Luigi Dall'Igna - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Luigi Dall’Igna steht vor einer sehr schwierigen Entscheidung

(Motorsport-Total.com) – Auch das zurückliegende Wochenende in Jerez hat keine Gewissheit gebracht, welcher Fahrer die besten Karten hat, in der MotoGP-Saison 2025 im Ducati-Werksteam an der Seite von Francesco Bagnaia zu fahren.

Marc Marquez zeigte sein bisher bestes Wochenende seit dem Wechsel zu Gresini. Jorge Martin gewann den Sprint, leistete sich im Hauptrennen aber einen Fehler. Und Enea Bastianini erlebte ein eher schwieriges Wochenende, liegt in der WM aber weiterhin in den Top 3.

Ducati-Corse-Chef muss bald entscheiden, welcher Fahrer für 2025 unter Vertrag genommen wird. Dabei muss er zwei von drei potenziellen Kandidaten fallen lassen. „Egal, wie es wird, schlussendlich müssen wir einigen richtig guten Fahrern absagen. Bei dieser Entscheidung schlottern mir die Knie“, gesteht Dall’Igna gegenüber Sky Italien.

WM-Leader Jorge Martin der Favorit für den Platz im Werksteam?
Schaut man auf den WM-Stand, dann hat Jorge Martin die wohl besten Karten, im kommenden Jahr den Platz neben Francesco Bagnaia zu erhalten. Der Pramac-Pilot führt die Meisterschaft seit dem Wochenende in Portimao an.

Nach dem Sprintsieg am Samstag in Jerez hatte Martin ein sehr komfortables Polster, das durch seinen Sturz im Grand Prix jedoch deutlich kleiner wurde. Dennoch liegt Martin nach vier Rennen mit 17 Zählern vorn.

Luigi Dall’Igna stärkt Enea Bastianini den Rücken
Noch-Werkspilot Enea Bastianini erlebte in Jerez sein bisher schlechtestes Wochenende der laufenden Saison. Magere elf Punkte kassierte der Italiener, der sich im Sprint in die lange Liste der Sturzopfer einreihte und im Hauptrennen nicht über P5 hinauskam.

„Er hatte im Rennen Probleme, Binder zu überholen“, begründet Ducati-Corse-Chef Luigi Dall’Igna bei MotoGP.com das Abschneiden von Bastianini beim Spanien-Grand-Prix. „Binder ist ein absoluter Spätbremser. Ich denke, dass Eneas Rennen dennoch richtig gut war.“

Dall’Igna ist mit Bastianinis Saison bisher sehr zufrieden. Im Vergleich zum Vorjahr konnte sich der Italiener deutlich steigern. Auf der GP24 fühlt sich Bastianini wohler als auf der GP23. „Sein Saisonstart war gut und ich denke, dass er sich im Laufe der Saison weiter verbessern kann“, bemerkt Dall’Igna.

Marc Marquez fordert Francesco Bagnaia heraus, zieht aber den Kürzeren
Gresini-Pilot Marc Marquez zeigte in Jerez sein bisher bestes Wochenende seit dem Wechsel von Honda zu Ducati. Marquez hatte sowohl im Sprint als auch im Hauptrennen gute Chancen, zu gewinnen. Zudem demonstrierte er mit der Pole im Nassen, dass er bei allen Bedingungen stark ist.

Weltmeister Bagnaia musste alle Register ziehen, um sich im Grand Prix gegen Marquez zu behaupten. Dall’Igna fieberte in der Ducati-Box und bezeichnet den Zweikampf seiner Fahrer als das „vermutlich beste Rennen“, dass er in seinem Leben gesehen hat, obwohl er „sehr viele Rennen gesehen hat“.

Mit dem Sieg in Jerez machte Bagnaia einen großen Sprung im Gesamtklassement. Laut Dall’Igna hat Bagnaia bewiesen, dass er seine beiden WM-Titel verdient hat. Jerez war „eines der besten Rennen“ von Bagnaia, meint der Ducati-Corse-Chef.

Wie groß ist der Nachteil der 2023er-Ducati?
Ein nicht zu vernachlässigender Faktor beim Dreikampf um den Platz neben Bagnaia ist das Material, mit dem Marquez, Martin und Bastianini in diesem Jahr antreten. Während Martin bei Pramac und Bastianini im Werksteam die aktuelle Desmosedici GP24 pilotieren, muss sich Marquez bei Gresini mit der GP23 zufriedengeben.

Dall’Igna bestätigt, dass der Unterschied zwischen der aktuellen Desmosedici und dem Vorjahres-Motorrad in diesem Jahr größer ist als 2023. Doch es hängt auch von der jeweiligen Strecke ab. In Jerez war der Unterschied offensichtlich geringer als auf den Kursen zuvor.

„Die Motorräder liegen eng beieinander. Natürlich haben wir beim diesjährigen Motorrad einige Verbesserungen erzielt. Aber auch das Vorjahres-Motorrad funktioniert sehr gut, vor allem hier in Jerez“, erklärt Dall’Igna.

Chattering in Jerez weniger kritisch als auf anderen Kursen
Ducatis Chattering-Probleme haben bei den zurückliegenden Grands Prix für Gesprächsstoff gesorgt und die Piloten mit der 2024er-Ducati eingebremst. Doch in Jerez waren die ungeliebten Vibrationen kein so großes Thema wie bei den Rennen zuvor.

„Das half uns dabei, das volle Potenzial zu zeigen“, bemerkt Dall’Igna, der nicht nur bei den aktuellen Desmosedicis mit Aussagen zu Chattering-Problemen konfrontiert wird. Beim Jerez-Test (zum Testbericht) versuchte Ducati, die Probleme besser zu verstehen. Der kommende Grand Prix in Le Mans wird zeigen, ob die Ducati-Ingenieure dabei Fortschritte erzielt haben.

Text von Sebastian Fränzschky

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