(Motorsport-Total.com) – Trotz eines dritten Platzes im Sprint und Rang vier im Hauptrennen am Sachsenring zeigt sich Yamaha-Pilot Fabio Quartararo alles andere als zufrieden.
Die Ergebnisse spiegelten nicht die tatsächliche Performance wider. Vielmehr setzten sich die bekannten Probleme mit der Yamaha weiter fort.
In seiner Rückschau auf den Grand Prix verweist Quartararo vor allem auf die 18 Sekunden Rückstand nach vorn sowie die vier gestürzten Fahrer vor ihm. „Deshalb ist es kein realistisches Ergebnis“, so sein ernüchterndes Fazit.
Er habe sich von der ersten bis zur letzten Runde nicht wohlgefühlt: „Darum bin ich heute nicht glücklich. Wir sind nicht in der Lage, mit irgendwem zu kämpfen.“
Zu wenig Grip und überhitzte Reifen
Auch wenn er die Streckenbedingungen im Rennen am Sonntag als grundsätzlich gut einschätzt, beklagt Quartararo das anhaltende Gripproblem seiner Maschine. „Für uns ist es wie immer. In jedem Rennen haben wir weniger Grip als die anderen. Aber ich gewöhne mich langsam daran“, sagt der Franzose.
Der Hinterreifen überhitze schnell, was zu massivem Durchdrehen führe. „Das ist normal für uns. Wir haben null Grip, versuchen zu pushen“, erklärt er weiter. Bereits in der ersten Runde habe ihn Jack Miller überholt, doch anstatt mit vollem Risiko dagegenzuhalten, habe er sich für Schadensbegrenzung entschieden.
„Wenn ich in der ersten Runde so pushe, landen wir ganz weit hinten. Also versuchte ich, es so gut wie möglich zu managen.“ So hielt sich Quartararo zunächst auf Rang neun.
Er wurde aber durch Stürze von Pedro Acosta, Fabio Di Giannantonio, Johann Zarco und Marco Bezzecchi sukzessive nach vorn gespült. Aus eigener Kraft konnte er nur seinen Markenkollegen Miller wieder hinter sich lassen und wurde Vierter.
Zwar habe er im Rennen keinen Fehler gemacht, dennoch seien 18 Sekunden Rückstand auf Sieger Marc Marquez ein klares Zeichen: „Das zeigt, wie weit wir von ihnen entfernt sind.“
Turning und Beschleunigung mangelhaft
Auch nach dem nassen Sprint am Samstag war die Stimmung bei Quartararo gedrückt. Zwar durfte er mit Platz drei auf das Podest, kritisierte aber die Performance. Besonders im Vergleich zu Marc Marquez sehe man die Schwächen der Yamaha deutlich: „Ich konnte ihn ein oder zwei Runden sehen, dann war er weg.“
„Die Art, wie er in voller Schräglage durch die Kurven fährt und das Bike dann mit viel weniger Wheelspin aufrichten kann, ist ein komplett anderer Fahrstil“, analysiert der Yamaha-Pilot. Sein eigener Stil auf M1 orientiere sich mehr an der Moto3 – ein klarer Unterschied zu dem, was er „Dani-Pedrosa-Stil“ nennt.
„Er konnte das Bike perfekt aufrichten, wir können das nicht. Und genau da machen sie den Unterschied. Sie haben viel mehr Grip in Schräglage und beim Aufrichten, dadurch überhitzen ihre Reifen viel weniger.“ Bei Yamaha sei das Gegenteil der Fall.
Dem Einwand, dass dieser Stil typisch für V4-Motorräder sei, mit denen auch Pedrosa seine gesamte MotoGP-Karriere bestritt, stimmt Quartararo zu und zeigt sich hoffnungsvoll: „Ja, hoffentlich verändert sich mein Fahrstil auch in eine bessere Richtung.“ Yamaha arbeitet seit geraumer Zeit an einem V4-Motor.
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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