Alvaro Bautista - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Toprak Razgatlioglu (1) versuchte, Alvaro Bautista (19) in Lauf eins zu folgen und zahlte dafür einen hohen Preis

(Motorsport-Total.com) – Nachdem Yamaha-Pilot Toprak Razgatlioglu bei den WSBK-Events in Donington, Most und Magny-Cours viele Punkte gutmachen konnte auf WM-Leader Alvaro Bautista (Ducati), vergrößerte sich der Rückstand in Barcelona schlagartig um 29 Zähler auf insgesamt 59 Punkte. „Es war für mich ein sehr schwieriges Wochenende“, bilanziert der Titelverteidiger.

Das große Problem war der Reifenverschleiß am Hinterrad. Razgatlioglu forderte den Hinterreifen im ersten Rennen zu stark, als er den Anschluss an Bautista halten wollte. In der Schlussphase des Samstags-Rennens wurde der Türke bis auf die fünfte Position durchgereicht, weil er über vier Sekunden pro Runde langsamer fuhr als zu Rennbeginn.

Andere Strategie im zweiten Barcelona-Rennen
Am Sonntag achtete Razgatlioglu darauf, diesen Fehler nicht zu wiederholen. Im zweiten Rennen hielt sich der Yamaha-Pilot stark zurück. Durch einen Fehler von Jonathan Rea übernahm Razgatlioglu ohne viel Mühe die dritte Position und fuhr hinter den beiden Werks-Ducatis von Alvaro Bautista und Michael Rinaldi aufs Podium.

„Das erste Rennen begann eigentlich ziemlich gut, doch am Ende wurde ich nur Fünfter, weil unser Motorrad den Hinterreifen auffraß. Deshalb war mein Plan für das zweite Rennen, Johnny, Bassani und Rinaldi einfach zu folgen. Mir war klar, dass Alvaro sehr schnell ist“, kommentiert Razgatlioglu.

„Ich erinnerte mich an das Rennen am Samstag und wollte den Hinterreifen schonen. Ich wusste, dass ich nicht gewinnen kann. Deshalb konzentrierte ich mich auf die Positionen dahinter. Ich bin happy, wir haben es wieder auf das Podium geschafft“, freut sich der Weltmeister.

Im zweiten Rennen konnte Razgatlioglu lange Zeit beobachten, wie Motocorsa-Ducati-Pilot Axel Bassani mit den Werkspiloten kämpft. „Ich freue mich sehr für Axel, weil er sich mit jedem Rennen verbessert. Er beansprucht den Hinterreifen aber auch zu stark. Ich sah immer nur Qualm. Doch er lernt von Tag zu Tag. Ich beobachte das Duell zwischen Michael (Rinaldi) und Bassani. Das war ein schöner Kampf. Ich musste lachen“, gesteht der Türke.

Ducati in Barcelona überlegen, aber die Meisterschaft ist noch offen
Gegen die Kombination Bautista/Ducati hatte Razgatlioglu keine Chance. „Barcelona liegt der Ducati, weil die Gerade lang ist und die Kurven langgezogen. Die Ducati frisst den Reifen nicht auf. Für Yamaha und Kawasaki ist es keine einfache Strecke. Wir müssen immer auf den Hinterreifen achten“, vergleicht er.

Den WM-Stand versucht Razgatlioglu weiterhin auszublenden, auch wenn 59 Punkte Rückstand bei vier ausstehenden Wochenenden nicht wenig sind. „Ich schaue nicht auf die Meisterschaft. Ich gehe es von Rennen zu Rennen an“, bemerkt der Titelverteidiger.

Die Nächste Station ist Portimao – ein Kurs, auf dem Razgatlioglu wieder um Siege kämpfen sollte. Im Vorjahr lieferte sich der Yamaha-Pilot sehr harte Duelle mit Rea. Im ersten Rennen sicherte sich Razgatlioglu den Sieg. Im zweiten Rennen stürzte der Yamaha-Pilot auf Grund einer gerissenen Halterung des vorderen Kotflügels.

„Portimao ist eine sehr gute Strecke für mich. Johnny ist dort auch sehr stark, Alvaro aber auch. Wir werden erneut kämpfen“, verspricht Razgatlioglu und schaut auf die restlichen Stationen: „Argentinien wird schwierig, weil die Gerade sehr lang ist und der Ducati entgegenkommt. Ich werde aber erneut kämpfen. Ich liebe Indonesien. Dort werden wir um den Sieg kämpfen. Bei Australien bin ich mir nicht sicher.“

Yamaha erwartete in Barcelona ein schwieriges Wochenende
„Es sind noch viele Rennen, die Meisterschaft ist noch nicht beendet“, stellt der Titelverteidiger klar. Dass Barcelona für Yamaha schwierig wird, ahnte Teammanager Paul Denning bereits vor dem achten von zwölf Renn-Wochenenden.

„Wir haben erwartet, dass dieses Wochenende das schwierigste der Saison werden würde, und wir haben uns nicht geirrt“, bemerkt der Brite und lobt das Team und Razgatlioglu für das Podium im zweiten Rennen: „Die Verbesserungen, die das Team erzielt hat, und vor allem Topraks sehr vorsichtige Herangehensweise an das zweite Rennen brachten ihm und seiner R1 schließlich einen wohlverdienten Podiumsplatz ein. Gleichzeitig konnten wir den zweiten Platz in der Meisterschaft halten.“

Text von Sebastian Fränzschky

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