© Aprilia Racing - Marco Melandri gewann vor seinem Aprilia-Teamkollegen Sylvain Guintoli

© Aprilia Racing – Marco Melandri gewann vor seinem Aprilia-Teamkollegen Sylvain Guintoli

Feiertag für Aprilia: Marco Melandri gewinnt in Jerez das erste Rennen vor seinem Teamkollegen Sylvain Guintoli und feiert seinen vierten Saisonsieg. Über weite Strecken lag eine große Spitzengruppe beisammen. Kawasaki erlebte dagegen einen durchwachsenen Lauf: Pole-Setter Loris Baz stürzte im Duell mit Melandri und schied aus. Weltmeister Tom Sykes konnte Aprilia nicht herausfordern und kam als Fünfter ins Ziel. Ducati-Werksfahrer Chaz Davies komplettierte als Dritter das Podest.

Obwohl beide Kawasaki aus der ersten Reihe starteten, übernahmen beide Aprilia-Fahrer aus der zweiten Reihe die Führung in der ersten Kurve. Das Feld hatte sich in der ersten Runde stark gemischt, denn es führte Guintoli vor Alex Lowes (Crescent-Suzuki), Baz, Melandri und Davies. Sykes war nur Sechster. Im Vergleich zu den Trainingstagen war es am Sonntagvormittag deutlich kühler. Guintoli führte in den ersten Runden, aber Baz schob sich am Ende des vierten Umlaufs in der Zielkurve vorbei.

Die große Spitzengruppe blieb bis zur Rennhälfte beisammen. Guintoli führte wieder bei Runde zehn. Dagegen war Lowes zurück auf Platz zehn gefallen. Sykes fuhr auf Position sieben, hatte die Spitze aber noch im Blick. In der zwölften Runde erwischte es Davide Giugliano in Kurve eins. Der Italiener stürzte und seine Ducati lag im Kiesbett. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich mit seinem Landsmann Melandri im Duell um Platz drei.

Fünf Runden vor dem Ende lag auch Baz in Kurve eins auf dem Boden. Melandri hatte den Franzosen überholt, der dadurch etwas von seiner Linie abkam und das Hinterrad der Aprilia leicht berührte. Somit herrschte eine Aprilia-Doppelführung: Guintoli vor Melandri. Davies fuhr alleine auf Rang drei. Dahinter kämpften Jonathan Rea (Honda), Sykes und Eugene Laverty (Crescent-Suzuki) um Platz vier.

Melandri machte aber an der Spitze kurzen Prozess und schnappte sich die Führung von Guintoli. Der Italiener konnte eine Lücke von knapp einer Sekunde herausfahren. Somit hatte Guintoli in der letzten Runde keine Chance auf einen Angriff. Melandri fuhr den Sieg sicher nach Hause. Mit seinem vierten Saisonsieg zeigte der Routinier, dass er den WM-Titel noch nicht aufgegeben hat.

„Ich versuchte, nicht zu schnell zu fahren, aber alle waren sehr aggressiv“, sagt Melandri über die umkämpfte erste Rennhälfte. „Es war nicht einfach, aber in den letzten zehn Runden war meine Pace sehr gut. Als ich führte, wollte ich mein Bestes geben und mich von Sylvain abzusetzen.“ Das klappte auch. Im Ziel hatte er 1,4 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen.

Guintoli machte mit Platz zwei aber neun Punkte auf Sykes gut. „Es war für uns ein schwieriges Wochenende, denn es ist nicht meine beste Strecke. Wir hatten zu Beginn des Wochenende mit der Rennpace Mühe, aber das Team hat sehr gut gearbeitet“, lobt der Franzose seine Crew. „Vielleicht habe ich mein Feuer schon beim Rennstart verbrannt. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Unser Ziel ist es, in jedem Rennen vor Tom zu sein. Das ist nicht einfach, denn er ist ein starker Fahrer.“

Rang drei ging schließlich an Davies. Somit belegten italienische Motorräder die ersten drei Plätze. „Ich bin sehr glücklich, dass ich es hier in Jerez auf das Podium geschafft habe“, freut sich der Brite über seinen Erfolg. „Ich komme seit 13 Jahren hierher und habe es zum ersten Mal geschafft. Es ist eine meiner schwierigeren Strecken. Wenn wir es hier schaffen, dann ist es gut. Jetzt schauen wir, ob wir uns für das zweite Rennen verbessern können.“

Sykes musste sich im britischen Dreikampf Rea geschlagen geben und kam als Fünfter über die Ziellinie. Damit schrumpfte sein WM-Vorsprung auf Guintoli auf 35 Punkte. Melandri ist Fünfter und hat 94 Zähler Rückstand. Rea zeigte nach den schwierigen Trainingstagen eine deutlich bessere Leistung. Für den Renntag hatte der Brite auf die alte Motorspezifikation zurückgewechselt. Dieser Schritt zahlte sich aus, wie Platz vier zeigte.

Laverty belegte schließlich Rang sechs. Dahinter folge alleine fahrend Leon Haslam (Honda). Toni Elias (Aprilia) musste gegen die schnellsten Evo-Fahrer kämpfen und behauptete Position acht. Bester Evo-Fahrer war David Salom (Kawasaki) als Neunter. Der Spanier setzte sich im direkten Duell gegen BMW-Pilot Sylvain Barrier durch. Die Plätze elf bis 15 gingen an Alessandro Andreozzi (Kawasaki), Jeremy Guarnoni (Kawasaki), Sheridan Morais (Kawasaki), Niccolo Canepa (Ducati) und Claudio Corti (MV Agusta). Insgesamt kamen 18 Fahrer ins Ziel. Nicht dabei war Lowes, der in Kurve eins gestürzt war.

Ergebnisse Superbike-WM Jerez Rennen 1

1 4 33 M. MELANDRI ITA Aprilia Racing Team Aprilia RSV4 Factory 20 1’42.222 281,9 1’40.822 278,3 25 242 5
2 5 50 S. GUINTOLI FRA Aprilia Racing Team Aprilia RSV4 Factory 20 1.397 1’42.198 279,7 1’40.877 274,8 20 301 2
3 7 7 C. DAVIES GBR Ducati Superbike Team Ducati 1199 Panigale R 20 4.283 1’41.994 276,2 1’41.199 270,7 16 175 6
4 10 65 J. REA GBR PATA Honda World Superbike Honda CBR1000RR 20 5.705 1’41.976 280,4 1’41.447 272,0 13 274 3
5 3 1 T. SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R 20 6.979 1’42.394 280,4 1’40.561 273,4 11 336 1
6 6 58 E. LAVERTY IRL Voltcom Crescent Suzuki Suzuki GSX-R1000 20 7.342 1’42.499 277,6 1’41.092 271,3 10 144 9
7 8 91 L. HASLAM GBR PATA Honda World Superbike Honda CBR1000RR 20 14.868 1’42.190 276,9 1’41.338 271,3 9 142 10
8 11 24 T. ELIAS ESP Red Devils Roma Aprilia RSV4 Factory 20 23.853 1’42.854 279,0 1’41.882 272,7 8 145 8
9 13 44 D. SALOM ESP Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R EVO 20 25.886 1’43.385 270,0 1’42.329 261,6 7 95 12
10 12 52 S. BARRIER FRA BMW Motorrad Italia SBK BMW S1000 RR EVO 20 26.536 1’43.051 268,0 1’42.928 261,0 6 27 16
11 17 11 J. GUARNONI FRA MRS Kawasaki Kawasaki ZX-10R EVO 20 41.308 1’43.874 266,0 1’43.628 259,1 5 38 14
12 15 21 A. ANDREOZZI ITA Team Pedercini Kawasaki ZX-10R EVO 20 46.672 1’43.941 268,7 1’42.622 259,7 4 21 17
13 16 32 S. MORAIS RSA IRON BRAIN Grillini Kawasaki Kawasaki ZX-10R EVO 20 48.742 1’43.731 264,1 1’43.380 257,3 3 20 18
14 14 59 N. CANEPA ITA Althea Racing Ducati 1199 Panigale R EVO 20 50.131 1’43.788 268,0 1’42.356 261,0 2 53 13
15 19 71 C. CORTI ITA MV Agusta Reparto Corse MV Agusta F4 RR 20 1’03.677 1’44.226 268,7 1’43.651 262,2 1 14 21
16 21 16 G. RIZMAYER HUN BMW Team Toth BMW S1000 RR EVO 20 1’14.881 1’45.662 261,6 1’45.590 1 30
17 22 99 G. MAY USA Team Hero EBR EBR 1190 RX 20 1’22.832 1’45.627 261,6 1’45.693
18 20 10 I. TOTH HUN BMW Team Toth BMW S1000 RR 20 1’35.170 1’46.222 268,7 1’44.633 266,0 2 28
————————————————–Not Classified————————————————–
RET 23 20 A. YATES USA Team Hero EBR EBR 1190 RX 16 4 Laps 1’45.723 254,3 1’45.929
RET 1 76 L. BAZ FRA Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R 13 7 Laps 1’42.046 276,2 1’40.298 267,4 253 4
RET 9 22 A. LOWES GBR Voltcom Crescent Suzuki Suzuki GSX-R1000 13 7 Laps 1’42.151 276,9 1’41.421 267,4 119 11
RET 2 34 D. GIUGLIANO ITA Ducati Superbike Team Ducati 1199 Panigale R 11 9 Laps 1’41.939 276,9 1’40.533 268,0 153 7
RET 18 67 B. STARING AUS IRON BRAIN Grillini Kawasaki Kawasaki ZX-10R EVO 7 13 Laps 1’43.779 268,0 1’43.640 254,9 12 22

Text von Gerald Dirnbeck

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