Kawasaki ZX-10RR - © Kawasaki

© Kawasaki – Die Kawasaki ZX-10RR ist in die Jahre gekommen

(Motorsport-Total.com) – Jahrelang dominierte Kawasaki die Superbike-WM.

Nach Tom Sykes‘ WM-Erfolg in der WSBK-Saison 2013 startete Jonathan Rea ab 2015 eine sechsjährige Dominanz und schrieb mit seinen Erfolgen die Geschichte der seriennahen Meisterschaft um. Doch ab der Saison 2021 ging es Schritt für Schritt bergab.

Kawasaki wurde in gewisser Weise Opfer des eigenen Erfolgs. Im Vorjahr gelang den „Grünen“ lediglich ein Sieg. Jonathan Rea setzte sich vor allem dank seines Fahrkönnens im chaotischen ersten Rennen in Most durch.

Doch die ausbleibende Entwicklung der Ninja ZX-10RR führte wenig später dazu, dass Rea seinen Vertrag mit Kawasaki auflöste und für die Saison 2024 bei Yamaha unterschrieb. Der Rekord-Champion war von der ausbleibenden Entwicklung in Japan enttäuscht.

Kawasaki bald das Schlusslicht der Superbike-WM?
In den zurückliegenden Jahren gab es an der Kawasaki ZX-10RR lediglich kleine Detailänderungen. Das Konzept wirkt veraltet, doch Kawasaki legt auch für die Saison 2024 nicht nach, während BMW und Honda weiter aufrüsten. Verliert Kawasaki in der bevorstehenden Saison weiter den Anschluss oder geht es nach einigen durchwachsenen Jahren wieder bergauf?

Alex Lowes ist nach Jonathan Reas Wechsel zu Yamaha der neue Teamleader im Kawasaki-Werksteam. Doch gleichzeitig ist Lowes auch der Fahrer, der in der zurückliegenden WSBK-Saison die Sturzstatistik anführte (zur Statistik). Im Gesamtklassement landete der Brite im Vorjahr außerhalb der Top 10. Keine guten Vorzeichen für die WSBK-Saison 2024, oder?

Der neue Kawasaki-Teamleader glaubt an die Trendwende
Lowes ist überzeugt, dass er sein wahres Können nicht zeigen konnte. Der erfahrene Brite hat keine Zweifel an der Kawasaki. „Es steckt noch mehr Potenzial im Motorrad“, gemerkt Lowes gegenüber Bikesportnews. „Ich war schneller, als es die Ergebnisse vermuten lassen. Nach der Sommerpause fehlte mir das Glück. Ich weiß, dass ich mehr kann.“

Ex-Teamkollege Jonathan Rea beendete die Saison immerhin auf P3. „Johnny quetschte das Motorrad konstant aus“, kommentiert Lowes. Dass Kawasaki auch für 2024 kein umfassendes Modellupdate bringt, besorgt Lowes nicht.

„Nicht viele präsentieren neue Motorräder. Es werden kleine Details und Verbesserungen erzielt. Zudem ändern sich die Regeln. Alle liegen momentan sehr eng beieinander. Es sind nicht massive Änderungen nötig, um die Situation und das Gefühl zu verbessern“, erklärt Lowes.

Inwieweit kann Kawasaki die Erfahrungen von Axel Bassani nutzen?
„Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir im kommenden Jahr stark sein können“, gibt sich Lowes kämpferisch. Mit Axel Bassani erhält er einen neuen Teamkollegen. Doch beim ersten Test mit der Kawasaki hatte Bassani viel Rückstand.

„Bassani kann die Erfahrungen von Ducati einbringen“, bemerkt Lowes, der sich vom Neuzugang nicht unter Druck gesetzt fühlt: „Ich spüre keinen Druck. Ich habe bereits vier Jahre mit diesem Team hinter mir. Axel hat bereits drei Jahre hinter sich und in diesen drei Jahren pilotierte er das beste Motorrad im Feld. Ich denke, er kann uns gute Erfahrungen liefern und uns zeigen, was sie gut machen.“

„Ich will immer mein Bestes geben, egal ob gegen Axel oder Johnny. Ich spüre also keinen zusätzlichen Druck“, gibt sich Lowes entspannt. Der Vertrag mit Kawasaki läuft am Jahresende aus. Seit dem Sieg beim ersten Kawasaki-Wochenende in der Saison 2020 auf Phillip Island konnte Lowes kein Rennen mehr gewinnen.

Ziehen BMW und Honda in der WSBK 2024 an Kawasaki vorbei?
Mit einem Blick auf die Entwicklung der anderen Hersteller könnte es für Kawasaki in der Saison 2024 weiter bergab gehen. Ducati geht erneut als Favorit in die Saison. Yamaha wird voraussichtlich erster Verfolger sein.

BMW investiert viel und hat mit Ex-Champion Toprak Razgatlioglu das wohl größte Talent der Superbike-WM unter Vertrag. Honda hat als einziger Hersteller ein neues Homologationsmodell für 2024 und möchte im fünften Jahr des HRC-Projekts endlich den Anschluss an die Spitze herstellen.

Der Abstieg von Kawasaki wird auch bei den Kundenteams deutlich. In diesem Jahr setzt lediglich Puccetti auf Material von Kawasaki. Zum Vergleich: Ducati hat mit Barni, Motocorsa, GoEleven und Marc VDS gleich vier Kundenteams.

Text von Sebastian Fränzschky

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