Franco Morbidelli - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Franco Morbidelli beim Sepang-Test: Gefühl gut, Rundenzeit nicht

(Motorsport-Total.com) – Die beiden im Feld für die MotoGP-Saison 2023 verbliebenen Yamaha M1 waren im Endergebnis des dreitägigen Sepang-Tests nur auf den Plätzen 17 und 20 zu finden.

Fabio Quartararo, der seine persönlich schnellste Runde am zweiten Tag (Samstag) fuhr, war eine knappe Zehntelsekunde schneller als Teamkollege Franco Morbidelli, dessen persönliche Bestzeit am dritten Tag gelang.

Trotz einer Sekunde Rückstand auf die Spitze ist vor allem Morbidelli der Meinung, dass das Yamaha-Potenzial deutlich größer ist als man es anhand der Zeitenliste erwarten würde. „Es waren drei intensive Testtage. Der Gesamteindruck ist positiv. Wir haben viele Dinge probiert und ich muss sagen, der Motor hat jetzt mehr Leistung“, so Morbidelli.

Für die volle Sekunde Rückstand des Yamaha-Duos auf die einmal mehr von Ducati gebildete Spitze hat Morbidelli trotz des verbesserten Topspeeds eine Erklärung. „Auf eine schnelle Runde funktioniert das Motorrad mit frischen Reifen nicht sonderlich gut“, sagt er und schlussfolgert: „Unsere Zeitattacke ist der negative Aspekt. Die nämlich wurde durch den Regen [am letzten Nachmittag] ruiniert. Ich weiß aber nicht, ob wir ohne [Regen] wesentlich besser abgeschnitten hätten.“

Dennoch klingt Morbidelli nach den drei Testtagen in Malaysia insgesamt optimistischer als Teamkollege Quartararo. „Die Rundenzeit spiegelt nicht unser wahres Potenzial wider“, sagt der Italiener ist und stellt heraus: „Das weiß ich, denn bezogen auf die Rennpace sind wir stärker.“

Nachdem er sich in seinen bisherigen knapp eineinhalb Saisons im Yamaha-Werksteam extrem schwer getan hat, mit Quartararo mitzuhalten, glaubt Morbidelli für 2023 etwas gefunden zu haben, was ihm helfen könnte. „Ich muss aggressiver fahren. Das versuche ich, indem ich meinen Fahrstil an den Charakter des Motorrads anpasse. Der nämlich hat sich seit 2020 stark verändert.“

Zur Erinnerung: In der von ihm angesprochenen Saison 2020 kam Morbidelli auf einer Yamaha M1 des damaligen Petronas-Teams bestens zurecht. Er errang drei Siege und wurde Vize-Weltmeister, während Quartararo – schon damals sein Teamkollege – im Saisonverlauf zwar ebenfalls dreimal siegte, aufgrund mangelnder Konstanz aber nur WM-Achter wurde. 2021 freilich schlug Quartararo in seiner ersten Saison im Werksteam eindrucksvoll zurück und wurde MotoGP-Weltmeister.

Apropos MotoGP-Weltmeister. Diesen Traum hat auch Morbidelli trotz seiner weitestgehend desaströsen Ergebnisse aus den Jahren 2021 und 2022 noch nicht aufgegeben. „Wenn du Weltmeister werden willst“, so der Italiener nach dem Sepang-Test 2023, „musst du dich an die Charakteristik deines Motorrads anpassen. Das versuche ich. Vielleicht bin ich zu optimistisch, aber ich glaube, dass ich jetzt sowohl in schnellen als auch in langsamen Kurven konkurrenzfähig sein kann“.

Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Lorenza D’Adderio

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