Andrea Iannone - © LAT

© LAT – Findet Andrea Iannone in der Superbike-WM einen Platz?

(Motorsport-Total.com) – Am vergangenen WSBK-Wochenende ging für das Barni-Ducati-Team eine lange Durststrecke zu Ende.

Danilo Petrucci bescherte dem privaten Ducati-Team von Marco Barnabo das erste Podium in der Superbike-WM seit Xavi Fores 2018 in Argentinien. Im Rahmen des Events in Donington tauchte der Name Andrea Iannone einige Male auf (Petrucci berichtete, dass Iannone eine SMS schrieb). Wäre der ehemalige MotoGP-Werkspilot ein Kandidat für ein zweites Motorrad in der Saison 2024?

Iannone machte in den zurückliegenden Wochen einige Male auf sich aufmerksam und stellte klar, dass er mit einem Wechsel in die Superbike-WM liebäugelt (was der Italiener beim WSBK-Besuch in Misano erzählte). Im Mai testete der langjährige Ducati-Pilot in Misano mit einer Panigale V4. Wenige Wochen danach besuchte Iannone die Superbike-WM an gleicher Stelle. Ende des Jahres läuft seine vierjährige Dopingsperre aus.

Bei Barni scheint man alles andere als abgeneigt zu sein, Iannone ins Team zu holen. „Er ist ein sehr talentierter Fahrer und ich bin mir sicher, dass er in dieser Meisterschaft sehr gut sein kann“, bemerkt Teamchef Marco Barnabo.

„Mein Fokus liegt jetzt aber auf der Arbeit mit Danilo. Das Projekt ist noch nicht dort, wo es sein soll. Bis wir nicht die angestrebten Ergebnisse einfahren, möchte ich es nicht ausweiten. Aber sag niemals nie!“, kommentiert der Barni-Verantwortliche bei ‚WorldSBK.com‘.

Große Erleichterung nach schwieriger Phase in der WSBK
Das Team erlebte in den zurückliegenden Jahren einige schwierige Momente. Nachdem man mit der Zweizylinder-Panigale sehr erfolgreich war, zeigte die Formkurve nach dem Wechsel zur Panigale V4 in der WSBK-Saison 2019 nach unten.

Michael Rinaldi fuhr oft nur im Mittelfeld und verließ das Team nach einer durchwachsenen WSBK-Saison 2019. Nachfolger Leon Camier hatte großes Pech, weil er sich bereits im Testwinter schwer verletzte.

Marco Melandri sprang in der WSBK-Saison 2020 ein, konnte die Erwartungen aber nicht erfüllen und beendete seine Karriere nach einigen Einsätzen. Und auch die Ersatzpiloten Matteo Ferrari und Samuele Cavalieri konnten sich kaum in Szene setzen.

Im Vorjahr setzte Barni auf Luca Bernardi, der in der Supersport-WM einige starke Rennen fuhr. Doch das Risiko, auf einen Rookie zu setzen, zahlte sich nicht aus. Noch vor dem Saisonfinale einigte man sich auf eine Trennung mit dem jungen Italiener, dessen Karriere daraufhin stark ins straucheln geriet.

Danilo Petrucci sorgte für frischen Wind bei Barni
Im Winter holte Barni-Teamchef Marco Barnabo dann mit MotoGP-Laufsieger Danilo Petrucci einen absoluten Topfahrer in sein Team. Nach einem schwierigen Start in die Saison zeigte die Formkurve nach einem privaten Test in Mugello steil nach oben. In Donington feierte Barni mit Petrucci das erste Podium seit fünf Jahren.

Bereits 2011 gab es eine Zusammenarbeit von Barni und Petrucci. In den Jahren danach blieben die Italiener stets in Kontakt. „Das Projekt mit Petrucci begann vor einiger Zeit. Ich habe mehrere Jahre lang versucht, ihn nach 2011 wieder zurückzuholen. Natürlich hatte er einige großartige Möglichkeiten, aber wir blieben immer in Kontakt. Wir vertrauen einander und sind Freunde. Als sich diese Chance ergab, haben wir sie ergriffen“, kommentiert Marco Barnabo die Verpflichtung des Italieners.

„Ich bin sehr glücklich“, bemerkt der Barni-Teamchef. „Wir haben intensiv am Motorrad gearbeitet, denn es ist ganz anders als das von Bautista. Wir müssen weiter daran arbeiten, es an Danilo anzupassen. Ich bin mir sicher, wenn wir so weitermachen können, werden wir 2023 mit ihm sehr gute Ergebnisse erzielen.“

„Wir freuen uns sehr über diesen Podestplatz, auf den wir lange gewartet haben. Ich bin sehr stolz auf das Team, wir haben in diesen fünf Jahren nie aufgegeben“, so Marco Barnabo.

Text von Sebastian Fränzschky

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