Jorge Lorenzo © FGlaenzel

© FGlaenzel – Jorge Lorenzo machte sich in Sepang große Sorgen, denn er war nicht schnell

Das Yamaha-Werksteam war beim zweiten Wintertest in Sepang (Malaysia) von der Rolle. Valentino Rossi und Jorge Lorenzo klagten über die neuen Bridgestone-Reifen für diese Saison, die nicht zur Charakteristik der M1 passen.

Rossi fuhr am Freitag zwar die Bestzeit, doch die Zeit von 1:59,999 Minuten stellte er in einem Qualifying-Versuch auf. Bei Longruns war die Problematik größer. Lorenzo wirkte an allen drei Tagen frustriert und geknickt. Die Reifen vermittelten ihm kein Gefühl und auch Abstimmungsänderungen halfen kaum.

Am Freitag wurde es etwas besser und der zweifache Weltmeister kam auf eine persönliche Bestzeit von 2:00,619 Minuten. Lorenzos Stimmung war aber nicht prächtig: „Die Situation ist nach sechs Tagen auf dieser Strecke mit den neuen Reifen sehr schwierig, denn dieser Reifen passt nicht zur Yamaha. Für meinen Fahrstil ist es noch schlechter, weil ich gewöhnlich ein hohes Kurventempo fahre“, nennt der Spanier bei ‚MotoGP.com‘ die Gründe. „In so kurzer Zeit meinen Fahrstil umzustellen, ist für mich schwierig.“

„Ich versuchte anders zu fahren und auch die Abstimmung zu verändern. Am Freitag verbesserten wir das Gefühl auf dem Motorrad.“ Lorenzo ist berühmt für seine unglaubliche Konstanz. Er kann die Rundenzeiten wie ein Uhrwerk abspulen und die Rundenzeiten variieren kaum. In Sepang war davon allerdings nichts zu sehen. „Einen Longrun habe ich abbrechen müssen, weil ich im Winter drei Operationen hatte und nicht so viel trainieren konnte.“

„Ich muss also auch meine Fitness verbessern, aber die Rennsimulation war nicht so schlecht. Meine Pace war ähnlich wie jene von Bradl und Bautista, aber schlechter als Pedrosa. Er scheint besser mit diesen Reifen zurechtzukommen. Unter diesen Umständen ist es nicht so schlecht“, versucht Lorenzo ein wenig die positiven Aspekte zu sehen. Auf eine schnelle Runde fehlten ihm am Freitag auf Pedrosa/Rossi sechs Zehntelsekunden.

Bei Yamaha ist man der Meinung, dass die Schwierigkeiten ausschließlich von den Bridgestone-Reifen hervorgerufen werden. Ansonsten sei die M1 konkurrenzfähig. Da es sich um Einheitsreifen für alle Teams handelt, muss Yamaha das Motorrad auf die Reifen anpassen. „Bridgestone macht sich Sorgen um die Sicherheit des Reifens. Sie wollen nicht zu viel riskieren. Deshalb haben sie Reifen mit härteren Seitenwänden gebracht“, so Lorenzo weiter.

„Das macht es für unser Motorrad schwieriger. In Sepang ist der Asphalt sehr rutschig, deswegen kann ich hier unmöglich konkurrenzfähig sein. Valentino hat über eine Runde einen anderen Fahrstil und ist deswegen schneller als ich. Wenn er aber einen Longrun fährt, dann ist es auch für ihn unmöglich. Nicht nur der Hinterreifen baut ab, sondern auch der Vorderreifen kollabiert. Mit jeder Runde wird unsere Rundenzeit schlechter. Es sind schwierige Zeiten.“

Bridgestone generell mit Test zufrieden
Von Rossi und Lorenzo war die lauteste Kritik zu hören. Bei Bridgestone zeigt man sich generell vom zweiten Sepang-Test zufrieden: „Im Vergleich zum ersten Test waren die Streckenverhältnisse an diesen drei Tagen nicht so gut. Deshalb war es für die Fahrer schwieriger, Grip zu finden“, so Bridgestone-Chefingenieur Masao Azuma. „Das war der Grund, warum die Rundenzeiten nicht so schnell waren. Am letzten Tag waren die Streckenverhältnisse extrem, denn es wurden Asphalttemperaturen bis zu 60 Grad gemessen.“

„Trotzdem sind einige Fahrer Rennsimulationen gefahren. Wir konnten bei diesem Test also gute Daten über die Haltbarkeit der Reifen sammeln.“ Im Vergleich zum ersten Sepang-Test gab es einen entscheidenden Unterschied: „Bei diesem Test stellten wir nur die 2014er-Slicks zur Verfügung. Unsere Ingenieure verbrachten viel Zeit mit den Teams, damit sie mit dem neuen Gummi auf Tempo kommen. Wie immer brauchen einige Teams und Fahrer mehr Zeit für die Umstellung als andere“, so Azuma. „Ich glaube aber, dass alle Fortschritte erzielt haben.“

„Es war vielversprechend, vier unterschiedliche Motorräder zu sehen: Yamaha, Honda, Ducati und die Open-Yamaha blieben innerhalb einer Zehntelsekunde. Das deutet auf eine konkurrenzfähige Saison hin.“ Bereits Anfang der kommenden Woche werden die Testfahrten fortgesetzt. „Wir fliegen nun nach Australien für einen dreitägigen Test auf Phillip Island. Es werden einige Werksfahrer von Ducati, Honda und Yamaha neue Reifen testen, die wir für diese Strecke entwickelt haben.“

Text von Gerald Dirnbeck

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