von Australien auf Phillip Island (17. bis 19. Oktober) wird nicht nur ohne den neuen Weltmeister Marc Marquez über die Bühne gehen. Auch Vorjahresweltmeister Jorge Martin wird „Down Under“ nicht mit von der Partie sein.

Jorge Martin durchläuft derzeit seine dritte Pause im MotoGP-Jahr 2025

Während Ducati-Werkspilot Marquez am vergangenen Wochenende in Mandalika (Indonesien) am Start war, dort aber im Rennen am Sonntag von Aprilia-Werkspilot Marco Bezzecchi vom Motorrad gefahren wurde und sich dabei an der Schulter verletzt hat, ist Bezzecchis Aprilia-Teamkollege Martin schon seit dem vorangegangenen Rennwochenende – Motegi in Japan – außer Gefecht gesetzt.

Zur Erinnerung: Im Sprint am Motegi-Samstag hatte Martin den Startcrash ausgelöst, in dem unter anderem auch Bezzecchi verwickelt war. Martin hat sich dabei das rechte Schlüsselbein gebrochen, woraufhin er die Reise zum Indonesien-Wochenende gar nicht angetreten hat, sondern stattdessen in Spanien operiert wurde.

In Abwesenheit von Martin sagte Aprilia-Teammanager Paolo Bonora am Mandalika-Wochenende in der TV-Übertragung von Dorna Sports: „Die Operation lief richtig gut. Nach Rücksprache mit den Ärzten kann ich aber bestätigen, dass [Martin] uns auf Phillip Island noch nicht wieder zur Verfügung stehen wird. Um einschätzen zu können, wie es weitergeht, müssen wir die nächsten medizinischen Tests abwarten.“

Jorge Martin: Genesung mit Training in Österreich
In diesem Zusammenhang verriet Bonora, dass es sich „nicht um einen simplen Schlüsselbeinbruch handelte“. Sondern? „Der Knochen war an zwei Stellen gebrochen. Das erfordert eine längere Genesungsphase.“

Eben diese längere Genesungsphase mitsamt körperlichem Training absolviert Martin derzeit in Österreich, genauer gesagt im Performance-Center der Red-Bull-Athleten in Thalgau bei Salzburg. Das wurde am Montag seitens Aprilia mitgeteilt.

In Reihen der Stammpiloten aus dem Aprilia-Werksteam wird am Australien-Wochenende somit abermals einzig Marco Bezzecchi antreten. Der Italiener ist beim Sturz mit Marc Marquez in Mandalika, anders als der Ducati-Pilot, ohne Verletzungen davongekommen ist.

Auf Nachfrage, ob auf Phillip Island anstelle von Martin womöglich wieder mal Testfahrer Lorenzo Savadori auf der zweiten RS-GP25 des Werksteams sitzen wird, will sich Aprilia-CEO Massimo Rivola nicht in die Karten blicken lassen.

Aprilia geht mit Martin auf Nummer sicher
Der Nachfrage zu Savadori wich Rivola am Indonesien-Wochenende aus. In Bezug auf Martin sagte er: „Jorge ist jemand, der sich rasch erholt, vor allem im Kopf. Aber gerade nach dem, was in diesem Jahr passiert ist, gehen wir lieber auf Nummer sicher und nehmen ein Comeback erst dann in Angriff, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.“

Damit spielt Rivola auf die langen Pausen an, von denen Martin in diesem Jahr schon zwei einlegen musste, bevor er sich im Motegi-Sprint erneut verletzt hat. Der erste große Rückschlag für den MotoGP-Weltmeister von 2024 war ein Handbruch, der zunächst auf seinen Sturz beim Sepang-Test im Februar zurückzuführen war, und der kurz darauf durch einen Sturz beim privaten Motorradtraining noch schlimmer wurde. Die zweite waren Rippenbrüche, die er sich in Lusail zuzog, als er gerade sein MotoGP-Comeback gab. Das war Mitte April und dort stürzte er gleich wieder.

Infolge der Stürze beim Malaysia-Test, beim privaten Training sowie im Katar-Rennen hat Martin zusammengerechnet zehn Rennwochenenden komplett auslassen müssen. Das zurückliegende Indonesien-Wochenende war aufgrund des Japan-Startcrashs nun das elfte MotoGP-Wochenende 2025 ohne den Vorjahresweltmeister. Und das anstehende Australien-Wochenende wird das zwölfte, so viel steht laut Aprilia fest. Ein neuerliches Martin-Comeback wird es frühestens Ende Oktober am Malaysia-Wochenende in Sepang geben.

Trackhouse gibt Update zu Ai Ogura
Übrigens: Jorge Martin ist nicht der MotoGP-Pilot in Aprilia-Diensten, der am vergangenen Wochenende in Indonesien nicht im Einsatz war. Auch Ai Ogura aus dem Satellitenteam Trackhouse Racing war in Mandalika verletzungsbedingt nur Zuschauer.

Zur Erinnerung: Anfang September in Misano war Ogura im Grand Prix am Sonntag bei hohem Tempo gestürzt. Zwei Wochen später wollte er bei seinem Heimspiel in Motegi antreten, musste das Wochenende aber nach dem Samstagsrennen (Sprint) vorzeitig abbrechen. Wie steht es um seine Genesung?

„Es ist natürlich nicht ideal, schon gar nicht in seiner Rookie-Saison, dass sein Lernprozess unterbrochen wurde“, sagte Trackhouse-Teamchef Davide Brivio in Mandalika seinerseits in der TV-Übertragung von Dorna Sports.

„In Misano ist er bei mehr als 260 km/h gestürzt. Danach ging es nach Japan zu seinem Heimrennen. Er hat dort alles ersucht, aber nach dem Sprint am Samstag waren die Schmerzen zu stark. Deshalb haben wir uns gegen einen Start am Sonntag entschieden“, so Brivio über Ogura.

Die Entscheidung zum Rückzug wurde laut Brivio „getroffen, um ihm ein paar Tage mehr Erholung für Indonesien zu geben“. Zwar war Ogura – im Gegensatz zu Martin – in Mandalika vor Ort. Zum Comeback kam es für dort aber nicht. „Wir mussten dann leider erneut absagen. Das Ziel lautet jetzt, dass er für Australien, Malaysia und den Rest der Saison wieder fit wird“, so der Trackhouse-Teamchef über den MotoGP-Rookie aus Japan.

Im Anschluss an die Asien-Tournee gibt es im MotoGP-Kalender 2025 noch zwei Stationen in Europa, nämlich Portimao (Portugal) und Valencia (Spanien).

Text von Heiko Stritzke

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