Cal Crutchlow - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Phillip Island 2019: Crutchlows 19. und letzter Podestplatz

(Motorsport-Total.com) – „Ja, ich fühle eine Erleichterung“, sagt Cal Crutchlow nach dem Ende seiner Zeit als Vollzeitrennfahrer in der MotoGP.

Das Saisonfinale 2020 in Portimao war sein 168. und vorerst letzter Grand Prix, falls er im nächsten Jahr für Yamaha keine Wildcards bestreiten oder für einen verletzten Fahrer einspringen wird.

„Für mich ist es vorbei. Ich glaube, ich habe in jeder Serie Rennen gewonnen. Ich hätte mit meinem Talent nicht mehr erreichen können. Das sage ich ehrlich. Meine Entschlossenheit hat mich durch meine Karriere als Rennfahrer gebracht.“

„Da ich vielleicht nicht zu den Talentiertesten zählte, wollte ich es einfach mehr und habe länger durchgehalten. Ich habe immer gesagt, dass ich aufhöre, wenn ich am Morgen aufwache und nicht mehr die Motivation spüre. Ich habe immer noch die Motivation, auf mein Bike zu steigen.“

Erster britischer Sieger seit Barry Sheene
„Aber ich kann nicht mehr auf diesem Level mithalten“, findet Crutchlow offene Worte. „So einfach ist das. Ich bin zwar immer noch schnell, aber so wie dieses Jahr verlaufen ist, habe ich realisiert, dass ich zu Hause sein will.“

Im Jahr 2006 gewann Crutchlow die Britische Supersport-Meisterschaft. 2008 schloss er die Britische Superbike-Meisterschaft hinter Shane Byrne und Leon Haslam als Dritter ab. 2009 wurde er Supersport-Weltmeister. 2010 holte er in der Superbike-WM drei Rennsiege.

Ab 2011 war Crutchlow dann in der MotoGP am Start. In seiner ersten Saison wurde er bester Rookie des Jahres. Es folgten drei Siege, insgesamt 19 Podestplätze, vier Pole-Positions und vier schnellste Rennrunden.

Besonders stolz ist Crutchlow darauf, dass er der erste britische Sieger in der Königsklasse seit Barry Sheene ist. Die britischen Motorradfans mussten von Anderstorp 1981 bis Brünn 2016 auf einen Rennsieg warten.

„Ich hatte eine großartige Karriere und es fühlte sich gut an, diesen Sieg für Großbritannien zu erobern, weil ich das Gefühl hatte, arbeiten zu müssen, um das zu schaffen“, sagt Crutchlow. „Jetzt kann ich einen Schritt zurück machen und zusehen, wie meine Freunde in den Rennen kämpfen.“

„Ich freue mich darauf, die Rennen von zu Hause aus zu verfolgen und nicht dabei zu sein. Ich muss mich nicht mehr um den ganzen Stress, die Vorbereitung und die Reisen kümmern. Es hört sich so an, als würde ich darüber klagen. Aber wenn man älter wird, dann ist es so.“

„Ich will andere Dinge in meinem Leben machen. Natürlich werde ich im nächsten Jahr mit Yamaha noch ein MotoGP-Bike fahren. Das war ein großer Teil meines Lebens und kommt jetzt zu einem Ende. Ich werde aber immer noch aktiv involviert sein.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Lewis Duncan

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