KTM - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Beim Valencia-Test probierte KTM schon eine neue Aerodynamik

(Motorsport-Total.com) – „Das Thema Aerodynamik ist in der MotoGP schon ein sehr großes geworden“, sagt KTM-Motorsportchef Pit Beirer.

Ducati hat den Trend eingeläutet, Aprilia ist nachgezogen. Die anderen Werke haben in den vergangenen Jahren nicht so viele Ressourcen dafür aufgebracht.

Vereinfacht gesagt wurden bisher auf das bestehende Motorrad Winglets montiert und dann die Auswirkungen davon beobachtet. Mittlerweile bestimmt die Aerodynamik das Konzept und die grundlegende Abstimmung des Motorrads.

Die Aerodynamik ist ein bestimmender Faktor geworden. Sie verringert beim Beschleunigen die Neigung zu Wheelies, hilft mit mehr Anpressdruck beim Vorderrad – und neuerdings mit den Finnen im Heck auch beim Hinterrad – in der Bremsphase.

Und mittlerweile spielt die Aerodynamik auch beim Kurvenverhalten eine Rolle. Also praktisch in allen Aspekten einer Runde. „Es geht nicht nur um Downforce, sondern sie muss auch beim Turning helfen“, bestätigt Beirer.

„Es darf natürlich das Motorrad auf der Geraden nicht langsamer machen. Dieses ganze Wechselspiel hinzubekommen, ist eine faszinierende Welt und macht uns auch Spaß. Aber sie kostet auch Geld“, gibt der ehemalige Motocross-Fahrer zu bedenken.

KTM hoffte auf Einschränkungen im Reglement
KTM hat seit Jahren nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass man prinzipiell gegen diese Entwicklungen ist. Im Reglement wurden spezielle Aerobody-Bereiche der Verkleidung definiert. Pro Saison ist auch nur ein Update erlaubt.

Das sind die Rahmenbedingungen, in denen sich die Hersteller bewegen können. „Wir hätten uns ein eindeutig engeres Reglement gewünscht, das weniger aerodynamische Entwicklungen oder Ride-Height-Systeme zulässt. Wir glauben nicht, dass das der Klasse hilft.“

„Es erzeugt unnötige Kosten“, begründet Beirder den Standpunkt von KTM. „Hochgerechnet auf fünf Hersteller und 22 Motorräder wird da sehr viel Geld verbrannt. Unserer Meinung nach bringt das weder den Fahrern noch den Zuschauern irgendeinen Vorteil.“

„Außer die Rundenzeiten werden besser, weil die Bikes besser werden. Unsere Meinung haben wir schon oft kundgetan. Aber sie wurde nicht erhört. Das Reglement ist wie es ist. Wir wollen in der MotoGP Erfolg haben und müssen uns dem auch stellen.“

Zusammenarbeit mit Formel-1-Team von Red Bull
„Deshalb ist ganz klar, dass wir auch in diese Richtung stärker entwickeln werden. Wir haben sicher einen Schritt verpasst, weil wir immer gehofft haben, dass das Reglement die ganze Entwicklung etwas einfängt, bevor wir hier sehr viel Geld investieren.“

„Wir waren da sicher im Hintertreffen und müssen aufholen.“ Dank der engen Verbindungen zu Red Bull hat KTM im Sommer eine Kooperation mit Red Bull Advanced Technologies in Milton Keynes (Großbritannien) begonnen.

Dort gibt es aus der Formel 1 viel Know-how bezüglich Aerodynamik und CFD-Simulationen. In naher Zukunft soll in Milton Keynes auch ein neuer Windkanal entstehen. Aufgrund der Budgetobergrenze in der Formel 1 sind auch Ressourcen freigeworden.

Mit den Experten von Red Bull will KTM den nächsten Schritt bei der Aerodynamik machen. „Wir sind glücklich über die Zusammenarbeit, die wir mit Red-Bull-Racing angestoßen haben“, zeigt sich Beirer zuversichtlich.

„Wir arbeiten mit den Besten zusammen und nehmen uns nun dem Thema Aerodynamik sehr intensiv an. Ich denke, im neuen Jahr wird man die ersten Akzente am Bike sehen. Sie werden unsere Fahrer unterstützen und das Motorrad auch besser machen.“

Text von Gerald Dirnbeck

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