Marco Bezzecchi - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Marco Bezzecchi konnte in Valencia noch nicht einmal die erste Runde beenden

(Motorsport-Total.com) – Marco Bezzecchi ist nach seinem frühen Aus beim MotoGP-Saisonfinale in Valencia mächtig sauer – und zwar auf Marc Marquez.

Mit ihm war der VR46-Ducati-Fahrer in Kurve 3 der ersten Runde kollidiert, als der Honda-Pilot versuchte, Bezzecchi auf der Innenseite zu überholen. Der Italiener stürzte dabei.

Gezeigt wurde die Kollision im TV nicht, aber von den Kommissaren untersucht. Allerdings entschieden diese, dass es sich um einen normalen Rennunfall handele. Es gab also keine Strafe, was Bezzecchi nur noch wütender machte. Er deutete an, dass die Rennleitung immer nachsichtig mit Marquez umgehe.

„Nun, das Rennen war für mich leider sehr kurz. Marquez beschloss, mein Rennen in der dritten Kurve zu beenden“, fasst Bezzecchi seine wenigen Meter am Sonntag zusammen.

„Er hat mit mir das Gleiche gemacht wie in Thailand in Kurve 5 und 6. Er hat mich wieder am Rücken getroffen. Aber das Problem war, dass er mich dieses Mal etwas härter traf und mich sehr früh stürzen ließ.“ Das blieb nicht ohne Folgen.

Bezzecchi nach Sturz mit Schmerzen
„Ich habe mir wehgetan, denn ich habe Schmerzen in meinem linken Fuß und in der linken Schulter“, verrät Bezzecchi. „Mehr gibt es also nicht zu sagen. Ich denke, sein Fahrstil braucht keine Erklärung.“ Was den Italiener verwundert, ist die Tatsache, dass der Vorfall in der Übertragung komplett unterging.

„Sie haben die Wiederholung nicht gezeigt. Es war sehr, sehr schmutzig. Ich denke, vom Fernseher aus kann man es sehr gut sehen, aber es ist Marquez, also unternehmen sie nichts gegen ihn. Sie haben es untersucht, aber sie haben nichts getan, wie immer. Es ist immer ein Rennzwischenfall für sie“, ärgert er sich.

„Das Problem ist Marquez. Das haben wir gestern mit Jorge (Martin; Anm. d. R.) gesehen“, verweist Bezzecchi auf deren hartes Duell im Sprint. „Zum Glück nichts Verrücktes, aber heute mit mir, in Thailand mit mir, in Le Mans mit Pecco.“

„Die meiste Zeit, wenn der andere Fahrer nicht stürzt, ist es okay. Aber wenn man den anderen Fahrer dazu bringt zu stürzen, dann ist das wenigstens eine verdammte Strafe.“

„Das ist das Mindeste, weil sonst alle in die anderen reinfahren und sie zu Sturz bringen. Brad (Binder) hat das Gleiche (in Indonesien mit Luca Marini) gemacht und bekam eine Long Lap. So muss es sein. Das Rennen dauert 27 Runden. Ich denke also, wer mich in der dritten Kurve zu Sturz bringt, hat eine Strafe verdient.“

Sonderbehandlung für Marc Marquez?
Auf die Frage, ob er wirklich das Gefühl habe, dass Marquez mit solchen Vorfällen leichter davonkommt als andere, bekräftigt Bezzecchi: „Ja, mit Sicherheit. Sie tun ihm nie etwas, denn es ist Marquez. Dabei ist er der schmutzigste Fahrer.“

In dem Zusammenhang verrät der VR46-Pilot, dass er diesmal sogar versucht habe, mit den Rennkommissaren darüber zu sprechen, aber diese seien nicht interessiert gewesen.

„Ich habe versucht, zu den Stewards zu gehen. Ich habe versucht, mit ihnen zu sprechen, aber sie wollten nicht mit mir sprechen. Ich habe versucht, mit Carlos Ezpeleta (Dorna-CEO) zu sprechen, aber er wollte nicht mit mir sprechen“, so Bezzecchi.

„Also ging ich zu seinem Truck, zu Marc, um mit ihm zu sprechen. Ich fragte ihn, warum. Er meinte, er habe mich nicht gesehen. Ich sagte, es ist nicht möglich, dass du mich nicht gesehen hast. In Thailand machte er genau das Gleiche mit mir.“

Deshalb glaubt Bezzecchi auch nicht, dass Marquez in der Saison 2024, wenn er für Gresini-Ducati fährt, fair mit den anderen Ducati-Piloten umgehen wird: „Das wird er sicher nicht tun, aber ich werde das Gleiche machen. Es kümmert mich nicht.“

Marquez: Bezzecchi ist selber schuld
Und was sagt Marquez zu dem Zwischenfall mit Bezzecchi in Kurve 3? Der Spanier sieht die Schuld jedenfalls nicht bei sich und schießt seinerseits gegen den VR46-Fahrer.

„Ich werde nicht viel Zeit mit diesem Fahrer verschwenden, denn er hat mich in dieser Saison schon viele Male rausgeschoben“, sagt Marquez, angesprochen auf die Kollision. Aus seiner Sicht hätte diese am ehesten Bezzecchi selbst verhindern können.

„Ich war auf der Innenseite. Er hat versucht, die Außenlinie zu halten, um in Kurve 4 zu kontern. Aber wenn du außen bist, verlierst du, wenn der Fahrer innen das Tempo hält“, erklärt Marquez. „Genau das habe ich von Kurve 2 bis 3 getan, wir waren parallel und er versuchte, außen dagegen zu halten. Das war’s.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Lewis Duncan

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