Alex Rins - © Gold and Goose / Motorsport Images

© Gold and Goose / Motorsport Images – Alex Rins in der Box von LCR-Honda

(Motorsport-Total.com) – Bei Suzuki schätzte Alex Rins die familiäre Atmosphäre, bei Honda aber vermisst er genau die, um sich als echter Teil des Projekts fühlen zu können.

Zur Saison 2017 stieg Rins in die Königsklasse MotoGP auf. Der Spanier dockte bei Suzuki an und blieb dem vergleichsweise kleinen japanischen Hersteller bis zu dessen überraschendem Rückzug am Saisonende 2022 treu.

Die Umstände des Suzuki-Rückzugs, die auch für Rins überraschend kamen, führten dazu, dass er genau wie Teamkollege Joan Mir seinen Job verlor und sich nach Alternativen umsehen musste. Für die MotoGP-Saison 2023 unterzeichneten die beiden Spanier unabhängig voneinander einen Vertrag mit Honda.

Während Mir im Honda-Werksteam der Teamkollege von Marc Marquez ist, dockte Rins beim Satellitenteam LCR an. Wenngleich er direkt sein drittes Rennen (Austin) gewonnen hat, fühlte sich Rins nie wirklich als Teil des Honda-Projekts. Inzwischen hat er die Konsequenzen gezogen und hat im Krankenhausbett liegend für 2024 bei Yamaha unterschrieben.

Wie Rins im Podcast ‚Por Orejas‘ der spanischsprachigen Ausgabe von ‚Motorsport.com‘ verrät, ist es die familiäre Atmosphäre, die er bei Suzuki so sehr zu schätzen wusste, bei Honda aber von Beginn an vermisst hat.

„Die einfache Tatsache, nur zwei Motorräder zu haben und gute Leute zu beschäftigen, das war der Schlüssel, dass es funktioniert hat“, sagt Rins über Suzuki und merkt an: „Weil Davide Brivio und später Livio Suppo im Team waren, hatten wir Leute mit jeder Menge Erfahrung und der Fähigkeit, vorauszudenken.“

Rins bedauert: Meetings mit allen Honda-Fahrern gibt es nicht
„Ich sage nicht, dass Alberto Puig kein sehr vorausschauender Mensch ist, ganz im Gegenteil“, sagt Rins über den Honda-Teammanager und vergleicht: „Aber vielleicht ist es die Tatsache, dass [Suzuki] ein kleineres Unternehmen ist als Honda. Es könnten tausend Faktoren sein, angefangen damit, dass es nur zwei statt vier Motorräder waren.“

Über seine drei Honda-Kollegen Takaaki Nakagami, Marc Marquez und eben Joan Mir sagt Rins: „Das Verhältnis der Fahrer untereinander ist so wie es erwartet hatte. Es ist keine Atmosphäre, in der man Pferde stehlen könnte. Die Teams sind getrennt. Meetings mit allen vier Fahrern, um Dinge gemeinsam zu besprechen oder Ideen auszutauschen, gibt es nicht.“

Beziehung zu Marquez für Rins so wie zu seiner Suzuki-Zeit
Auch wenn die Beziehung zwischen Rins und Mir bei Suzuki nicht die von besten Freunden war, so war sie doch stets von Respekt geprägt. Das Gefühl, auch in schwierigen Momenten an einem Strang zu ziehen, ist etwas, was Rins bei Honda nie vermittelt bekommen hat.

„Meine Beziehung zu Marc beispielsweise ist die gleiche wie voriges Jahr, als ich bei Suzuki war. Wenn wir uns über den Weg laufen, grüßen wir uns, mehr aber nicht. Klar, bei vielen Rennen war er gar nicht vor Ort, aber mit Joan ist es genauso“, bemerkt der Noch-LCR-Pilot und vergleicht: „Bei Suzuki haben wir uns immer zum Mittagessen und zum Abendessen gesehen, auch wenn wir uns in der Box nicht direkt gesehen haben.“

Lucio Cecchinello sticht für Rins bei Honda heraus
Einer, der für Rins aus der kühlen Atmosphäre im Honda-Lager heraussticht, ist LCR-Teamchef Lucio Cecchinello: „Die Beziehung, die wir mit dem Team und mit Cecchinello aufgebaut haben, ist eine, die ich so zuvor noch nicht erlebt habe.“

„Ich erinnere mich, wie ich im Krankenhaus lag. Als ich Lucio erzählte, dass ich ein Angebot von Yamaha vorliegen habe, sagte er, dass es ihm sehr wehtun würde, wenn ich gehen würde, aber dass es eine einmalige Chance für mich sei. Da standen mir die Tränen in den Augen“, so Rins.

Text von German Garcia Casanova, Co-Autor: Mario Fritzsche

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