(Motorsport-Total.com) – Honda blickt optimistisch in die MotoGP-Zukunft: Laut Werkspilot Luca Marini macht die Entwicklung des neuen 2026er-Modells der RC213V große Fortschritte, und das Motorrad sei bereits jetzt besser als die aktuelle Version.
Wenn der Hersteller in diesem Tempo weitermacht, könne Honda im kommenden Jahr wieder regelmäßig um Rennsiege kämpfen, ist sich Marini sicher.
Nach schwierigen Jahren erlebt Honda 2025 seine beste Saison seit 2021. Mit einem Sieg und drei weiteren Podestplätzen, zuletzt durch Joan Mir beim Grand Prix von Malaysia, hat sich der japanische Hersteller spürbar zurückgemeldet.
Besonders Johann Zarcos Triumph in Le Mans und sein zweiter Platz in Silverstone gaben dem Team einen dringend nötigen Auftrieb. Den entscheidenden Schub brachte jedoch das überarbeitete Motorrad, das nach der Sommerpause eingeführt wurde.
Mit neuem Chassis, Schwinge und einer verbesserten Aerodynamik schaffte Mir beim Grand Prix von Japan seinen ersten Podestplatz als Honda-Fahrer. Am vergangenen Wochenende in Sepang wurde er erneut Dritter. Auch Marini war in Indonesien auf Podiumskurs, ehe ihn eine Kollision mit Raul Fernandez weit zurückwarf.
2026er-Prototyp überzeugt bereits
Dank des Konzessionssystems der MotoGP darf Honda bereits an der RC213V für 2026 arbeiten, dem letzten Motorrad unter dem aktuellen Reglement. Marini testete den neuen Prototyp im September in Misano und zeigte sich begeistert.
„Das Motorrad für nächstes Jahr ist schon jetzt besser“, betont er. „Wir entwickeln ständig neue Ideen und Updates. Beim Valencia-Test werden wir es wieder ausprobieren, aber ich bin überzeugt, dass es bereits jetzt stärker ist als die aktuelle Maschine.“
Vor allem an der Hinterradpartie hat Honda laut Marini intensiv gearbeitet. „Ich wollte persönlich besonders viel am hinteren Teil des Motorrads entwickeln, vor allem am Heck, weil dort enormes Potenzial steckt. Das Motorrad hat dem Fahrer bislang nicht das richtige Gefühl vermittelt“, erklärt der Italiener das Defizit.
„In der Vergangenheit haben sich alle Honda-Fahrer über ein ‚Schwimmen‘ und fehlenden Hinterradgrip beschwert. Ich denke, wir haben jetzt verstanden, wie man das löst.“
„Bei jedem Test bringen wir etwas Neues, um dieses Gefühl zu verbessern. Inzwischen haben wir ein sehr gutes Niveau erreicht. Der Hinterradgrip ist zwar immer noch ein Problem, aber viel weniger als im letzten Jahr oder zu Beginn dieser Saison. In diesem Bereich ist das 2026er-Bike bereits deutlich besser.“
Beide Honda-Fahrer mit mehr Vertrauen
In den letzten sechs Rennen konnte Honda 91 Punkte in der Konstrukteurswertung sammeln – mehr als 2024 insgesamt. Marini sieht die Gründe dafür nicht nur im Motorrad, sondern auch in der engen Zusammenarbeit zwischen Fahrern und Team.
„Auch wir Fahrer, Joan und ich, entwickeln uns gemeinsam mit dem Motorrad. Das Bike hat auf jeden Fall einen Schritt gemacht, aber es war keine einzelne Sache, die uns plötzlich fünf Zehntel gebracht hat. Wir haben an jedem Detail gearbeitet, in jedem Bereich“, sieht Marini das Gesamtpaket deutlich optimiert.
„Dadurch konnten wir uns beim Fahren ständig verbessern. Wir bremsen besser, gehen schneller in die Kurve, legen präziser um und kommen früher wieder ans Gas.“
„Das ist fantastisch, denn Joan und ich sind jetzt in einer sehr guten Form. Ich denke, wir können dieses Leistungsniveau bis zum Ende der Saison halten. Wichtig ist, dass wir im nächsten Jahr genau von diesem Punkt wieder starten und weiterarbeiten, um ein Siegkandidat zu sein. Das wird das Ziel für nächstes Jahr.“
Honda hat sich also klar auf den Weg gemacht, seine frühere Stärke zurückzugewinnen. Mit der deutlichen technischen Weiterentwicklung, dem wachsenden Selbstvertrauen der Fahrer und einem Prototyp, der bereits jetzt überzeugt, sieht Luca Marini das Team für ein Comeback an die Spitze bestens gerüstet.
„Wir sind auf einem richtig guten Weg. Wenn wir diesen Fortschritt beibehalten, können wir 2026 regelmäßig um Siege kämpfen. Das Potenzial ist auf jeden Fall da.“
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Rachit Thukral
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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