Jorge Lorenzo und Casey Stoner - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Casey Stoner stand Jorge Lorenzo
bei Ducati von Beginn an zur Seite

Casey Stoner ist nach wie vor eine Attraktion im MotoGP-Fahrerlager. Der Australier kam zum ersten Test nach Sepang, bei dem er die neue Ducati Desmosedici pilotierte.

Nun sind Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso am Zug, das Kunststück von 2007 zu wiederholen, als Stoner Ducastis ersten und bisher einzigen Titel in der Königsklasse einfuhr. Stoner unterhielt sich in Sepang mit ‚Motorsport-Total.com‘ und sprach über einige sehr interessante Aspekte.

Frage: „Du sitzt nicht mehr so regelmäßig auf einem MotoGP-Motorrad. Wir bereitest du dich für Tests vor und wie fühlst du dich am Ende einer Session?“
Casey Stoner: „Physisch war ich ziemlich am Ende. Es gibt nichts, mit dem man sich auf ein MotoGP-Motorrad vorbereiten kann. Das sieht man auch bei den anderen Fahrern. Nach dem ersten Vorsaisontest sind alle völlig hinüber. Für mich ist es umso schwieriger, da ich fünf oder sechs Monate nicht fuhr und dann zum Test hierhin kam.

Ich trainiere so viel wie möglich, um die Muskeln darauf vorzubereiten. Ich war ein bisschen zu wenig vorbereitet für diese Tests in Malaysia. Meine zweite Tochter, Caleya Maria, wurde geboren. Ich hatte keine Probleme in Sachen Schlaf, aber ich fing mir einen Virus ein und musste mein Training für einige Monate aussetzen.

Ich nahm das Training zu Beginn des Jahres wieder auf. Dann kam das Baby, der Virus und alles andere zusammen. Ich trainierte den vergangenen Monat und war deshalb nicht ausreichend vorbereitet.“

Frage: „Wonach fragt Ducati, wenn es darum geht, beim neuen Motorrad eine bestimmte Entwicklungsrichtung einzuschlagen?“
Stoner: „Wir nehmen eine Basisabstimmung als Referenz. Also das Motorrad ist nicht spezifisch auf mich abgestimmt. Wir haben eine ausgeglichene Ausgangssituation und probieren dann Teile und machen Vergleiche.

Normalerweise erhält man immer oder zumindest manchmal die gleichen Kommentare von den Fahrern. Wir versuchen, nicht den Weg eines einzelnen Fahrers einzuschlagen. Wir drehen unsere Runden und vergleichen verschiedene Teile: Schwingen, Motor-Mappings und solche Sachen.

Ich vergleiche die Teile untereinander und probiere verschiedene Konfigurationen. Am Ende entscheiden die Fahrer. Sie geben ihre Wünsche ab.“

Frage: „Wie nah warst du in den vergangenen zwei oder drei Jahren an einer Rennteilnahme dran?“
Stoner: „Natürlich bestand die Möglichkeit. Ich stand zwei Mal kurz davor, in einem Rennen zu starten, doch die Gegebenheiten waren nicht gut. Es gab zwei Rennen, bei denen ich mir sicher war, dass ich sie fahre. Doch weitere Chancen gab es nicht.“

Frage: „Ist diese Generation der Desmosedici die beste, die du jemals gefahren bist?“
Stoner: „Nein. Das Motorrad von 2009 war richtig beeindruckend. Doch damals kämpfte ich nicht um die Meisterschaft, weil ich es nicht konnte (es wurde Laktoseintoleranz diagnostiziert; Anm. d. Red.).

Nun sind alle Motorräder konkurrenzfähig. Man kann mit jeder Maschine gewinnen. Unser aktuelles Motorrad ist ausgeglichener. Man kann auf jeder Strecke ein gutes Ergebnis einfahren.“

Frage: „Und was sagst du zu Jorge?“
Stoner: „Ich möchte nicht lügen: Ich erwartete mehr von Jorge. Ich kann nachvollziehen, dass neun Jahre mit einem Hersteller eine lange Zeit ist. Es ist schwierig, zu einem komplett anderen Motorrad zu wechseln und Selbstvertrauen aufzubauen.

Ich würde auch behaupten, dass Jorge Probleme hatte, sich an die Michelin-Reifen zu gewöhnen, als diese angepasst wurden. Er wurde stärker, als die Saison voranschritt. Ich gehe davon aus, dass er in diesem Jahr öfter um Podestplätze und Siege kämpft. Wir werden es sehen, aber ja, ich erwartete ein bisschen mehr.“

Frage: „Passt das neue Motorrad besser zu ihm?“
Stoner: „In meinen Augen schon. Es ist besser für ihn und alle anderen Ducati-Piloten. Jorge ist spezieller, was den Fahrstil angeht. Doch wie man sehen konnte, fühlte er sich gegen Ende der vergangenen Saison wohler. Er war auf Augenhöhe zu Andrea.

Beide erreichten die gleichen Leistungen, obwohl sie komplett unterschiedliche Fahrstile haben. Wenn wir Fortschritte erzielen, profitieren beide davon.“

Text von Oriol Puigdemont

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