Marc Marquez Mick Doohan - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Marc Marquez hörte sich an, welche Erfahrungen Mick Doohan machen musste

(Motorsport-Total.com) – Am vergangenen Wochenende holte Marc Marquez beim Deutschland-Grand-Prix auf dem Sachsenring seinen ersten MotoGP-Sieg seit der langen Verletzungspause.

581 Tage lang musste der erfolgsverwöhnte Spanier auf einen weiteren Sieg warten.

Zwischenzeitlich hatte Marquez die Hoffnung beinahe aufgegeben, wieder Rennen gewinnen zu können. Ein Gespräch und ein späteres Telefonat mit Motorrad-Legende Mick Doohan schenkten der Startnummer 93 die nötige Zuversicht, um weiterhin an sich zu glauben.

Marquez gesteht, dass die Rückkehr an die WM-Spitze schwieriger war, als er erwartet hatte: „Als ich verletzt war, hatte ich immer das Gefühl, dass ich zurückkomme und dann auch stark bin. Doch nach dem ersten Rennen in Portimao erkannte ich, dass ich weit von meinem Level entfernt bin.“

„Zu diesem Zeitpunkt war es ziemlich schwierig. Beim darauffolgenden Rennen war es noch schwieriger. Ich vergaß alles und konzentrierte mich voll auf meine Arbeit. Ich blendete alle Kommentare von außerhalb aus. Ich konzentrierte mich auf mein Team und auf die Leute, die mir helfen wollen“, berichtet Marquez.

„Wenn man sich in einer schwierigen Situation befindet, dann sucht man nach Hilfe von außerhalb. Alberto Puig, mein Team, meine Familie und mein Manager halfen mir sehr. Doch die Person, die sich in einer ähnlichen Situation befand, war Mick Doohan“, schildert Marquez.

Mick Doohan entkam nur knapp einer Bein-Amputation
Doohan befand sich in der Motorrad-WM-Saison 1992 auf Titelkurs. Doch beim Event in Assen stürzte der Australier auf der Flüssigkeit aus, die eine gegnerische Maschine auf der Strecke verteilt hatte. Beim Sturz verklemmte sich das rechte Bein des damaligen WM-Leaders.

Die holländischen Ärzte wollten Doohan das Bein amputieren, um sein Leben zu retten. Doktor Claudio Costa war gegen eine Amputation und behandelte den Australier mit einer ziemlich radikalen Methode.

Ab der Saison 1994 dominierte Doohan die Weltmeisterschaft und holte in der Königsklasse fünf WM-Titel in Folge. Mit den Erfahrungen der 500er-Legende wollte Marquez die nötigen Antworten erhalten, die sich auf seinem steinigen Weg ergaben.

Marc Marquez erfährt, dass Mick Doohan ähnlich leiden musste
„In Mugello sprach ich ein bisschen mit ihm. Ich schrieb ihm nach dem Rennen und teilte ihm mit, dass ich mit ihm telefonieren möchte. Wir telefonierten 30 Minuten lang. Er sprach und ich hörte zu“, schildert Marquez. „Meine Fragen drehten sich um sein Gefühl und seine Probleme 1992 und 1993. Er erklärte mir alles.“

„Er hatte die gleichen Probleme und Gefühle wie ich jetzt. Es fiel ihm schwer, das Motorrad zu verstehen und herauszufinden, wie man am besten fährt. Auch er machte dumme Fehler und stürzte. Es war genau wie bei mir“, vergleicht der ehemalige MotoGP-Champion. „Er meinte, dass ich in einigen Rennen sehr schnell sein werde und in anderen sehr langsam.“

Die Erfahrungen von Doohan waren für Marquez extrem hilfreich, um die Motivation nicht zu verlieren. Schließlich konnte Doohan nach seiner schweren Verletzung die 500er-WM jahrelang bestimmen. „Wenn eine Legende wie Mick, er war ein Tier auf dem Motorrad, so leiden musste, dann schenkt das viel Zuversicht, um weiterzuarbeiten“, so Marquez.

Text von Sebastian Fränzschky

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