Jack Miller - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Jack Miller kann sich nicht vorstellen, dass ein verunreinigtes Steak der Grund war

(Motorsport-Total.com) – Seit Dezember 2019 kämpft MotoGP-Laufsieger Andrea Iannone um seine Zukunft.

Eine positive Dopingprobe sorgte für eine Sperre über 18 Monate, die vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Mitte November in eine vierjährige Sperre umgewandelt wurde (mehr Infos). Iannone beteuert seine Unschuld und macht ein verunreinigtes Steak für die positive Probe verantwortlich. Jack Miller zweifelt an dieser Theorie.

„Er bekam die Strafe für vier Jahre. Ich habe mich nicht mit den Protokollen beschäftigt. Doch um so eine Strafe zu bekommen, muss einiges gegen ihn gesprochen haben“, kommentiert Miller. „Es tut mir leid für ihn, doch so ist das Leben und so sind die Regeln. Leider stand er dieses Mal auf der falschen Seite.“

„Wir kennen alle die Regeln und wissen, was erlaubt ist und was nicht. Leider hat es ihn erwischt“, bemerkt Miller und stellt klar, dass er nicht an die Theorie des verunreinigten Steaks in Asien glaubt: „Ich gehe nicht in Restaurants und esse so etwas. Wenn man mich fragt, ob es vom Fleisch kam, dann sage ich nein.“

„Wir hatten auf unserer Farm Kühe. Ich kann eindeutig sagen, dass wir ihnen keine Steroide gegeben haben. Doch selbst wenn, dann würde man nicht positiv getestet werden, wenn man ein Steak isst“, ist Miller überzeugt.

An der Arbeit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat Miller nichts zu kritisieren: „Wir erhalten immer ein Buch, in dem steht, was erlaubt ist und was nicht. Ich stand in jedem zweiten Jahr seit meinem Wechsel in die MotoGP auf der Liste der WADA. Das war 2015, 2017 und im vergangenen Jahr der Fall. Wenn man auf dieser Liste steht, dann muss man ihnen immer drei Monate vorher sagen, wann man sich wo befindet.“

„Ich wurde in jedem Jahr mindestens ein Mal getestet seit ich in der MotoGP fahre. Manchmal wurde ich sogar zwei Mal getestet“, berichtet der Ducati-Pilot. „Es steht schwarz auf weiß, was man nehmen kann und was nicht. Ich bin schon regelrecht paranoid, was ich vor Sporteinheiten zu mir nehmen darf und welche Eiweiß-Nahrungsergänzungsmittel ich einnehme.“

„Jede kleine Kontamination kann Folgen haben. Es ist besser, auf Nummer sicherzugehen, anstatt es nachher zu bereuen“, kommentiert Miller. „Ich versuche, viele Dinge zu vermeiden. Stattdessen nehme ich nur Dinge zu mir, von denen ich weiß, dass sie zu 100 Prozent sauber sind.“

„Ein kleiner Fehler kann schwerwiegende Folgen haben. Aber dafür gibt es schlussendlich die Regeln“, bemerkt der 25-jährige Australier, der keine Ungerechtigkeit erkennen kann: „Ich würde sagen, es geht ziemlich fair in unserem Sport zu. Für ihn ist es unglücklich gelaufen. Doch es kam nicht auf mysteriöse Art und Weise oder durch ein Wunder dorthin.“

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Mark Bremer

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