Daniel Pedrosa - © Repsol

© Repsol – Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr gewann Dani Pedrosa wieder ein Rennen

Mit dem Sieg in Motegi hält Dani Pedrosa seine Erfolgsserie. Der Spanier fährt seit dem Jahr 2006 in der MotoGP und er konnte in jedem Jahr mindestens ein Rennen gewinnen.

Sein erster Saisonsieg 2015 ist auch ein Meilenstein in seiner Karriere. Klassenübergreifend war es bereits Pedrosas 50. Grand-Prix-Erfolg. Dass er das Rennen gegen Yamaha auf der Honda-Haussstrecke drehen konnte, werden die Bosse in der Firmenzentrale bestimmt mit Freude verfolgt haben.

In der ersten Rennhälfte sah es für Honda nach einer schweren Niederlage gegen Yamaha aus. Nach zehn Runden fuhr Pedrosa mit acht Sekunden Rückstand auf Jorge Lorenzo auf dem vierten Platz. „Zu Beginn war ich langsam. Meine Rundenzeiten waren eigentlich nicht schnell, aber sie (Yamaha; Anm. d. Red.) waren super schnell. Dadurch habe ich viel Zeit verloren. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich diesen Rückstand aufholen könnte.“

Pedrosa entschied sich erst in der Startaufstellung für den weichen Hinterreifen, um die gleichen Voraussetzungen wie die Konkurrenz zu haben. „Er war aber neu. In der Aufwärmrunde war mein Gefühl nicht besonders gut. Beim Start musste ich vorsichtig sein, weil ich nicht pushen konnte“, nennt er die Gründe für den Rückstand. „Ich wusste aber, dass das gegen Rennende wichtig sein würde. Hier beschleunigt man oft aus dem ersten, zweiten Gang. Unser Motor ist sehr aggressiv, man muss das kontrollieren.“

Erst nachdem er Andrea Dovizioso (Ducati) überholen konnte, schrumpfte der Rückstand deutlich. „Als ihre Rundenzeiten langsamer wurden, ist meine Pace konstant geblieben. Ich dachte mir, dass sie Probleme mit dem Vorderreifen haben, denn die Bremszonen wurden immer trockener. Deshalb habe ich versucht, den Reifen nicht zu stark zu belasten. Dann habe ich Dovizioso überholt und mir gedacht, dass ein Podestplatz sehr gut sein würde. Ich dachte nicht daran, dass ich Jorge einholen könnte, denn in manchen Streckenabschnitten konnte ich ihn gar nicht vor mir sehen.“

In der 15. Runde hatte Pedrosa schließlich Rossi eingeholt und kurz darauf auch überholt. „Dann kamen sie näher, während ich meine Rundenzeit hielt. Ich versuchte ruhig zu bleiben und einfach so weiterzumachen. Ich bin auch andere Linien gefahren, um auch die nassen Stellen zu erwischen“, schildert er die entscheidende Phase des Rennens. In der 18. Runde schnappte sich Pedrosa die Führung von Lorenzo und konnte das Yamaha-Duo auch aus seinem Windschatten schütteln.

Dieser Sieg ist etwas Besonderes

„Die letzten sechs Runden waren etwas Besonderes, weil ich schon lange nicht mehr gewonnen habe. Für mich ist es sehr wichtig, meinem Team, den Fans, Ärzten und Physiotherapeuten, die mich in der schwierigen Zeit unterstützt haben, etwas zurückzugeben“, betont Pedrosa. Seit Brünn im Vorjahr musste er auf einen Sieg warten. „Neben dem Sieg ist für mich auch entscheidend, dass ich das Rennen sehr genossen habe. Ich habe mich gut gefühlt. Das sind die schönen Seiten in der MotoGP, so wie in Aragon das Duell mit Valentino.“

In Aragon hat der Sieg im Zweikampf um Platz zwei gegen Rossi gezeigt, dass sich Pedrosa wieder im Spitzenfeld zurückmeldet. „Das Rennen in Aragon hat mir natürlich auch Selbstvertrauen verliehen“, lacht der Spanier. „Wir wussten aber, dass wir im Trockenen nicht gegen Jorge und Valentino kämpfen können. Wir kennen unsere Einschränkungen beim Motorrad. Klar gibt mir dieser Sieg Selbstvertrauen für die nächsten Rennen. Man kann aber nicht davon ausgehen, dass die Situation für uns immer ideal ist. Deshalb müssen wir uns anpassen und es so positiv wie möglich sehen.“

Zuletzt 2013 so gut in Form
Dennoch hat sich Pedrosa in diesem Jahr wieder zurück gearbeitet. Nach dem Saisonauftakt in Katar war offen, ob er seine Karriere überhaupt fortsetzen kann. Die Armpump-Probleme ließen sich erst durch eine Operation lösen. Deswegen verpasste er im Frühling drei Rennen. Übrigens glaubten in einer Umfrage nur 37,5 Prozent der Leser von ‚Motorsport-Total.com‘, dass Pedrosa in diesem Jahr noch ein Rennen gewinnen würde. Den restlichen 62,5 Prozent bewies er in Japan das Gegenteil.

Wann fühlte sich Pedrosa zuletzt in so guter Form? „2013. Im Vorjahr konnte ich zwar ein Rennen gewinnen, aber ich hatte körperlich große Schwierigkeiten. Das Rennen in Brünn konnte ich nicht genießen, weil es auf dem Bike sehr schwierig für mich war. Heute war es anders, weil es im Regen körperlich nicht so anstrengend ist. Man kann sich besser auf das Fahren konzentrieren.“

Schlussendlich spielten Pedrosa auch die wechselnden Bedingungen im Rennen in die Karten. Wäre es trocken gewesen oder komplett nass geblieben, hätte Honda aus eigener Kraft wohl kaum eine Chance gegen Yamaha gehabt. „Technisch müssen wir für das nächste Jahr hart arbeiten, denn im Trockenen liegen wir klar zurück“, betont Pedrosa. „Beim Regenrennen in Silverstone konnten wir aus unseren Fehlern lernen. Heute im Warmup hatte ich schon eine gute Pace. Im Rennen habe ich mich nicht auf das Endergebnis konzentriert, sondern auf das Fahren. Da ich gut gefahren bin, ist auch das Resultat gekommen.“

Ergebnisse MotoGP Motegi Rennen:

1 25 26 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team HONDA 46’50.767 147.5
2 20 46 Valentino ROSSI ITA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 46’59.340 147.1 8.573
3 16 99 Jorge LORENZO SPA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 47’02.894 146.9 12.127
4 13 93 Marc MARQUEZ SPA Repsol Honda Team HONDA 47’18.608 146.1 27.841
5 11 4 Andrea DOVIZIOSO ITA Ducati Team DUCATI 47’25.852 145.7 35.085
6 10 35 Cal CRUTCHLOW GBR LCR Honda HONDA 47’28.030 145.6 37.263
7 9 38 Bradley SMITH GBR Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 47’28.434 145.6 37.667
8 8 21 Katsuyuki NAKASUGA JPN Yamaha Factory Racing Team YAMAHA 47’35.421 145.2 44.654
9 7 8 Hector BARBERA SPA Avintia Racing DUCATI 47’39.339 145.0 48.572
10 6 45 Scott REDDING GBR EG 0,0 Marc VDS HONDA 47’40.888 144.9 50.121
11 5 41 Aleix ESPARGARO SPA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 47’51.302 144.4 1’00.535
12 4 72 Takumi TAKAHASHI JPN Team HRC with Nissin HONDA 47’51.978 144.4 1’01.211
13 3 69 Nicky HAYDEN USA Aspar MotoGP Team HONDA 48’02.028 143.9 1’11.261
14 2 68 Yonny HERNANDEZ COL Octo Pramac Racing DUCATI 48’04.663 143.7 1’13.896
15 1 63 Mike DI MEGLIO FRA Avintia Racing DUCATI 48’06.188 143.7 1’15.421
16 19 Alvaro BAUTISTA SPA Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 48’11.274 143.4 1’20.507
17 50 Eugene LAVERTY IRL Aspar MotoGP Team HONDA 48’21.991 142.9 1’31.224
18 6 Stefan BRADL GER Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 48’37.600 142.1 1’46.833
19 64 Kousuke AKIYOSHI JPN AB Motoracing HONDA 48’50.839 141.5 2’00.072
20 24 Toni ELIAS SPA Forward Racing YAMAHA FORWARD 47’36.873 139.1 1 lap

Text von Gerald Dirnbeck

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