Marcel Schrötter - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Marcel Schrötter fuhr zum ersten Mal in diesem Jahr auf das Podium

(Motorsport-Total.com) – Das Moto2-Rennen beim ersten Renn-Wochenende in Spielberg wurde durch einen Horrorsturz in Runde vier überschattet.

Nach einem Highsider von Enea Bastianini (Kalex) konnte Hafizh Syahrin (Speed Up) nicht mehr ausweichen und krachte mit Vollgas in die gestürzte Maschine von Bastianini. Syahrin wurde von den Rettungskräften behandelt und später ins Medical Center eingeliefert. Der Sieg ging an Jorge Martin (Kalex).

Doch der Reihe nach: Das Kalex-Trio Remy Gardner, Jorge Martin und Marcel Schrötter bildete die erste Startreihe. Die Startampel ging ungewöhnlich spät aus, doch keiner der Fahrer ließ sich davon irritieren. Jorge Martin bog als Führender in die erste Kurve. Marcel Schrötter behauptete sich auf Position drei und ging in Kurve 3 an Remy Gardner vorbei. Der Deutsche übernahm damit die zweite Position.

Jorge Martin konnte sich an der Spitze leicht absetzen. Marcel Schrötter profitierte von den Positionswechseln in der Verfolgergruppe und fuhr weiterhin auf Position zwei. Pole-Setter Remy Gardner rutschte hinter Luca Marini (Kalex) und Enea Bastianini auf die fünfte Position ab.

VR46-Pilot Luca Marini, der im Gegensatz zu den anderen Fahrern den weichen Vorderreifen gewählt hatte, fuhr die schnellsten Rundenzeiten und kam dadurch an Marcel Schrötter heran. Und auch VR46-Teamkollege Marco Bezzecchi (Kalex) stürmte durchs Feld.

Horrorsturz in der vierten Runde
In Runde drei kam es zu einer extrem gefährlichen Situation. WM-Leader Enea Bastianini war via Highsider abgeflogen. Die Kalex des Italieners lag mitten auf der Strecke. Einige Fahrer konnten ausweichen, doch Ex-MotoGP-Pilot Hafizh Syahrin krachte mit vollem Tempo in die Maschine.

Dabei wurden beide Motorräder komplett zerfetzt. Syahrin stürzte bei hohem Tempo und blieb auf der Fahrbahn liegen. Der 26-Jährige musste von den Rettungskräften behandelt werden. Edgar Pons (Kalex) stürzte, als er Syahrin ausweichen wollte. Das Rennen wurde unterbrochen.

Die Strecke sah aus wie ein Schlachtfeld. Von Bastianinis Kalex und Syahrins Speed Up waren nur noch Trümmer übrig. Die Renndistanz wurde auf 13 Runden gekürzt. Die Reihenfolge nach Runde drei wurde für die neue Startaufstellung herangezogen. Es wurde gemeldet, dass alle beteiligten Fahrer bei Bewusstsein sind.

„Es war schrecklich“, berichtet Bastianini, der die Situation mit seinem Highsider verursachte. „Ich hatte eine heftigen Sturz in Kurve 1 und Hafizh konnte meinem Bike nicht mehr ausweichen. Ich hoffe, sein Zustand ist okay, aber im Moment wissen wir das nicht.“

Neustart über 13 Runden
Nachdem der Kurs von den Trümmerteilen und Flüssigkeiten bereinigt wurde, konnte der Neustart des Rennens erfolgen. WM-Leader Bastianini fehlte beim Neustart und musste mit ansehen, wie sein WM-Vorsprung schrumpft. Martin stand auf der Pole-Position vor Marcel Schrötter und Luca Marini.

Martin zeigte erneut einen sehr guten Start. Schrötter verlor die zweite Position an Marini. Speed-Up-Pilot Jorge Navarro stürzte am Ende der ersten Runde und war damit aus dem Rennen. Der Spanier hatte sich beim Sturz nicht verletzt.

An der Spitze setzten sich Martin und Marini ab. Schrötter kämpfte in der Verfolgergruppe um den finalen Platz auf dem Podium, verlor die dritte Position aber an Remy Gardner. Katar-Sieger Tetsuta Nagashima ging bei einem Duell mit Jake Dixon in Kurve 1 zu Boden, blieb dabei aber unverletzt.

Jorge Martin und Luca Marini duellieren sich um den Sieg
Kurve 1 forderte ein weiteres Opfer: Remy Gardner stürzte auf Position drei liegend. Dadurch rutschte Schrötter auf die dritte Position und befand sich auf Kurs zum ersten Podium in der laufenden Saison.

Jorge Martin und Luca Marini wurden durch wenige Zehntelsekunden voneinander getrennt. Schrötter lag als Dritter mehr als zwei Sekunden zurück. Von hinten kam Sam Lowes näher, der sich in den Freien Trainings Bestzeiten sichern konnte. Durch einen Fahrfehler verlor Lowes die vierte Position an Xavi Vierge.

Der Vorsprung von Jorge Martin wuchs auf knapp eine Sekunde an. Luca Marini hatte sich offensichtlich mit Platz zwei zufrieden gegeben. Martin fuhr einem souveränen Sieg entgegen und kam vor Marini und Schrötter ins Ziel.

Jorge Martin und Marcel Schrötter erleichtert, Luca Marini neuer WM-Leader
„Ich bin wirklich happy“, freut sich Sieger Jorge Martin. „Es war recht schwierig nach dem Crash von Bastianini und den anderen, das hat die Nervosität und Spannung in die Höhe getrieben. Ich hatte ein paar starke erste Runden, fühlte mich mit dem anderen Vorderreifen im zweiten Rennen aber etwas schlechter. Trotzdem ich konnte einen Vorsprung herausfahren und der reichte, um zu gewinnen, auch wenn ich ein paar Momente hatte. Einige haben nach den letzten Rennen an mir gezweifelt, deshalb bin ich glücklich, hier zu stehen. Den Sieg möchte ich meinem Onkel widmen, der letzte Woche verstorben ist. Das ist für ihn.“

Luca Marini übernahm mit Platz zwei die Führung in der Meisterschaft. „Ich bin recht glücklich mit dem Rennen. Über das Wochenende hat uns immer etwas gefehlt, vor allem im dritten Sektor“, ärgert sich Marini. „Dafür haben wir keine Lösung gefunden. Aber zum Glück haben wir hier noch ein Wochenende und können daran arbeiten. Heute war es schwer, um den Sieg mitzukämpfen, denn Jorge war sehr schnell. Ich versuchte, den zweiten Platz abzusichern. Ich sah auf der Boxentafel, dass mein Vorsprung auf Marcel groß genug war. Danke ans Team, sie haben viel am Bike gearbeitet. Für nächsten Sonntag müssen wir noch einen Schritt nach vorn machen.“

„Unglaublich“, freut sich Marcel Schrötter über das erste Podium der laufenden Saison. „Ich weiß, dass es kein großartiges Rennen war. Ich hatte einfach nicht die Pace, um ihnen zu folgen. Das erste Rennen war etwas besser, ich war recht schnell. Aber sie hatten zu Beginn einfach die bessere Pace. Ich sah, dass Xavi näher kam und musste Druck machen. Ich fühlte mich nicht so gut wie gestern. Vielleicht waren die Bedingungen heute ein wenig anders. Nach den zuletzt schwierigen Rennen wollte ich keine dummen Fehler machen. Der dritte Platz ist super.“

Sam Lowes setzte sich in einem Ellbogenduell gegen Marco Bezzecchi durch und zog auch noch an Xavi Vierge vorbei: Platz vier für den Briten. Tom Lüthi, Augusto Fernandez, Aron Canet und Joe Roberts komplettierten die Top 10. Dominique Aegerter sammelte für NTS wichtige Punkte als Zwölfter.

Zeiten Moto2 #AustrianGP, Österreich 2020

Moto2 Zeiten AustrianGP - www.motogp.com

Text von von Sebastian Fränzschky

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