Alberto Puig - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Alberto Puig hofft, dass Honda im Laufe des Jahres Fortschritte machen wird

(Motorsport-Total.com) – Honda hat an den ersten beiden MotoGP-Rennwochenenden zweimal vier WM-Punkte für die Herstellerwertung gesammelt.

Somit ist der größte Motorradbauer der Welt mit acht Zählern auf dem fünften und letzten Platz zu finden.

In Portimao qualifizierten sich alle vier Honda-Fahrer für die letzten vier Startplätze. Johann Zarco schaffte in Q1 mit 1:39.004 Minuten die schnellste Honda-Zeit. In Q2 lautete die Poleposition-Zeit von Ducati-Fahrer Enea Bastianini 1:37.706 Minuten.

Im langen Sonntagsrennen fuhr Joan Mir mit 1:39.573 Minuten die schnellste Honda-Runde. Die schnellste Rennrunde stellte Bastianini mit 1:38.685 Minuten auf. Das heißt, der Rückstand von Honda war auf dieser Strecke im Bereich von einer Sekunde zu beziffern.

„Unsere Fahrer sind zwar immer noch nicht mit der Performance restlos zufrieden, aber sie können sehen, dass wir unser Bestes versuchen“, findet Teamchef Alberto Puig gegenüber MotoGP.com. „Wir befinden uns im Entwicklungsprozess, das ist klar.“

Honda hat in den vergangenen Monaten keinen Stein auf dem anderen gelassen. Es gab einige personelle Änderungen. Die RC213V ist für dieses Jahr eine komplette Neuentwicklung in praktisch allen Bereichen.

„Wir glauben, dass wir Fortschritte machen, aber gleichzeitig machen auch die anderen Fortschritte“, verweist Puig auf das hohe technische Level im Feld. „Deshalb haben wir noch nicht so viel aufgeholt, wie wir erwartet haben.“

„Aber wir befinden uns auf einer Mission. Unser Vorhaben ist klar. Das haben wir im vergangenen Jahr gesagt. Es ist nicht einfach, aber wir investieren viele Ressourcen. Auch personell haben wir das Projekt verstärkt.“

„Wir sind klarerweise noch nicht dort, wenn man sich die Startaufstellung ansieht. Aber es ist ein Prozess. Natürlich wären wir jetzt schon lieber weiter vorne. Aber die Dinge sind, wie sie sind. Wir versuchen es weiter.“

In der Formel 1 fährt Honda mit Red Bull von Erfolg zu Erfolg. Den ursprünglich geplanten Ausstieg hat man überdacht. Ab 2026 wird man Motorenlieferant von Aston Martin. Dafür hat Honda jüngst auch einen Standort in Großbritannien eröffnet.

In Japan wurden bei HRC die Abteilungen von Vierrad und Zweirad zusammengelegt. Die ersten Früchte dieser Bündelung des Know-hows wurden mit dem Sieg bei der Rallye Dakar ersichtlich. Nun erhöht Honda das Entwicklungstempo beim MotoGP-Projekt.

Suche nach mehr Grip und Bodenkontakt beim Hinterrad
So rückten in Portimao Mir, Luca Marini und Johann Zarco mit neuen Hinterradschwingen aus, wobei laut den Fahrern die Fortschritte überschaubar waren. Prinzipiell sucht Honda nach mehr Grip am Hinterrad, wodurch man sich deutliche Fortschritte erhofft, wenn man das findet.

„Wir suchen beim Hinterrad nach mehr Bodenkontakt für den Kurveneingang und Kurvenausgang“, sagt Puig. „Wir arbeiten daran und haben jüngst Fortschritte geschafft. Aber wie gesagt, wir brauchen klarerweise mehr [Fortschritte].“

„Mehr kann ich nicht sagen. Wir befinden uns auf einer Mission und haben unsere Ziele. Man kennt Honda. Wir werden nicht aufhören, bis wir es geschafft haben.“ Mit 25 WM-Titeln in der Herstellerwertung ist Honda die erfolgreichste Marke in der Geschichte der Motorrad-WM.

Wann wird man wieder siegfähig sein? „Ich habe keine Kristallkugel“, sagt Puig und meint: „Ich denke, dass wir mit den Concessions bis zur Sommerpause Fortschritte machen können. Hoffen wir, dass wir in der zweiten Saisonhälfte klarere Fortschritte sehen werden. Das ist unsere Hoffnung und es ist angemessen, das zu glauben. Das sind unsere Erwartungen.“

Text von Sebastian Fränzschky

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