Der Kringeldreher

Rennstrecke aufzynden

(c) Privat

Ja, warum machen wir das alles ueberhaupt? Die Rede ist natürlich vom Aufzynden.

Viele Frauen, zuhause werden es nicht verstehen warum wir das mühsam zusammengesparte Geld an einem Wochenende auf der Strecke verbrennen.

Warum wir lieber ein Oehlins Federbein kaufen als mal die verrosteten Stossdämpfer der Familienkutsche zu wechseln.

Warum wir uns sträuben eine neue 20,-€-Hose zu kaufen jedoch ohne mit der Wimper zu zucken neue Motorradhandschuhe für 100,- €.

Früher war das Leben für ein männliches Wesen aufregend. Mann konnte auf die Jagd gehen, ständig wurden Kriege mit anderen Stämmen ausgefochten. Das Mittelalter brachte die Kreuzzüge bei denen die Männer monatelang von zuhause weg waren und als Helden empfangen wurden wenn sie wieder zurückkehrten.

So lasst uns doch auch heute in unseren Kampf ziehen. Ihr werdet sowieso nie verstehen warum wir uns das antun. Die Welt hat uns Männer verweichlicht, hat uns Benehmen und Manieren gelernt. Doch tief in uns drin lauert es immer noch, kommt manchmal zum Vorschein und wird schnell wieder unterdrückt.

Doch setzen wir ein Fuß in die Fahrerlager dieser Welt dann kommt es empor unser tiefstes innerstes Ich.

Nirgendwo sonst können wir in Unterhosen und Badelatschen um den Grill sitzen und diesen herrlichen Holzkohlenrauch einatmen. Hier kann die Grillwurst ruhig mal in die Asche fallen und wird doch achselzuckend ohne Furcht vor Krebs gegessen.

Hier können wir unser Steak noch ohne Salat essen und dürfen die Barbecuesauce gleich aus der Flasche trinken. Niemanden stört es wenn kein Brot mehr da ist oder nur eine Gabel und Messer für die ganze Box.

AufyndenBoxengespräche

© Gaskrank – Boxengeplaudere in Oschersleben

Gespannt hören wir den fragwürdigen Heldengeschichten unserer Kumpels zu auch wenn wir sie schon zum 10. Mal hören. Hier können wir über Fahrwerke, Reifendrücke und Kurvenlinien sinnieren auch wenn wir keine Ahnung haben.  Je später die Uhrzeit um so schneller werden die Rundenzeiten und umso heftiger die Abflüge mit denen wir prahlen.

Freiwillig schlafen wir zwischen Benzinkanistern auf einer harten kalten Luftmatratze und würden doch morgens nie zugeben dass wir Rückenschmerzen haben.

Voller Überzeugung ziehen wir die Regenreifen selbst beim schlimmsten Gewitter auf, fahren raus und würden nie zugeben dass wir dabei Schiss wie ein kleines Mädchen hatten.  Ist es nicht herrlich ein gemeinsames Wochenende mit den Kumpels auf der Rennstrecke zu verbringen?

Und dann liebe Frauen, wenn wir stinkend, ungewaschen mit oelverschmierten Händen nach Hause kommen und mit verklärtem Blick in der Badewanne liegen, unsere rechte Hand den geistigen Gasgriff umschließt und der linke Fuß die Gänge auf einer imaginären Rennstrecke durchsteppt, dann sollt ihr eins wissen:

Ihr habt vielleicht einen stinkenden unrasierten hässlichen Mann, jedoch ist dieser zur Zeit wahrscheinlich der glücklichste Mensch der Welt….

Rennstrecke aufzynden

© Gaskrank – der Kringel = Männerparadies

Mit freundlicher Genehmigung von Thierry „Luxgixxer“ Dondlinger  aus dem Racing4Fun-Forum.

Gaskrank meint: Luxgixxer hat recht!

Erklärung: Aufzuenden:
Fröhliches Ballern, meist mit Gleichgesinnten und maximal geöffneten Drosselklappen, auf  irgendeiner Rennstrecke (Kringel) dieses Planeten.  Aufzuenden dient ausdrücklich der Erzielung von Höchstgeschwindigkeit aber nicht – wie oft fälschlicherweise angenommen – dem Gewinn der Motorrad-Weltmeisterschaft.

Artikel von Klaus Nägler

Dieser Beitrag wurde unter X-User abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

6 Antworten auf Warum treibt es uns Männer immer wieder auf die Rennstrecke zum aufzynden

  1. Manuel

    Einfach nur auf den Punkt gebracht, dem gibt es nichts hinzu zu fügen 🙂

  2. Buster

    ohne Worte, ich hätte es nicht besser ausdrücken können :-))
    muss aber ehrlich zugeben, dass ich in der glücklichen lage bin eine verständnissvolle frau zu haben…;o)

    unfall und sturzfreie fahrt leute

    greetz buster

  3. lorcher

    🙂

    Danke fürs Lob!

  4. Erwin

    Die Welt der Ahnen kannte Krieger, Gelehrte und Schaffende! Das war und ist das Lied der Germanen.

    Rennfahrer sinnd einfach Krieger, die sich zu schade sind, als Soldaten und Söldner für Volldeppen im Nadelanzug jemanden umzubringen, der ihnen nichts getan hat. Ab auf die Rennstrecke, ihr Adenauers, Merkels und Obamas!!

  5. sanni

    Sehr schön geschrieben und so was von wahr,

    aber

    gibt es nicht immer mehr frauen die sich auch diese freuden und empfindungen gönnen? ich als tochter eines rennfahrers finde nix schöner wie durch ein fahrerlager zu laufen und mit den jungs in der box zu hängen und selbst auf der strecke zu fahren..

    mit einem wort…geil

  6. Ingrid

    Oder als Sozia mitzufahren. ???

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert