Rote Flagge - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Rote Flagge für die MotoGP-Saison 2020? Immer mehr Rennen werden abgesagt

(Motorsport-Total.com) – Mit jeder Woche, die die Corona-Krise anhält, muss die MotoGP ihre Ambitionen an die Saison 2020 herunterschrauben.

Hatte man nach der Absage von Katar noch das Ziel, die restlichen 19 Rennen zu halten, schwindet nun die Hoffnung, dass man die für die WM nötigen 13 Grands Prix schaffen kann.

Doch diese Zahl sei nicht unumstößlich, erklärt Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta in seinem jüngsten Update gegenüber der spanischen Zeitung ‚La Razon‘. „Der Vertrag besagt, dass wir unter normalen Bedingungen mindestens 13 Rennen fahren müssen, aber diese liegen nicht vor“, verdeutlicht der Spanier die Vertragslage.

Da die aktuelle Corona-Pandemie beispiellos ist, müsse dieser Passus demnach neu bewertet werden. Er selbst wäre mittlerweile schon „sehr erfreut“, wenn eine Meisterschaft mit zehn Rennen zustandekommen würde, betont Ezpeleta.

Auch Mugello und Barcelona stehen vor Verschiebung
„Wir werden versuchen, mehr zu schaffen, aber wenn wir unter diesen Umständen zehn erreichen könnten, würde das bedeuten, dass es der Menschheit bereits wieder gut geht, was das Wichtigste ist. Die Rennen stehen jetzt im Hintergrund.“ Sechs mussten wegen Corona bereits abgesagt oder verschoben werden.

Zuletzt verzichtete die Dorna darauf, einen aktualisierten Kalender zu veröffentlichen. Weil nicht absehbar ist, wie sich die Lage weiterentwickelt, wurden bisher keine Ersatztermine für Jerez und Le Mans festgelegt. Aktuell stehen auch die nächsten Termine in Mugello (31.03.) und Barcelona (07.06.) zur Disposition.

Das bestätigte Gerard Figueras, Miteigentümer des Circuit de Barcelona, gegenüber ‚L’Esportiu‘: „Bis heute ist die Entscheidung, die beiden Rennen abzusagen, ist noch nicht gefallen, aber wir erwarten, dass sie verschoben werden.“

Ezpeleta: Komplette Saison-Absage „könnte passieren“
Ezpeleta erklärt indes, dass man nach Alternativen jeder Art suche. „Es ist besser, ein Rennen hinter verschlossenen Türen auszutragen als gar nicht“, sagt er. „Gleichzeitig ist aber auch klar, dass die wirtschaftlichen Bedingungen für einen Veranstalter, der auf sein Publikum verzichten muss, nicht die gleichen sein können.“

Den „Worstcase“, nämlich die komplette Absage der Saison 2020, schließt der Dorna-Boss mittlerweile nicht mehr aus. „Im schlimmsten aller Fälle denken wir darüber nach, aber es ist noch nicht die Zeit dafür. Natürlich könnte es passieren, aber ich hoffe es nicht – nicht für die Rennen, sondern für die Menschheit.“

Denn sollte eine komplette Absage unausweichlich sein, würde das bedeuten, dass sich die Corona-Lage nicht verbessert hat. Das finanzielle Loch, in das die Teams dann fallen würden, wäre ungleich größer, als es das ohnehin schon ist.

Hilfspaket soll gefährdete MotoGP-Teams retten – vorerst
Noch kann die Dorna ihre helfende Hand ausstrecken: Sie sicherte allen unabhängigen MotoGP-Teams sowie den Mannschaften der Moto2 und Moto3 für die nächsten drei Monate ein finanzielles Hilfspaket zu. „Es geht jetzt darum, die Teams am Leben zu erhalten“, betont Ezpeleta die Bedeutung der Maßnahme.

„Wir sind besorgt über die finanzielle Gesundheit der privaten Akteure und verwalten die Hilfe, um ihnen unter die Arme zu greifen. Wenn es keine Rennen gibt, erhalten sie kein Geld von den Sponsoren und müssen dennoch ihre Gehälter zahlen. Deshalb geben wir eine Reihe von Hilfsmitteln, damit sie überleben können.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Carlos Guil Iglesias

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