Marc Marquez - © Dorna

© Dorna – Marc Marquez konnte nicht ganz nachvollziehen, was Hondas Plan war

(Motorsport-Total.com) – Honda-Werkspilot Marc Marquez hat den MotoGP-Test in Sepang (Malaysia) auf Platz zehn beendet.

Damit war der Ex-Champion der bestplatzierte Fahrer mit einem japanischen Motorrad. Vor Marquez machten die Fahrer von Ducati und Aprilia die Positionen untereinander aus.

Die 2023er-Honda ist aktuell noch keine Gefahr für Titelverteidiger Francesco Bagnaia (Ducati) und seine WM-Rivalen. Mit 0,777 Sekunden Rückstand lag Marquez weit weg von den schnellsten Fahrern. Von vier Motorrädern zu Beginn des Tests konnte sich Honda immerhin auf eine Version der RC213V einigen, an der gearbeitet wurde.

„Der Sonntag war auf jeden Fall positiver als die restlichen Tage“, analysiert Marquez. „Es war der erste Tag, an dem ich an vielen Dingen arbeiten konnte. Am Morgen beschäftigten wir uns mit den Details. Das war der Zeitpunkt, ab dem ich schneller wurde und konstantere Runden fuhr.“

„Das Gefühl wurde besser, doch wir liegen weit zurück. Doch der Rückstand ist nicht so groß wie am ersten und am zweiten Tag. Wir müssen aber weiterarbeiten“, fordert der Spanier, der unterm Strich keinen großen Sprung vom Valencia-Test im November zum Sepang-Test im Februar erkannte.

„Das Motorrad hat die gleichen Probleme. Diese müssen wir nun beheben. Ich weiß aber nicht, wie das möglich ist. Ich gebe meine Feedbacks und beschreibe, wo wir uns verbessern müssen, um bessere Rundenzeiten zu fahren“, erklärt der achtmalige Weltmeister.

Honda liefert Marc Marquez noch kein WM-fähiges Paket
Marquez wird deutlich und steigert den Druck auf die HRC-Ingenieure: „Das ist nicht das Motorrad, mit dem ich die Meisterschaft gewinnen kann. Wir brauchen einen weiteren Schritt. Doch es ist wichtig, eine Basis zu haben und die anderen zu vergessen.“

Nachdem Marquez und seine Crew am Sonntag erstmals an der Feinabstimmung arbeiteten, kam es zu einer seltsamen Szene. Marquez und auch Honda-Testpilot Stefan Bradl drehten einige Runden mit einer Verkleidung ohne Winglets.

Warum Marc Marquez ohne Winglets fahren musste
Ken Kawauchi, der im Winter von Suzuki zu Honda gewechselt war und der neue HRC-Technikdirektor ist, wünschte sich einige Vergleichsrunden mit und ohne Winglets.

„Es ging darum, unterschiedliche Konzepte zu testen“, erklärt Marquez. „Mit Ken haben wir einen neuen Technikdirektor. Es war wichtig für ihn, die verschiedenen Konzepte zu verstehen und Informationen zu erhalten. Ich probierte alles, was er sich wünschte.“

„Es wäre der Zeitpunkt gewesen, um mit frischen Reifen rauszufahren“, wundert sich Marquez über das seltsame Timing der Aktion. Grundsätzlich herrschte im Fahrerlager große Verwunderung, warum der Nummer-eins-Fahrer derartige Vergleichstests bestreiten muss und dafür seine wertvolle Testzeit opfert.

„Für einen Fahrer macht es das bei einem Test schwierig, doch ich bin der Fahrer, der innerhalb von Honda die meiste Erfahrung hat. Deshalb haben sie mich ausgewählt, diese Tests zu absolvieren. Natürlich ist das nicht der perfekte Weg“, grübelt Marquez.

„Ich habe nicht gefragt, warum sie das testen. Ich fuhr mit dem, was sie mir gesagt haben“, berichtet der Spanier und schildert: „Die Balance war damit ganz anders. Das Motorrad war körperlich anstrengender zu fahren, weil es überall sehr unruhig war. Aber ich hoffe, dass es für sie nutzvoll war.“

Erleichterung bezüglich der körperlichen Entwicklung
Die wohl erfreulichste Nachricht des Sepang-Tests war, dass Marquez nach seiner vierten Armoperation deutlich belastbarer ist als vor einem Jahr, als er mit großen Schmerzen fuhr. „Ehrlich gesagt bin ich mit meiner körperlichen Verfassung mehr zufrieden als mit dem Motorrad“, bemerkt der Honda-Pilot.

„Für meine körperliche Verfassung war der Test in Malaysia eine wichtige Probe. Ich fühle mich sehr gut“, berichtet Marquez. „Ich konnte normal fahren und war konstant.“

„Wir müssen jetzt alles auswerten und uns in Portimao verbessern“, nennt Marquez die Vorgehensweise. „Das Motorrad hat ein bisschen mehr Potenzial als das im Vorjahr. Doch die anderen Hersteller konnten sich ebenfalls verbessern. So läuft das im Rennsport.“

„Man geht immer davon aus, sich zu verbessern und schneller zu werden. Wir konnten uns auch ein bisschen steigern. Aber das gilt auch für die anderen. Unterm Strich befinden wir uns in der gleichen Position“, schätzt Marquez die Lage relativ nüchtern ein.

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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