Lukas Tulovic - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Lukas Tulovic kam nach einem frühen Sturz in Sepang nicht über P24 hinaus

(Motorsport-Total.com) – Für das deutsche IntactGP-Team in der Moto2 war der Grand Prix von Malaysia ein Wochenende zum Vergessen.

Erst verletzte sich Darryn Binder bei einem Sturz im dritten Training am Samstagvormittag und konnte nicht weitermachen. Dann stürzte Lukas Tulovic im Rennen und belegte nur Platz 24.

Grund für Binders Unfall war laut Team ein Bremsversagen. Beim Überfahren der Randsteine sei die Front seines Motorrads so stark in Bewegung geraten, dass sich dadurch die Bremskolben ein Stück zurückbewegten und es an Bremsdruck fehlte.

Binder flog daraufhin in Kurve 1 ab und überschlug sich im Kiesbett mehrfach, während seine Kalex mit voller Wucht in den Airfence krachte. Der Südafrikaner kugelte sich an der linken Hand zwei Finger aus und erlitt ein Trauma im rechten Knöchel.

„Ein wirklich unglückliches Ende des Wochenendes“, sagt der Moto2-Pilot selbst. „Als in Kurve 1 die Bremse versagte, konnte ich nichts anderes tun, als vom Motorrad zu springen. Ich hatte wirklich Glück, dass ich diesen Schreckensmoment (bis auf kleine Verletzungen; Anm. d. R.) unbeschadet überstanden habe.“

Er hofft deshalb, in Katar, wo schon am kommenden Wochenende der nächste Grand Pix stattfindet, wieder antreten zu können. Es wäre der 150. WM-Start für Binder.

Tulovic mit starker Startphase, aber …
Auch für seinen Teamkollegen Tulovic lief es in Sepang nicht wie erhofft. Von Platz 24 hatte der Deutsche zwar einen guten Start und konnte einige Positionen gutmachen. Ein früher Sturz machte dann aber alle Chancen auf einen Punkterang zunichte.

„Es ist sehr ärgerlich, denn mein Start war großartig und in der zweiten Kurve erkannte ich früh das Chaos, das sich zusammenbraute, weil alle wie irre innen reingestochen sind. Deshalb wählte ich die äußere Linie, was sich sehr gut auszahlte, denn ich kam bis auf P17 vor“, rekapituliert Tulovic seine gute Startphase.

„In der Mitte der zweiten Runde hatte ich Hada vor mir, der am Limit war und überall Rutscher hatte. Also bereitete ich mein Überholmanöver in der Rechtskurve vor der Gegengerade vor, traf dort aber eine Bodenwelle und rutschte über das Vorderrad weg.“

„Es ist sehr schade, und es tut mir unglaublich leid für das Team, denn nach einem so starken Start und einer sehr guten Rennvorbereitung, was die Pace angeht, wäre viel möglich gewesen“grübelt der IntactGP-Pilot und entschuldigt sich bei sein Crew.

„Nach dem Sturz bin ich weitergefahren, was ein gutes Training war, aber hoffnungslos. Ich nehme das Positive mit und in einer Woche werden wir wieder angreifen“, verspricht er.

Teammanager Jürgen Lingg resümiert: „Es sollte irgendwie nicht sein. Es ist sehr bezeichnend, denn Lukas hatte eigentlich die Pace, um in die Punkte zu fahren. Daher ist es sehr ärgerlich, dass ihm dieser kleine Fehler passiert ist. Ein versöhnlicher Abschluss des Wochenendes hätte der Moto2-Mannschaft gut getan.“

Gratulation an Teamerfolg in der Moto3
Erst recht nach der Verletzung von Binder. „Darryn war wieder einmal vom Pech verfolgt. Das ist bereits seine dritte Verletzung in diesem Jahr“, hält Lingg fest. „So etwas habe ich in meiner langen Karriere noch nie erlebt, da fehlen mir ein wenig die Worte.“

„Aber wir müssen auch das Positive auf seiner Seite sehen, denn die Verletzungen sind nicht so schlimm wie befürchtet. Dieser Vorfall hätte auch ganz anders ausgehen können. Um ehrlich zu sein, müssen wir mit der Situation, wie sie ist, zufrieden sein, denn mit etwas Glück kann Darryn nächste Woche sogar wieder fahren.“

Trotz der Rückschläge gab es für IntactGP in Sepang aber auch Grund zum Jubeln. Denn in der Moto3 feierte man mit Collin Veijer und Ayumu Sasaki einen Doppelsieg.

„Wir freuen uns für Peter (Öttl; Anm. d. R.) und sein gesamtes Team. Sie haben das ganze Wochenende über einen tollen Job gemacht und ihn mit dem Doppelsieg gekrönt“, gratuliert Lingg seinen Kollegen auf der kleinen WM-Klasse zum Erfolg.

„Collin und Ayumu haben in einem harten, aber immer fairen Rennen eine Top-Leistung abgeliefert“, lobt Lingg die Teamkollegen. „Also nochmals herzlichen Glückwunsch! Besonders an Collin, denn der erste Grand-Prix-Sieg ist immer etwas ganz Besonderes und ich freue mich auch für seinen Crewchief Stefan Kirsch.“

Text von Juliane Ziegengeist

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