Bradley Smith © Tech 3

© Tech 3 – Bradley Smith steigt als WM-Neunter der Moto2-Saison 2012 in die MotoGP auf

Bereits vor der abgelaufenen Moto2-Saison war klar, dass Bradley Smith nach der Saison in die MotoGP aufsteigen wird. Der Brite wollte sich entsprechend gut aus der mittleren Klasse verabschieden.

Doch daraus wurde nichts: Als WM-Neunter mit lediglich 109 Punkten und ohne einen Podestplatz blieb er deutlich hinter den Erwartungen zurück. Einen großen Anteil am schwachen Abschneiden darf zweifellos der Mistral 610 zugewiesen werden, die mit den Konkurrenzprodukten von Kalex und Suter nicht dauerhaft mithalten konnte.

Doch auch die Zweifel an der Legalität einiger Motorräder waren laut Smith nicht nur heiße Luft sondern tatsächlich von Bedeutung: „Um ehrlich zu sein lag viel an den Schummeleien in dieser Saison. Wir gehörten nicht zu diesen Teams und haben deswegen gelitten“, wird er von ‚Crash.net‘ zitiert. „Es war nicht nur Marquez. Viele Fahrer waren betroffen.“

„Wir konnten als Team nicht mehr machen, um unser Motorrad schneller zu machen. Es war einfach langsam. Und wenn es andere Teams gibt, die mogeln, andere Teams mit mehr Geld die Regeln weiten und die nötigen Teile kaufen, die einen Unterschied ausmachen, dann verliert man Zeit“, bedauert der Tech-3-Pilot.

Die Suche nach dem perfekten Fahrstil

2013 steht Smith vor einer neuen Herausforderung und möchte in der MotoGP den Rückstand, den er beim Nachsaison-Test hatte, Schritt für Schritt reduzieren. Um dieses Ziel zu realisieren, muss sich der Brite zuerst einmal an die Yamaha M1 gewöhnen und den passenden Fahrstil finden. „Der Stil unterscheidet sich komplett von dem, was ich bisher gewöhnt war“, bemerkt er.

„Es wird eine Weile dauern, die Elektronik zu verstehen, um sie an meine Bedürfnisse anzupassen. Bei den Bridgestone-Reifen ist es ähnlich. Es geht einfach nur darum, beim nächsten Test möglichst viele Runden zu drehen und sich ein anderes Mal Gedanken über die kleineren Details zu machen“, schildert der MotoGP-Aufsteiger.

„Ich möchte mehr Runden drehen, das Yamaha-MotoGP-Bike besser verstehen und allmählich die Lücke von zwei Sekunden auf etwas weniger verkleinern. Wenn man außerhalb der Marke von einer Sekunde ist, dann ist man nicht dort, wo man sein sollte“, stellt er fest. Über den Winter möchte Smith vor allem an seiner Kraft arbeiten. Das Ausdauertraining soll hingegen in den Hintergrund rücken.
„Es ist ein größeres Motorrad, das aber nicht viel schwerer ist als eine Moto2-Maschine. Der Wechsel von der 125er zur Moto2 kam mir sehr entgegen. Die Umstellung zur MotoGP ist nicht so groß wie erwartet“, analysiert er. „Man spürt aber die Kraft. Ich werde also mehr Schwimmen gehen und im Fitness-Studio trainieren anstatt endlos zu Laufen oder Rad zu fahren. Ich möchte vor den Tests mehr an der Kraft arbeiten als mir Gedanken über die Ausdauer zu machen.“

Smith will in die Top 6
Teamkollege Cal Crutchlow ist für Smith eine große Hilfe. Beim Test konnte Landsmann Crutchlow bereits einige Schwachpunkte aufdecken. „Cal fuhr beim Valencia-Test sechs Runden hinter mir her. Er hat mir sofort gesagt, dass ich das Motorrad zeitiger aufrichten soll, vor allem wegen der Elektronik“, erklärt Smith. „Ich muss es aufrichten, damit man möglichst schnell wieder auf dem großen Teil der Reifenfläche fährt. Ansonsten regelt die Elektronik zu viel Leistung weg.“

„Ich bin mir sicher, dass er mir zu Beginn der Saison helfen wird. Doch im Laufe der Saison werde ich immer mehr auf mich allein gestellt sein. Fahrer und Teamkollegen haben ein Wettkampfdenken. Die Hilfestellung wird also während der Saison nachlassen“, ist sich der Rookie sicher. Doch das ändert nichts an den ambitionierten Zielen des Nachfolgers von Andrea Dovizioso.

„Ich möchte das Motorrad dort platzieren, wo es hingehört. Wir konnten in der abgelaufenen Saison sehen, dass es die Yamaha bei einigen Rennen durch Dovi und Cal aufs Podest schaffte. Sie war ein konstanter Top-6-Kandidat“, berichtet Smith. „Dort muss ich hinkommen. Ich muss aber auch bedenken, dass ich ein Rookie bin und etwas Zeit benötige. Gegen Ende der Saison muss ich das Motorrad dort hinbringen, wo es hingehört.“

Text von Sebastian Fränzschky

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