Marc Marquez - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Marc Marquez gegen Francesco Bagnaia: 2024 ein Duell um den WM-Titel?

(Motorsport-Total.com) – Wird die MotoGP-Saison 2024 zum „Ducati-Cup“? Das glaubt zumindest der langjährige Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso, der seine MotoGP-Karriere im Herbst 2022 beendet hat.

Ducati rüstet auch 2024 wieder vier MotoGP-Teams aus. Das Werksteam und das werksunterstützte Pramac-Team setzen die aktuelle Ducati Desmosedici GP24 ein. Die Satellitenteams Gresini und VR46 fahren mit dem Vorjahresmodell: der GP23, die von Francesco Bagnaia zum WM-Titel und von Jorge Martin zum Vizetitel pilotiert wurde.

Neben der Desmosedici, die nun schon seit Jahren das konkurrenzfähigste und konstanteste aller MotoGP-Bikes ist, hat man sich im Ducati-Lager für die Saison 2024 auch fahrerisch noch verstärkt. Kein Geringerer als der sechsmalige MotoGP-Champion Marc Marquez fährt nun ebenfalls eine Ducati, nachdem er zuvor elf Jahre lang eine Honda pilotiert hat.

Im Gegenzug hat Luca Marini im Winter eines der Ducati-Teams verlassen, nämlich ausgerechnet das VR46-Team seines Halbbruders Valentino Rossi. Jetzt stellt sich Marini der alles andere als einfachen Aufgabe, im Honda-Werksteam in Marquez‘ große Fußstapfen zu treten.

Warum „Dovi“ glaubt, dass 2024 mehr riskiert wird
Dovizioso, der in seiner aktiven MotoGP-Karriere sowohl Honda- als auch Ducati-Werkspilot war, zeigt sich von Marinis Wechsel beeindruckt. Dass der Honda-Neuzugang schon 2024 etwas gegen die Ducati-Armada wird ausrichten können, das glaubt „Dovi“ aber nicht.

„Die Saison, die in Kürze beginnt, wird ganz klar im Zeichen von Ducati gegen Ducati stehen, und das aus mehreren Gründen“, sagt Dovizioso im Gespräch mit Sky Sport Italia. „Sie haben so viele starke Fahrer. Und noch dazu laufen alle ihre Verträge aus. Das wird einen großen Einfluss auf den WM-Kampf haben und wird das Level sogar noch anheben.“

Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Wenn neue Verträge abzuschließen sind, wartet man längst nicht mehr bis kurz vor Auslaufen des aktuellen Vertrags. In der MotoGP-Szene ist es zur Regel geworden, dass die Fahrer Zweijahresverträge unterzeichnen und dies schon früh im letzten Jahr des alten Vertrags tun, wenn nicht sogar noch früher.

Laut Dovizioso wird genau das zur Folge haben, dass die MotoGP-Stars in der bevorstehenden Saison 2024 „stärker pushen werden und noch mehr riskieren werden, ganz besonders im ersten Teil der Saison“. (MotoGP-Kalender 2024)

Dovizioso von Marinis Wechsel zu Honda beeindruckt
Dovizioso, der in der Königsklasse dreimal Vizeweltmeister war und 15 Grands Prix gewonnen hat, fuhr von 2013 bis 2020 für das Ducati-Werksteam. Vorher war er drei Jahre lang (2009 bis 2011) einer der Stammfahrer im Werksteam von Honda. Genau dort, ist Luca Marini nun der erste Italiener seit „Dovi“, der von HRC als Werksfahrer unter Vertrag genommen wurde.

Dovizioso glaubt, dass der Wechsel für Marini aufgehen kann, dass es aber Zeit brauchen wird, bis er sich umgestellt hat. „Ich kenne ihn als einen sehr methodischen, präzisen Fahrer. Das sind auf jeden Fall Eigenschaften, die bei HRC zum Erfolg führen können. Aber es wird sicherlich Zeit brauchen“, sagt der Ex-MotoGP-Pilot.

Marinis Entscheidung, das scheinbar gemachte Nest bei VR46-Ducati zu verlassen, um zu Honda zu gehen, ringt Dovizioso Respekt ab: „Er hatte ein konkurrenzfähiges Bike und er wusste, dass er damit gut aussehen kann. Wenn du dich trotzdem zum Wechsel in ein Werksteam entscheidest, dann zeigt das, dass du einen anderen Weg einschlagen willst, nämlich den eines Anführers.“

Ganz ähnlich hat sich kürzlich auch Marini selbst ausgerückt. Er glaubt, aus dem Schatten seines berühmten Halbbruders Valentino Rossi heraustreten zu können, weil er mittlerweile seine „eigene Persönlichkeit geschaffen“ habe.

Der Wechsel zu Honda ist nicht zuletzt deshalb zustande gekommen, weil Marini und sein Manager auf HRC zugegangen sind, nicht umgekehrt. Eigentlich hatte Marini noch bis Ende 2024 Vertrag bei VR46-Ducati, hat diesen aber bewusst ein Jahr vor Ablauf aufgelöst.

Text von Mario Fritzsche

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