Marc Marquez - © Repsol Media

© Repsol Media – Marc Marquez hat sein Lachen nach der vierten Arm-OP wiedergefunden

(Motorsport-Total.com) – Zum ersten Mal seit dem Grand Prix von Italien im Mai hat Marc Marquez wieder das MotoGP-Paddock betreten.

Nach der mittlerweile vierten Operation an seinem verletzten rechten Oberarm befindet sich der Spanier auf dem Weg der Besserung und stattet der Königsklasse in Spielberg einen Besuch ab.

Dort stellte er sich am Donnerstag in einer extra anberaumten Pressekonferenz auch den Fragen der Journalisten und gab Auskunft über seine Fortschritte in puncto Rehabilitation.

„Es sieht so aus, als ob sich alles gut entwickelt. Die Ärzte begleiten jeden Schritt sehr genau“, erklärt Marquez. „Es geht langsam, aber sicher voran, denn wir wissen, wie wichtig diese Genesung ist. Um ehrlich zu sein, fühle ich mich recht gut.“

Nächste Woche steht wichtiger Check an
„Klar, es ist ein Arm, der viermal operiert wurde. Aber mittlerweile funktioniert er wieder normal. Ich kann schon jetzt einige Übungen durchführen, die zuvor unmöglich waren. Nächste Woche habe ich noch einmal einen wichtigen Check. Dort wird sich zeigen, ob ich die Belastung erhöhen kann“, verrät der Spanier.

Wenn das der Fall sein sollte, dürfte es nicht mehr lange dauern, bis Marquez zum ersten Mal wieder auf ein Motorrad steigen kann. „Dann werde ich sofort verstehen, ob es reicht oder nicht“, sagt er. „Im Moment sind wir optimistisch. Von Woche zu Woche ist ein bisschen mehr möglich und der Arm reagiert gut.“

In der Zeit nach der Operation hat sich der achtfache Motorradweltmeister einmal mehr in Geduld üben und einen Schritt nach dem anderen gehen müssen. „In der ersten sechs Wochen musste ich meinen Arm stillhalten“, blickt er zurück. Die Ärzte und ich hatten uns auf eine konservative Herangehensweise verständigt.“

Marc Marquez: Bloß nichts überstürzen
„Es ist also besser, eine Woche mehr abzuwarten, als zu optimistisch zu sein. Die nächsten zwei Wochen begann ich den Arm zusammen mit einem Physio zu bewegen. Und dann, in den vergangenen zwei Wochen, begann ich, mit Fitnessbändern zu trainieren.“

„Jetzt kann ich die Belastung Stück für Stück erhöhen. Nächste Woche wird sich im Gespräch mit den Ärzten zeigen, ob ich noch mehr pushen darf oder nicht. Wenn sie grünes Licht geben, werden wir einen Plan machen und verstehen, wann es an der Zeit ist, zurückzukehren. Der Knochen ist die eine Sache, die Muskeln eine andere.“

Ihm sei sehr bewusst, wie wichtig dieser Prozess ist“, betont Marquez. Er will auf keinen Fall etwas überstürzen. „Wenn ich eine Woche länger warten muss, werde ich warten.“

Noch ein paar Rennen in diesem Jahr?
Der 29-Jährige sagt aber auch: „Wenn ich mich bei 70 Prozent, bei 80 Prozent fühle, wenn ich das Gefühl habe, wieder ein MotoGP-Bike fahren zu können, und das auf eine gute Art und Weise, werde ich zurückkommen. Denn in der letzten Phase der Rehabilitation, ist es das Beste, auf dem Motorrad zu sitzen.“

„Man kann nicht warten, bis man bei 100 Prozent ist, um wieder ein Motorrad zu fahren. Noch ist nichts entschieden, aber genau darum werden wir uns jetzt kümmern“, blickt er voraus und ergänzt: „Meine Absicht ist, noch in diesem Jahr ein paar Rennen zu fahren. Nächste Woche werde ich die Antwort haben, ob das möglich ist.“

Auf die Frage, ob er schon beim Misano-Test Anfang September dabei sein könnte, antwortet der Honda-Pilot: „Ich weiß es nicht. Ich glaube es nicht, denn das ist zu eng.“

„Nächste Woche ist der Check. Ich kann jetzt nicht sagen, ich werde ein Rennen, zwei oder drei fahren. Sie werden mir sagen, wie der Knochen aussieht, und darauf werde ich aufbauen. Und wenn ich mich bereite fühle, werde ich zurückkommen. Denn natürlich ist es auch wichtig, sich auf 2023 gut vorzubereiten.“

Vor der Entscheidung an seinem Tiefpunkt
Auf seine mentale Verfassung angesprochen, sagt er: „Der schlimmste Punkt war kurz vor der Entscheidung, sich noch einmal operieren zu lassen. Nach dem Eingriff selbst war ich bereits überzeugt und optimistisch, dass es funktionieren wird.“

„Aber der Weg hin zu der Entscheidung war am schwierigsten. Ich stellte mich dem Wettkampf, begann aber zu zweifeln: Liegt es am Arm, liegt es am Motorrad? Denn ich bin immer noch der beste Honda-Fahrer in der Wertung.“ Dort liegt Marquez trotz sechs verpasster Rennen deutlich vor seinen Markenkollegen.

„Letzten Endes bin ich meinem Instinkt gefolgt, meinem Gefühl für meinen Körper“, sagt er weiter. „Und da wusste ich, dass es an der Zeit ist. Das war der kritischste Punkt – in Le Mans und in Mugello. Als die Entscheidung dann gefallen war, ging es mir mental wieder besser und ich war optimistisch gestimmt.“

Gleichzeitig räumt Marquez ein: „Es ist wahr, dass ich auch jetzt noch Zweifel habe, wie es sein wird. Jetzt sieht alles gut aus, aber erst wenn du ein MotoGP-Bike fährst, wirst du verstehen, ob es okay ist oder nicht.“ Die nächsten Wochen werden Gewissheit bringen.

Text von Juliane Ziegengeist

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