Francesco Bagnaia - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Francesco Bagnaia fühlt sich auf der Ducati mittlerweile pudelwohl

(Motorsport-Total.com) – Dank zwei Podestplätzen und einem sechsten Rang hat Francesco Bagnaia nach dem Grand Prix von Spanien die WM-Führung übernommen.

In Jerez, ehemals Angststrecke der Ducatis, feierte er mit Teamkollege Jack Miller sogar einen Doppelsieg. Das spricht für die Fortschritte, die man vor allem beim Turning gemacht hat.

Zudem wir insbesondere Bagnaia immer wieder ein besonderer Fahrstil attestiert, der ihn von seinen Markenkollegen bei Ducati unterscheidet und ihm dabei hilft, vor allem in der zweiten Rennhälfte das gewisse Extra herauszuholen.

Darauf angesprochen analysiert er: „Schon im vergangenen Jahr habe ich damit begonnen, die Ducati auf eine andere Art und Weise zu fahren. Ich verstehe jetzt besser, was zu tun ist, nachdem ich in der zweiten Saisonhälfte 2020 wirklich zu kämpfen hatte.“

Bagnaia: Konzentriere mich auf die Stärken des Bikes
„Es war schwierig, sich anzupassen. Vielleicht hat mich auch all die Arbeit über den Winter, das Training im Studio und mit den Jungs aus der Akademie zusätzlich motiviert und mit Selbstvertrauen gegeben.“ Mit Valentino Rossi und Co. ist Bagnaia regelmäßig auf der Ranch des „Doctors“ in Tavullia zugange.

Auch mit Blick auf die bisherigen vier Saisonrennen erkennt Bagnaia eine Steigerung: „Im ersten Rennen in Katar versuchte ich, die Reifen zu schonen. In diesem Rennen lernte ich, dass ich den Reifen anders nutzen muss. Eine Woche später war ich schneller, machte aber Fehler und verlor so die Chance auf den Sieg.“

„In Portimao fühlte ich mich großartig. Wir wissen, dass unser Potenzial vor allem in der Beschleunigung und in der Bremsphase liegt. Darauf konzentrierte ich mich. Wenn man pusht, lässt sich das Bike gut durch die Kurven bewegen“, sagt er.

Moto3-Zeit und Training mit Rossi wichtige Faktoren
Hat ihm dabei auch seine Erfahrung aus den kleinen Klassen geholfen? Etwa als er in der Moto3 mit Mahindra auf unterlegenem Material unterwegs war und sich anpassen musste. „Ich denke, dass mir meine Geschichte mit Mahindra eine extra Motivation in schwierigen Situationen gegeben hat“, räumt Bagnaia ein.

„Jetzt ist das natürlich anders. Ich bin im Werksteam und habe das Beste vom Besten. Aber der Fahrstil, den ich jetzt habe, ist dem in der Moto2 oder Moto3 sehr ähnlich. Ich kann sehr hart bremsen und fahre die Kurven mit mehr Tempo an als die anderen Ducatis. Das ist etwas, dass ich in den zwei Jahren zuvor gelernt habe.“

„Als ich in der MotoGP ankam, war es schwierig – nicht im ersten Test, wo es wirklich gut lief. Aber dann, als wir anfingen, am Motorrad zu arbeiten, fühlte ich mich seltsam und hatte Probleme, konkurrenzfähig zu sein“, blickt der Italiener zurück.

Zarco findet: „Gegenteil ist ein zu extremer Kommentar“
„Das war nicht einfach. Aber ich versuchte, mich an das Motorrad anzupassen und auch an meinem Fahrstil zu feilen. Ich kombinierte den Fahrstil der Ducati mit meinem. Das ist eine Kombination, die im Moment gut funktioniert. Schaut man sich die Daten an, unterscheidet er sich komplett von dem der anderen Ducati-Fahrer.“

So weit würde Johann Zarco, der bei Pramac ebenfalls eine aktuelle GP21 pilotiert, zwar nicht gehen, „denn das Gegenteil ist ein zu extremer Kommentar“. Doch auch er erkennt Unterschiede und sagt: „Es ist eine gute Idee, das zu adaptieren.“

„Denn wenn man diesen Vorteil hat, bekommt man weniger Probleme, wenn der Reifen abbaut. Aber wir können das Motorrad nicht genauso abstimmen, denn ich habe einen anderen Stil“, weiß der Franzose. „Man muss die Puzzleteile aus Motorrad und Fahrstil richtig zusammensetzen, um den nächsten Schritt zu machen.“

„Aber es stimmt, dass seine Stärke auf der Bremse und am Kurveneingang ihm dabei hilft, den Speed und die Pace zu finden“, erkennt er Bagnaias Stärken an. „Selbst wenn er weit hinten startet, findet er seinen Rhythmus und ist sehr schnell.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Guillaume Navarro

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