Jack Miller - © Australian Grand Prix Corporation

© Australian Grand Prix Corporation – Jack Miller reiht sich mit seiner eigenen Kurve in eine Riege namhafter Fahrer ein

(Motorsport-Total.com) – Phillip Islands berühmte Haarnadelkurve (Kurve 4) wurde am Samstag zu Ehren von Jack Miller in „Miller Corner“ umbenannt.

Der neue Namen wurde in einer speziellen Zeremonie vor dem heutigen MotoGP-Qualifying offiziell vergeben.

Bei der Kurve handelt es sich um die langsamste Stelle der schnellen, flüssigen Strecke. Sie war umgangssprachlich bisher als „Honda Hairpin“ bekannt.

Der sonst so coole Miller zeigte sich angesichts der besonderen Auszeichnung emotional. „Was für eine unglaubliche Geste. Ob ich sie verdient habe, weiß ich nicht, aber ich nehme das natürlich gerne an. Es ist großartig, auf dieser wundervollen Rennstrecke verewigt zu sein“, sagte er am Samstagnachmittag.

Miller: „Man muss nicht unbedingt Weltmeister sein“
„Als ich nach der kleinen Zeremonie, die wir hatten, zum ersten Mal wieder durch diese Kurve gefahren bin, war das surreal. So richtig habe ich es noch nicht begriffen.“ Von der Ehrung habe er auf seiner Hochzeit vor einer Woche erfahren.

„Es war gewissermaßen ein Hochzeitsgeschenk“, lacht Miller und dankt der Australian Grand Prix Corporation. „Dass sie honorieren, was ich in diesem Motorsport tue, wie ich versuche, ihn positiv nach außen zu tragen, bedeutet mir viel. Denn ich liebe diesen Sport.“

„Und es zeigt, dass man nicht unbedingt ein Weltmeister sein muss. Auch ein netter Kerl zu sein, der von Zeit zu Zeit schnell fährt, kann sich auszahlen“, scherzt der Australier.

Phillip Island befeuerte Millers Liebe zum Sport
Insgesamt zehn Siege hat Miller in seiner WM-Karriere bisher gefeiert, vier davon in der MotoGP. Auf Phillip Island gewann er 2014 in der Moto3. Nicht nur deshalb verbindet der 27-Jährige mit seiner Heimstrecke besondere Erinnerungen: „Ich kam 2009 zum ersten Mal hierherkam, um einen Grand Prix zu sehen.“

„Seit diesem Tag bin ich süchtig danach. Von da an wusste ich, dass es das ist, was ich tun wollte. Hierher zurückzukehren und diese Ehre zu haben, ist unglaublich“, schwärmt der Ducati-Pilot. „Ich kann nicht einmal ansatzweise beschreiben, welche Reise wir hinter uns haben und was wir alles mitgemacht haben.“

„Ich habe in diesem Sport so viel Glück gehabt. Er hat mir so viel zurückgegeben. Ich liebe diesen Sport über alles, und ich bin allen dankbar, die das auf die Beine gestellt haben. Sie wissen gar nicht genau, was mir das bedeutet“, sagt Miller weiter.

Warum gerade Kurve 4 perfekt zu Miller passt
Dabei hätte die Wahl aus seiner Sicht auf keine bessere Kurve fallen können. Denn im Laufe seiner Karriere erlebte er hier einige enge Duelle, vor allem beim Moto3-Rennsieg 2014.

„Ich erinnere mich an das Moto3-Rennen hier und daran, wie oft ich innen hineingestochen bin. Es ist ein unglaublicher Teil der Strecke. So viele historische Momente sind hier passiert. Ich fühle mich also sehr glücklich, dass mir diese Ehre zuteilwird.“

Miller ist der vierte Grand-Prix-Fahrer, nach dem ein Teil der Strecke auf Phillip Island benannt wurde. Die Runde beginnt mit der „Gardner Straight“, während die schnelle Rechtskurve 1 als „Doohan Corner“ bekannt ist. Die geschwungene Linkskurve, die der Miller-Kurve vorausgeht, nennt sich „Stoner Corner“.

Miller als „großartiger Botschafter für Australien“
Nach Meinung von Andrew Westacott, CEO der Australian Grand Prix Corporation, hat es mit Miller genau den Richtigen getroffen, um sich auf der Streckenkarte zu verewigen. „Es ist eine wunderbare Ehre. Etwas nach sich selbst benannt zu haben, ist außergewöhnlich und besonders“, weiß Westacott.

„Und er hat es verdient. Er hat jetzt vier Grand-Prix-Siege und ist ein großartiger Botschafter für Australien.“ In sein letztes Heimrennen als Ducati-Werksfahrer wird Miller von Platz acht starten. Ab 2023 fährt der Australier für das Werksteam von KTM.

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Andrew van Leeuwen

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