Scott Redding - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Scott Redding sorgt mit seiner Art und Weise für Unterhaltung

(Motorsport-Total.com) – Dorna-Manager Gregorio Lavilla zog in der WSBK-Saison 2018 den Zorn von Weltmeister Jonathan Rea auf sich, als er diesen als „wenig charismatisch“ einstufte.

Reas Seriensiege und die fehlende Persönlichkeit des Nordiren schmälerten laut Lavilla das Interesse an der Superbike-WM. Ein Jahr darauf brachte Alvaro Bautista frischen Wind in die Serie. In diesem Jahr sorgt Paradiesvogel Scott Redding für Unterhaltung.

„Vielleicht bringt er sogar ein bisschen Spaß in unsere Welt, das ist doch toll. Schnelle und ernsthafte Fahrer riskieren, ein bisschen langweilig und keine Persönlichkeit zu sein“, kommentiert Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘.

„Wir in der Superbike-Klasse waren Fahrer wie Haga oder ‚Frankie‘ Chili mit seinen Hetzreden gewohnt. Fogarty, Bayliss, Edwards, das waren Fahrer, die sehr schnell waren, die aber auch wegen ihres Charakters und ihrer Lebensart zu Idolen wurden“, bemerkt Ciabatti.

Waren Jonathan Rea und und seine Gegner zu langweilig?
„Vielleicht hat die Superbike-WM in den vergangenen Jahren auch ein wenig darunter gelitten, dass es sehr schnelle Fahrer gab, die aber nicht so charismatisch aus der Sicht der Persönlichkeit waren. Ich denke, dass jemand wie Scott, der auch auf Phillip Island während der Paddock-Show sang, gut für den Sport ist, weil er Spaß macht, aber wenn er sein Visier herunterklappt, ist er so ernst oder vielleicht ernster als viele andere“, erklärt der Ducati-Manager.

Aber Redding sorgt nicht nur neben der Strecke für Unterhaltung. „Ich bin sehr zufrieden mit Scotts Debüt, denn er hat drei starke Rennen absolviert“, blickt Ciabatti auf das WSBK-Wochenende in Australien zurück und betont: „Es war sein erstes Mal in der Superbike-WM.“

„Seine Ergebnisse in der MotoGP waren gemischt, dann hatte er eine spektakuläre Saison in der BSB, aber es war nicht so offensichtlich, dass er gleich drei sehr gute Rennen fahren könnte. Scott wiegt 30 Kilogramm mehr als Bautista. So wie er die Rennen gefahren ist, hätte er mit 30 Kilo weniger vielleicht auch am Ausgang der letzten Kurve vorne vorbeigehen können“, grübelt Ciabatti.

Superbike-WM härter umkämpft als in den vergangenen Jahren
„Es ist aber auch wahr, dass die Meisterschaft in der Wettbewerbsfähigkeit gewachsen ist“, unterstreicht der Ducati-Sportdirektor. „Ich denke, es waren drei schöne Rennen, und ich denke, dass sich die Superbike-WM nach einigen schwierigen Zeiten in diesem Jahr als eine Meisterschaft präsentiert, in der es schnelle Fahrer und sehr konkurrenzfähige Hersteller gibt.“

„Hoffentlich wird es auch weiterhin dieses Spektakel geben, wenn wir wieder starten können“, so Ciabatti. „Im vergangenen Jahr hatten wir unser Debüt mit Alvaro mit elf Siegen in Folge. Er hat sich als perfekter Partner für unser Motorrad erwiesen, doch er konnte dieses Niveau dann nicht bestätigen.“

„Inzwischen sind auch die anderen Hersteller gewachsen. Die Kawasaki ist immer noch ein sehr schnelles Motorrad, aber auch die Yamaha ist sehr konkurrenzfähig geworden und Honda wird bald dahin kommen, denn sie haben ein extrem sportliches Straßenmotorrad gebaut“, analysiert er die Konkurrenz. „Wir sind mit diesem Debüt sehr zufrieden.“

Ducati fühlt sich dank Reddings Erfolgen bestätigt
Redding war beim Saisonauftakt der mit Abstand beste Ducati-Pilot. Teamkollege Chaz Davies und die privaten Ducati-Piloten konnten Reddings Leistungen nicht erreichen. „Chaz hat seine Form noch nicht gefunden, er ist ein Fahrer, der immer vorne war und um den Sieg kämpft, aber wir glauben, dass auch er sich steigern wird, weil wir wissen, wie hart er arbeitet“, kommentiert Ciabatti.

„Das Beste an den Rennen auf Phillip Island war für uns jedoch, zu sehen, dass sich die Wahl von Scott Redding gelohnt hat, denn viele haben nicht daran geglaubt“, berichtet Ciabatti erleichtert. „Als wir vergangenes Jahr sagten, dass wir auf Scott setzen, weil Alvaro eine andere Entscheidung getroffen hat, wurden wir auch kritisiert, aber ich glaube, wir sprechen hier von einem sehr schnellen Fahrer und einem absoluten Profi.“

„Auch wenn er in seinem Privatleben gerne Witze macht, seltsam gefärbte Haare hat und beim Boxen trainiert, ist er doch ein seriöser Profi und kommt in perfekter Form zu den Rennen“, lobt Ciabatti. In der WM-Wertung liegt Redding nach dem ersten Event auf der zweiten Position (zum Gesamtstand). Teamkollege Davies ist WM-Achter.

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Matteo Nugnes

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