MotoE - © MotoGP.com (Dorna)

© MotoGP.com (Dorna) – Auf der Strecke gibt es keinen künstlich erzeugten Sound

(Motorsport-Total.com) – Die MotoE hat in der Premierensaison 2019 nicht nur auf der Strecke für Schlagzeilen gesorgt.

Vor einem knappen Jahr brannten alle Motorräder beim Vorsaisontest in Jerez ab, wodurch die ersten Rennen verschoben werden mussten. In Spielberg explodierte im Fahrerlager beim Ladevorgang ein Motorrad, weshalb anschließend das MotoE-Paddock außerhalb des eigentlichen Fahrerlagers stationiert wurde.

Über den Winter haben Energica (Motorradhersteller) und Enel (Ladestationen) auf diese Probleme reagiert und neue Features an den Motorrädern und Ladestationen angebracht. „Die Sicherheit ist für uns sehr wichtig“, betont MotoE-Chef Nicolas Goubert bei ‚MotoGP.com‘. „Energica und Enel haben einige Dinge verbessert.“ Dazu gehört auch ein neuer Sound.

Wenn die Motorräder durch die Boxengasse fahren, wird ein Motorengeräusch simuliert. „Man muss diese Motorräder hören. Vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten, wenn sie in die Box kommen, kann man sie nicht hören“, erklärt Goubert. „An einem Rennwochenende kann das für die Leute in der Boxengasse eine Gefahr darstellen.“

Da ist ähnlich wie im Straßenverkehr. Seit 1. Juli 2019 müssen neue Elektroautos bis zu einem Tempo von 20 km/h ein Warngeräusch von sich geben, das eine ähnliche Charakteristik wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor hat. Mit dieser Maßnahme will das Europäische Parlament Fußgänger und Radfahrer schützen.

Batterien werden nun genauer überwacht
Weitere Sicherheitsmaßnahmen betreffen die Batterie der Elektromotorräder, die von der italienischen Firma Energica stammen. „Immer wenn ein Motorrad im Fahrerlager ist, kann man nun die Temperatur und die Spannung der Batterie ablesen. Egal ob das Motorrad gerade geladen wird, oder in der Box steht“, so Goubert.

Damit will man Explosionen wie in Spielberg vermeiden. „Die Feuerwehr wird ein Tablet haben, womit sie alle Motorräder beobachten können. Falls es einen Alarm gibt, werden sie genau wissen, wo sich das Motorrad gerade befindet.“ Bei jedem MotoE-Rennen sind speziell geschulte Feuerwehrleute aus Spanien vor Ort.

Neu ist in der MotoE-Saison 2020 auch ein Ladegerät für die Startaufstellung. Nach der Runde in die Startaufstellung können damit die Batterien bis zum Start komplett geladen werden. Mit dieser Maßnahme will man die Renndistanzen um eine Runde verlängern. Auch bei diesen kleinen Ladegeräten soll man jederzeit den Zustand der Batterie ablesen können.

Außerdem ist ein weiteres Feature geplant, das womöglich erst beim zweiten Saisonrennen in Assen Ende Juni bereitstehen wird. Wir erinnern uns an die MotoE-Premiere auf dem Sachsenring im Vorjahr. Nach einem Sturz musste das Rennen abgebrochen werden, weil die roten Warnlampen beim verunfallten Motorrad geleuchtet haben. Die Streckenposten durften das Bike nicht berühren.

Nun ist geplant, dass das Motorrad aktuelle Daten verschicken kann. „Nach einem Sturz wird die Rennleitung sofort wissen, ob das Risiko eines Stromschlags besteht“, sagt Goubert. „Bisher mussten wir warten, bis ein Streckenposten zum Motorrad läuft und er auf die Anzeigen blickt ob die Lampe grün oder rot leuchtet. Die Rennleitung wird den Streckenposten und der Feuerwehr mitteilen können, in welchem Zustand das gestürzte Motorrad ist. Das wird sehr hilfreich sein.“

Text von Gerald Dirnbeck

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