Jorge Lorenzo - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Jorge Lorenzo beschäftigt sich seit seinem MotoGP-Aus intensiv mit den sozialen Netzwerken

(Motorsport-Total.com) – In den vergangenen Wochen und Monaten hat sich Jorge Lorenzo bei einigen seiner ehemaligen MotoGP-Kollegen unbeliebt gemacht.

Seit seinem Rückzug aus der MotoGP füttert Lorenzo seine Profile in den sozialen Netzwerken regelmäßig mit Meinungsinhalten. Zudem kommentiert der Spanier äußerst gern und geht dabei nicht immer gentlemanlike mit seinen Ex-Kollegen um. Eskaliert ist die Situation, als Lorenzo öffentlich über Cal Crutchlow herzog.

Vorausgegangen war die Entscheidung von Yamaha, Lorenzo nach weniger als einem Jahr als Testpilot durch Crutchlow zu ersetzen. Lorenzo stichelte bei der Bekanntgabe gegen Crutchlow und ließ sich nicht zwei Mal bitten, einen würzigen Kommentar abzugeben, als der neue Yamaha-Testfahrer beim Test in Katar zum ersten Mal im Kiesbett landete.

Honda-Testpilot Stefan Bradl hat eine klare Meinung zu Lorenzos Social-Media-Verhalten. „Es ist einfach nur dumm, sowas dann öffentlich zu machen“, kommentiert Bradl im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘ und fügt hinzu: „Ich verstehe Jorge Lorenzo nicht.“

Seit dem Aus in der MotoGP postet Jorge Lorenzo regelmäßig Bilder aus seinem Alltag und von seinen Sportwagen. Zudem versucht der dreimalige MotoGP-Champion, mit eigenen Videoanalysen die Fans auf seinen YouTube-Kanal zu ziehen.

„Er genießt das Social-Media-Leben in vollen Zügen und lebt es aus. Ich nehme zur Kenntnis, was er macht und folge ihm auf Instagram. Ich finde lustig und interessant, was er macht“, bemerkt Stefan Bradl und stellt klar: „Ich würde es aber nicht so machen.“

Der teilweise raue Umgangston in den sozialen Netzwerken hat zuletzt einige Fahrer dazu motiviert, Abstand zu nehmen. Yamaha-Pilot Maverick Vinales löschte seinen Twitter-Account und Ducati-Pilot Jack Miller erklärte, dass er seine Kanäle nicht mehr selbst mit Inhalten füttern wird und diese Aufgabe an sein Team weiterreicht, um sich nicht länger ablenken zu lassen.

Sind Twitter, Instagram, Facebook und Co. eine Ablenkung?
Kümmert sich Stefan Bradl selbst um seine Social-Media-Kanäle? „Ich betreue meinen Account selbst, weiß aber, dass viele Fahrer das nicht mehr selbst machen und es in professionelle Hände abgeben, was mit Sicherheit auch Sinn ergibt“, erklärt der Zahlinger.

„Das Leben in den sozialen Netzwerken muss man mit Fingerspitzengefühl in die Hand nehmen. Entweder man wird gefeiert wie der König und schwebt wie ein König auf Wolke sieben oder man wird durch den Dreck gezogen. Meiner Meinung nach fehlt da ein bisschen das Mittelmaß“, bedauert Bradl.

„Im normalen Leben bin ich nicht abhängig von Social Media, worüber ich auch sehr froh bin“, berichtet der Honda-Pilot. „Ich bin mir aber bewusst, dass es zur heutigen Generation dazu gehört. Ich denke, es ist das Beste, mit vernünftigem Verstand an die Sache heranzugehen.“

Das Verhalten in den sozialen Netzwerken stört aber auch Bradl. „Die Berührungsängste und auch der Respekt gehen verloren, wenn man blind kommentiert, egal ob positiv oder negativ. Manchmal wäre ein bisschen mehr Respekt dem Anderen gegenüber angebracht“, so der Deutsche.

Text von Sebastian Fränzschky

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