Jorge Martin - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Jorge Martin schob sich am ersten Testtag bereits früh an die Spitze

(Motorsport-Total.com) – Der erste von drei offiziellen MotoGP-Testtagen in Sepang (Malaysia) ist mit einer Bestzeit von Jorge Martin zu Ende gegangen.

Der Pramac-Ducati-Pilot war mit 1:57.951 Minuten der Schnellste auf der Strecke, gefolgt von MotoGP-Rookie Pedro Acosta (Tech3-GasGas) und Fabio Quartararo (Yamaha).

Auf der Strecke waren am Dienstag mit Ausnahme von Franco Morbidelli alle aktuellen Stammfahrer der MotoGP sowie einige Testpiloten. Morbidelli, der 2024 für Pramac-Ducati starten wird, muss sich noch von einem Trainingssturz in Portimao erholen. Seine Maschine pilotierte am Dienstag Michele Pirro.

Die Strecke war von 10 bis 18 Uhr freigegeben. Schon zu Beginn kam es allerdings zu einer Unterbrechung, denn nach nur zehn Minuten wurden roten Flaggen geschwenkt.

Francesco Bagnaia (Ducati) und Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia) waren unabhängig voneinander in Kurve 11 gestürzt. Während Bagnaia glimpflich davon kam, fing Fernandez‘ Aprilia im Kiesbett Feuer. Der Spanier kam ins Medical Centre.

Trackhouse erklärte daraufhin via X: „Raul wurde im Medical Centre gründlich untersucht und es wurde Entwarnung gegeben. Er hat allerdings Schmerzen, denn es war ein großer Highsider mit einem harten Aufprall bei der Landung.“

Auch für Gresini-Neuzugang Marc Marquez startete der Test holprig. Kurz nachdem er ausrückt war, bremste ihn ein technisches Problem an seiner Ducati bereits auf der Outlap aus. Etwas später streikte sein Bike erneut. Kurz vor der Mittagspause kam dann noch ein wenn auch harmloser Sturz in Kurve 15 hinzu.

Neben ihm, Raul Fernandez und Bagnaia gingen am Vormittag auch Augusto Fernandez (Tech3-GasGas), Takaaki Nakagami (LCR-Honda) und Miguel Oliveira (Trackhouse-Aprilia) zu Boden. Verletzt wurde dabei aber zum Glück niemand.

Martin bereits zur Mittagspause vorn
Zur Halbzeit lag Vizeweltmeister Martin mit einer Zeit von 1:57.951 Minuten bereits an der Spitze des Klassements. Damit fehlte ihm nur eine halbe Sekunde auf Bagnaias Pole-Zeit in Sepang aus dem vergangenen Jahr.

Schneller wurde es am Nachmittag nicht mehr. Martin blieb vorn, Acosta und Quartararo lagen innerhalb von drei Zehntelsekunden hinter ihm. Fabio Di Giannantonio wurde auf Platz vier bester VR46-Pilot. Ducati-Markenkollege Enea Bastianini reihte sich auf Rang fünf ein. Sein Rückstand: 0,406 Sekunden.

Die zweite Hälfte der Top 10 belegten Maverick Vinales (Aprilia), Alex Marquez (Gresini-Ducati), Marco Bezzecchi (VR46-Ducati), Marc Marquez und Johann Zarco (LCR-Honda).

Nach den vielen Stürzen am Vormittag erwischte es im weiteren Tagesverlauf auf Alex Marquez, Bezzecchi und Jack Miller (KTM). Alle Fahrer waren aber okay. Miller kam am Ende nicht über Platz 18 hinaus. Sein KTM-Teamkollege Brad Binder wurde Zwölfter.

Weltmeister Bagnaia beendete den ersten Testtag als 16. mit 0,862 Sekunden Rückstand. Insgesamt waren 23 Fahrer unterwegs. Die meisten Runden absolvierte Miller mit 69, gefolgt von Augusto Fernandez (Tech3-GasGas/64) und Cal Crutchlow (Yamaha/61).

Viele neue Heckvarianten im Einsatz
Bei der Entwicklung knüpften die Teams an den Shakedown in Sepang vor wenigen Tagen an, wo die Testfahrer sowie die Stammpiloten von Honda und Yamaha die neuen Bikes bereits einem ersten Härtetest unterzogen. Im Fokus standen Motor, Chassis und Aerodynamik, wobei letztere die sichtbarsten Früchte trug.

So testete Yamaha zwei verschiedene Heckflügel, einen größeren und einen kleineren. Sowohl Fabio Quartararo als auch Alex Rins hatten jeweils einen von jedem Typ auf ihren Motorrädern montiert. Auch bei Honda fiel das neue Heck mit mehreren Flügeln ins Auge, das bereits beim Shakedown getestet wurde.

Aprilia hatte in der Garage gleich sechs Motorräder stehen, drei für Vinales und drei für Aleix Espargaro. Es geht bei der Heckpartie, die wegen seiner Form bereits Assoziationen zum Batmobil geweckt hat, einen anderen Weg als die Konkurrenz.

Auch Miguel Oliveira, der für das neue Trackhouse-Team fährt, hatte am Dienstag zwei Aprilias der aktuellen Generation zur Verfügung und unterstützte das Werksteam bei der Testarbeit. Er fuhr zeitweise mit einem auffälligen Aero-Messgerät auf seinem Heck, das die Luftströme genau dokumentieren soll.

Das Ducati-Werksteam begann den Test wie üblich mit dem 2023er-Motorrad und wechselte dann sofort zum 2024er-Motor, während die neue Verkleidung, die Pirro in den letzten Tagen des Shakedown-Tests verwendet hatte, erst später zum Einsatz kam.

Pirro, diesmal für Pramac am Start, war unterdessen mit einer weiteren areodynamischen Innovation zu sehen. Er ging mit einer Verkleidung auf die Strecke, die an der Seitenpartie hinter dem Vorderrad drei Finnen als Strömungsleiter aufwies.

Auch KTM setzte die Testarbeit vom Shakedown fort und bezog neben Jack Miller und Brad Binder GasGas-Pilot Augusto Fernandez in die Entwicklung ein. Ihm stand neben dem Motorrad mit Stahlrahmen auch eines mit Carbon-Chassis zur Verfügung. Damit hatte KTM bereits 2023 für Aufsehen gesorgt.

Die Testzeiten aus Sepang (Dienstag):
01. Jorge Martin (Pramac-Ducati) – 1:57.951 Minuten (59 Runden)
02. Pedro Acosta (Tech3-GasGas) +0,269 Sekunden (60)
03. Fabio Quartararo (Yamaha) +0,277 (46)
04. Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati) +0,374 (49)
05. Enea Bastianini (Ducati) +0,406 (48)
06. Maverick Vinales (Aprilia) +0,519 (60)
07. Alex Marquez (Gresini-Ducati) +0,591 (50)
08. Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) +0,654 (54)
09. Marc Marquez (Gresini-Ducati) +0,670 (47)
10. Johann Zarco (Pramac-Ducati) +0,719 (56)
11. Alex Rins (Yamaha) +0,756 (46)
12. Brad Binder (KTM) +0,773 (60)
13. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,787 (54)
14. Joan Mir (Honda) +0,790 (43)
15. Miguel Oliveira (Trackhouse-Aprilia) +0,799 (54)
16. Francesco Bagnaia (Ducati) +0,862 (52)
17. Luca Marini (Honda) +1,018 (38)
18. Jack Miller (KTM) +1,097 (69)
19. Cal Crutchlow (Yamaha) +1,186 (61)
20. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +1,261 (37)
21. Augusto Fernandez (Tech3-GasGas) +1,592 (64)
22. Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia) +2,169 (21)
23. Michele Pirro (Ducati) +2,451 (59)

Text von Juliane Ziegengeist

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