(Motorsport-Total.com) – Zehn Jahre nach dem „Sepang Clash“ zwischen Valentino Rossi und Marc Marquez sorgt der Vorfall erneut für Diskussionen – diesmal nicht auf der Strecke, sondern mit einer Dokumentation. So zeigte sich Francesco Bagnaia deutlich irritiert über die Entscheidung, das heikle Thema erneut aufzugreifen.
Der „Sepang Clash von 2015 gilt bis heute als einer der kontroversesten Momente in der Geschichte der Motorrad-WM. Damals war die Rivalität zwischen Rossi und Marquez auf einem Siedepunkt. Rossi reiste mit einem Elf-Punkte-Vorsprung auf seinen Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo zum Grand Prix von Malayisa.
Ein Streit, der die MotoGP-Welt spaltete
Doch schon in der Pressekonferenz vor dem Rennen entlud sich die Spannung: Rossi warf Marquez öffentlich vor, Lorenzo im Titelkampf absichtlich zu unterstützen.
Im Rennen eskalierte die Situation. Nach mehreren engen Duellen kam es zur berühmten Szene: Rossi drängte Marquez weit hinaus, worauf der Spanier stürzte. Die Rennleitung wertete die Aktion als unsportlich und verhängte drei Strafpunkte gegen Rossi.
Kombiniert mit einem bereits bestehenden Punkt auf seinem Konto bedeutete das den letzten Startplatz beim Saisonfinale in Valencia. Lorenzo gewann dort das Rennen und holte schließlich den Weltmeisteritel, während Rossi Vierter wurde. Seitdem ist die Fanszene gespalten in zwei Lager: pro Rossi oder pro Marquez.
Dorna veröffentlicht Doku ohne die Hauptakteure
Zum zehnten Jahrestag hat die Dorna, Promoter der MotoGP, eine 26-minütige Dokumentation veröffentlicht, die die Ereignisse von damals beleuchtet. Zu Wort kommen unter anderem Jorge Lorenzo, Andrea Dovizioso und Dani Pedrosa, der das Rennen 2015 gewonnen hatte. Auffällig: Rossi und Marquez selbst fehlen.
Auch ein junges Gesicht taucht kurz auf: Bagnaia, damals Nachwuchsfahrer und Zuschauer in Rossis Box. Der aktuelle Ducati-Pilot war über seinen kurzen Auftritt überrascht: „Ich habe nicht verstanden, warum sie mich überhaupt gezeigt haben.“
In diesem Zusammenhang übte Bagnaia generelle Kritik an der Dorna-Dokumentation. „Die Idee, den Sepang Clash erneut aufzuwärmen, war keine brillante“, so der Italiener. Er prangerte außerdem die Darstellung mancher Beteiligter an.
Bagnaia kritisiert unpassendes Timing
„Einige Rollen wurden ziemlich verzerrt gezeigt. Ich will da nicht zu sehr ins Detail gehen, aber das Ganze am Jahrestag von [Marco] Simoncellis Tod zu veröffentlichen, war auch etwas unglücklich“, erinnerte Bagnaia an den Unfalltod des Italieners und betonte, dass er sich bewusst geweigert habe, an der Produktion mitzuwirken.
„Ich wurde schon Anfang des Jahres danach gefragt und habe damals gesagt, dass es nicht angebracht sei, das Thema wieder aufzurollen. Sie haben sogar Dovizioso befragt, der meinte, er könne sich kaum noch erinnern. Da habe ich wirklich nicht verstanden, was der Sinn dahinter war“, bekräftigte er seine Kritik.
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Oriol Puigdemont
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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